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Zwischenbilanz des Zivilschutzes nach den Lawinen und Hochwassern Einsatz an vielen Fronten

3003 Bern, 21. Mai 1999

Medieninformation

Zwischenbilanz des Zivilschutzes nach den Lawinen und Hochwassern
Einsatz an vielen Fronten

Der Zivilschutz wird gebraucht und kann sich nicht über mangelnde Einsätze
beklagen. Im vergangenen Februar wurde dieser Organisation durch den
“Lawinenwinter” der grösste Einsatz ihrer Geschichte beschert. Mitte Mai
begannen dann die Aufräum- und Instandstellungsarbeiten durch Zivilschützer
in den Lawinengebieten und während den letzten neun Tagen standen tausende
Zivilschützer im Hochwassereinsatz. Schon zeichnet sich ein weiterer Einsatz
ab - die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen in Zivilschutzanlagen. Das
Bundesamt für Zivilschutz zieht eine Zwischenbilanz dieses einsatzreichen
Jahres.

3'700 Angehörige des Zivilschutzes wurden im Februar in 16 Kantonen für die
Bewältigung der Schneemassen in den Alpen sowie der gleichzeitigen
Überschwemmungen im Mittelland eingesetzt. Das war damals aber nur die
Bewältigung der sogenannte ersten “Akut-Phase”. Mit der fortschreitenden
Schneeschmelze konnte der Zivilschutz Mitte Mai die Phase 2 in Anriff
nehmen: Die Aufräum- und Instandstellungsarbeiten massiver Lawinenschäden im
Alpenraum.

Koordinationsstelle beim Bund
Die Aufräumarbeiten werden beim Bundesamt für Zivilschutz in einer
Koordinationsstelle “Lawinen und Hochwasser” koordiniert. Hier werden seit
Wochen die Hilfsbedürfnisse betroffener und Hilfsangebote weniger oder nicht
betroffener Gemeinden und Kantone koordiniert. Bis Ende August werden
Angehörige von 80 Zivilschutzorganisationen an 75 verschiedenen
Einsatzgebieten im Alpenraum ihren Wiederholungskurs leisten. Dafür wurden
von der Armee bisher unter anderem 175 geländegängige Fahrzeuge zur
Verfügung gestellt.

Hochwasser kam dazwischen
Alleine während den letzten “Hochwasser-Tagen” standen in der Schweiz über
4'200 Angehörige aus über 200 Zivilschutzorganisationen entweder im
Hochwassereinsatz oder waren mit Aufräumarbeiten im Alpenraum beschäftigt.
In den letzten neun Tagen leistete der Zivilschutz bereits über 20'000
Personentage in den Hochwasser- und Lawinengebieten.

Kanton Bern am meisten betroffen
Im Kanton Bern leisteten bis heute 950 Angehörige des Zivilschutzes rund
9'000 Personentage bei der Bewältigung der Hochwasserlage. Gleichzeitig
investierten 700 Berner Zivilschützer an die 6'000 Personentage für
Lawinen-Aufräumarbeiten. Die insgesamt 1'650 involvierten Zivilschützer
stammen aus 93 bernischen Zivilschutzorganisationen.
Auch der Kanton Aargau ist stark betroffen. Hier waren 1‘500 Angehörige von
25 Zivilschutzorganisation während 1'700 Personentagen im Hochwassereinsatz.
Der Linthkanal bescherte unter anderem den Kantonen St.Gallen, Schwyz und
Glarus viel Arbeit. Hier leisteten die Zivilschützer bisher über 3‘000
Personentage. Obwohl die Pegelstände wegen besserem Wetter zurückgehen,
werden auch bei diesem Hochwasser-Ereignis die Aufräum- und
Reinigungsarbeiten den Zivilschutz noch einige Zeit beschäftigen.

Flüchtlingsbetreuung wird zum Thema
Ganz aktuell zeichnet sich nun ein möglicher weiterer Zivilschutzeinsatz
ab - die Flüchtlingsbetreuung. Während der Zivilschutz von einigen Gemeinden
und Kantonen bereits im Verlauf der Monate November 1998 bis Januar 1999 zur
Aufnahme und Betreuung von schutzsuchenden Menschen eingesetzt wurde, liefen
seither die Planungen in den Kantonen für einen weitergehenden Einsatz des
Zivilschutzes in diesem Bereich. In diesen Tagen werden die ersten
Zivilschutzanlagen durch schutzsuchende Menschen bezogen.

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