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Forschungsvorhaben der Europäischen Organisation für Astronomie ESO

Der Bundesrat unterstützt Forschungsvorhaben der
Europäischen Organisation für Astronomie ESO
Der Bundesrat will die wissenschaftliche Forschung an der ESO (Europäische
Organisa-tion für Astronomie) unterstützen und die schweizerische
Beteiligung an Entwicklung und Bau von wissenschaftlichen Instrumenten für
die Grossteleskope in La Silla und Paranal fördern. Diese abgeschiedenen
Standorte in den chilenischen Anden bieten we-gen der ausserordentlich
klaren Atmosphäre vorzügliche Beobachtungsbedingungen. Die entsprechenden
wissenschaftlichen Vorhaben sollen in den Jahren 2000 bis 2002 mit einem
jährlichen Beitrag von 1 Mio. Franken gefördert werden.
Nach der Entdeckung des ersten Planeten ausserhalb des Sonnensystems durch
Prof. M. Mayor (Observatorium Genf) im Jahr 1995 hat die ESO beschlossen,
künftig einen be-deutenden Teil ihrer Mittel diesem Forschungsthema zu
widmen, das zu einem der wichtig-sten astronomischen Forschungsbereiche des
nächsten Jahrhunderts werden dürfte.
Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des Grossteleskops VLT (Very Large
Telescope, vier Teleskope von 8,2 m Durchmesser), dem stärksten optischen
Teleskop auf der Erde, will die ESO ihre anderen Grossteleskope (3,6 m) mit
Instrumenten der neuen Generation ausrüsten.
Für die Suche nach weiteren Planeten ausserhalb des Sonnensystems hat die
ESO ein Pro-gramm für die Entwicklung, den Bau und den Betrieb eines neuen
Beobachtungsinstruments von bisher unerreichter Präzision geschaffen. Damit
soll nach Planeten geforscht werden, die um Sterne kreisen, die mit unserer
Sonne vergleichbar sind. Die Entwicklung eines solchen Instruments liegt
voll in der fachlichen Kompetenz der entsprechenden Schweizer Speziali-sten
(Observatorium Genf und Physikalisches Institut der Universität Bern). Für
diese schweizerischen Institute bedeutet dies auch eine einmalige
Gelegenheit, sich an der Spitze einer Forschungsrichtung zu behaupten, die
sie selber entwickelt haben und in der nun ein starker internationaler
Wettbewerb herrscht.
Ausserdem wird die Schweiz nächstens noch einmal die Möglichkeit haben, sich
zusammen mit Frankreich, Deutschland und den Niederlanden an der
Instrumentierung des VLTI zu be-teiligen. Das VLTI ist die
interferometrische Komponente des VLT. Dabei handelt es sich um eine
weltweit einzigartige Beobachtungsmethode, mit der die ersten Planeten
ausserhalb des Sonnensystems direkt sichtbar gemacht werden können.
Für die Realisierung der Instrumentierung der Grossteleskope stützt sich die
ESO auf freiwil-lige Sachbeiträge von Institutionen der Mitgliederländer. Im
Gegenzug zu diesen Zusatzlei-stungen erhalten diese Institutionen nach
Massgabe ihres finanziellen Einsatzes eine gewisse Beobachtungszeit
zugesichert.
Diese wissenschaftlich bedeutenden und grundlegenden Projekte können
allerdings nicht durch die üblichen Geldgeber (SNF und Universitäten)
finanziert werden. Der Beschluss des Bundesrates, in den Jahren 2000 bis
2002 jährlich 1 Mio. Franken für die Entwicklung und den Bau von
schweizerischen wissenschaftlichen Instrumenten für ESO-Vorhaben zur
Verfü-gung zu stellen, sichert die Beteiligung unserer Forscher an diesen
Spitzenprojekten. Die Mittel werden vom SNF verwaltet und zusammen mit der
Schweizer ESO-Delegation und dem Bundesamt für Bildung und Wissenschaft
zugesprochen.
EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst
Auskunft:
Dr. Martin Steinacher, Bundesamt für Bildung und Wissenschaft, Tel. 031/324
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