Schätzungen zeigen: Staus kosten 750 Millionen bis 1, 2 Milliarden pro Jahr
MEDIENMITTEILUNGSchätzungen zeigen: Staus kosten 750 Millionen bis 1,2 Milliarden
pro JahrStaus führen in erster Linie zu Zeitverlusten. Doch sie verursachen auch
zusätzliche Betriebs-, Umwelt- und Unfallfolgekosten, Administrativkosten der Infrastrukturbetreiber
oder höheren Produktionskosten für die verladende Wirtschaft. Die Kosten werden
auf 750 Millionen bis 1,2 Milliarden Franken pro Jahr geschätzt, wie der neu erschiene
Bericht Staukosten im Strassenverkehr des Bundesamtes für Strassen zeigt. Der Bericht
zeigt aber auch, wie sich Staukosten-Schätzungen nutzen lassen.Die Staus auf den
Strassen häufen sich. Und das verursacht Kosten. Für die betroffenen Automobilisten
bedeuten Staus vor allem erhöhten Zeitaufwand. Doch Staus führen auch zu höheren
Umwelt- und Unfallkosten. Währenddem seit mehreren Jahren umfangreiche Studien zu
den externen Umwelt- und Unfallkosten des Verkehrs in der Schweiz durchgeführt werden,
gibt es bis heute kaum gesamtschweizerische Untersuchungen zu den Staukosten und
ihren Trends. Die jetzt vorliegende Untersuchung des Bundesamtes für Strassen (ASTRA)
soll diese Lücke schliessen.Zeitkosten machen den Hauptteil ausDie mengenmässige
Abschätzung der heutigen Staukosten basiert auf verschiedenen Ansätzen und Grundlagen
(ASTRA-Staustatistik auf der Basis der Radio-Verkehrsmeldungen, Verkehrsmodelle,
pauschale Hochrechnungen, Fallbeispiele für Agglomerationen). Die Ergebnisse streuen
stark und hängen insbesondere davon ab, ob auch "kleine" Fahrzeitverzögerungen je
Fahrt mitgezählt werden. Insgesamt werden die Staukosten auf der Strasse auf rund
750 Millionen bis 1,2 Milliarden Franken pro Jahr geschätzt. Der Hauptteil entfällt
auf Zeitkosten, die nächste relevante Kategorie sind die Unfallkosten, die Energiekosten
sind um eine Grössenordnung kleiner als die Zeitkosten, und die Umweltkosten fallen
noch etwas weniger ins Gewicht.Die Staukosten entsprechen einem Anteil von 0,2 bis
0,4 % des Bruttoinlandproduktes (BIP). Sie liegen im Vergleich zum Ausland, wo Werte
bis zu 2 % des BIP erwähnt werden, deutlich tiefer. Gleichwohl sind die Staukosten
in der Schweiz höher zu veranschlagen als bisher angenommen.Der Nutzen der Staukosten-SchätzungenDie
Kenntnis der Staukosten lässt sich nutzen. Anhand von Fallbeispielen werden die
Anwendungsmöglichkeiten der Staukosten-Schätzungen aufgezeigt:- Baustellen verursachen
knapp ein Viertel aller Staustunden auf Autobahnen. Mit Hilfe von Staukostenberechnungen
können alternative Baustellen-Abwicklungen beurteilt werden. Dies, indem Kosten
(für schnellere Bauabwicklung) und Nutzen (verminderte Staukosten) einander gegenübergestellt
werden.- Telematikanwendungen im Strassenverkehr sollen die Erhöhung der Sicherheit,
aber auch eine bessere Nutzung der bestehenden Infrastruktur ermöglichen. Beide
Aspekte führen direkt oder indirekt zu weniger Staus. Kosten-Nutzen-Verhältnisse
scheinen günstig, empirische Grundlagen für aussagekräftige Aussagen sind allerdings
erst spärlich vorhanden.- Am Modellfall eines Engpasses mit häufigen Stausituationen
wird die Anwendung der Staukostenökonomie illustriert. Eine effizientere Nutzung
der Verkehrsinfrastruktur könnte durch die Erhebung einer Stauabgabe erreicht
werden. Eine Stauabgabe könnte eine effiziente Alternative zu anderen Massnahmen
wie Ausbau oder Telematikanwendungen sein. Beim heutigen Entwicklungsstand der
Erhebungstechnologien liegen allerdings die Implementierungskosten zu hoch.Eine
Arbeitsgruppe aus Verwaltungs- und Verbandsvertretern begleitete das vom ASTRA in
Auftrag gegeben Gutachten. Der Bericht kann zum Preis von Franken 25.- (inkl. MWSt.)
bezogen werden (Tel. 031/322 94 31 oder 323 42 03).Bern, 11. Juni 1999UVEK Eidgenössisches
Departement fürUmwelt, Verkehr, Energie, KommunikationPressedienstAuskünfte: Andreas
Gantenbein Tel 031 322 94 37Beilagen: Bericht Staukosten im Strassenverkehr