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Neue Rohrleitung für Erdgas aus Norwegen


MEDIENMITTEILUNGNeue Rohrleitung für Erdgas aus NorwegenBundesrat erteilt Konzession 
für die Strecke von Rodersdorf (SO) nach Lostorf (SO)Der Bundesrat hat der Transitgas 
AG die Konzession für den Bau der Erdgashochdruck-leitung von der französischen 
Grenze bei Rodersdorf nach Lostorf erteilt, wo ein Anschluss an die Transitleitung 
von Holland nach Italien erstellt wird. Durch die neue Leitung auf dem Gebiet der 
Kantone Solothurn und Baselland wird erstmals Erdgas aus Norwegen über Frankreich 
in die Schweiz und nach Italien transportiert.Die wichtigste Erdgasleitung der Schweiz 
führt von Wallbach (AG) an der Grenze zu Deutschland zum Griespass an der Grenze 
zu Italien. Sie wurde von der Transitgas AG in der Mitte der 70er Jahre gebaut und 
erlaubte die Einführung des Erdgases in der Schweiz. Durch diese Transitleitung 
von Holland nach Italien werden rund 75 % des in der Schweiz verbrauchten Erdgases 
eingeführt.Wie schon vor 25 Jahren hat auch jetzt der Bedarf Italiens für Erdgasimporte 
aus Nordeuropa zu neuen Ausbauschritten geführt. Während die Kapazität der Rohrleitung 
von Holland über Deutschland und die Schweiz nach Italien durchgehend verdoppelt 
wird, erfolgt in Lostorf der Anschluss an die 1998 eröffnete NorFra-Leitung, die 
von den Erdgasfeldern Norwegens bis Dunkerque auf dem Meeresgrund liegt. Dadurch 
wird die Versorgungssicherheit der Schweiz erhöht und ihre Stellung im europäischen 
Gasverbund gestärkt.Grundsätzliche Zustimmung aller BeteiligtenDie Rohrleitung Rodersdorf-Lostorf 
beginnt und endet im Kanton Solothurn, doch liegen fünf Teilstücke im Baselbiet. 
Aufgrund der öffentlichen Auflage des Konzessionsgesuches in den betroffenen Gemeinden 
sind 32 Einsprachen eingereicht worden. Die Mehrzahl der Einsprecher verlangt kleinere 
oder grössere Änderungen der Linienführung. Mehrere Trasseeänderungen konnten bereits 
während des Konzessionsverfahrens berücksichtigt werden.Das längste Teilstück im 
Kanton Baselland reicht von Reigoldswil zum Hauenstein. Hier, zwischen Bennwil und 
Läufelfingen, konnte wegen nicht erledigter Einsprachen noch kein genaues Trassee 
festgelegt werden. Die Konzession gilt in diesem Gebiet für einen festgelegten Korridor. 
Die Bundesstellen, beide Kantone und alle vom Projekt betroffenen Gemeinden stimmen 
dem Projekt grundsätzlich zu.Ein MilliardenprojektDie neue Rohrleitung wird einen 
Durchmesser von 90 cm haben und 53 km lang sein. Neun Stollen von total 5 km Länge 
müssen vor allem unter Waldflächen gebaut werden. Die Kosten für den Bau des Teilstücks 
Rodersdorf - Lostorf belaufen sich auf 225 Mio. Franken, für den Ausbau der ganzen 
Transitgasleitung auf rund 950 Mio. Franken. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2000 
geplant.Die Verdoppelung der Transitgasleitung durch die Schweiz wird etappenweise 
realisiert. Der Abschnitt von Wallbach (AG) bis Däniken (AG) wurde 1994, die Strecke 
Grimsel (BE) - Gries-pass (Landesgrenze CH/I) 1998 ausgebaut. Das längste Teilstück 
Däniken (AG) - Grimsel (BE) wird 1999/2000 realisiert.Vorteile sowohl für Italien 
wie für die SchweizErdgas hat einen tendenziell wachsenden Anteil von jetzt 12,5 
% am schweizerischen End- energieverbrauch und ist mit 22 % der zweitwichtigste 
Energieträger in unserem Wärmemarkt. Die Importe der Schweiz betragen heute bei 
Spitzenbedarf rund 400´000 m3/h und haben sich seit der Betriebsaufnahme 1974 vervierfacht. 
Die Transitmengen nach Italien sind in dieser Zeit unverändert geblieben und belaufen 
sich zur Zeit auf maximal 765´000 m3/h.Die Konzession enthält eine Auflage, wonach 
die Transitgas AG dafür besorgt sein muss, dass während der Dauer der 50jährigen 
Konzession die zur Deckung des heutigen und vorausseh-baren künftigen Erdgasbedarfs 
der Schweiz erforderliche Transportkapazität zur Verfügung steht. Diese Verpflichtung 
ist ein Ausgleich dafür, dass die Schweiz mit der Transitgasleitung einen wesentlichen 
Beitrag zur Sicherstellung der Erdgasversorgung Italiens leistet. Die Transitgas 
AG in Zürich ist zu 51 % im Besitz der Swissgas AG, Zürich. Zu 46 % beteiligt ist 
die italienisch beherrschte Snam International Holding AG, Zürich, und zu 3 % die 
Ruhrgas AG, Essen.Bern, 12. Mai 1999UVEK   Eidgenössisches Departement fürUmwelt, 
Verkehr, Energie, KommunikationPressedienstAuskünfte: Dr. Werner Bühlmann, Bundesamt 
für Energie, Tel. 031/322 56 17Beilagen:   Schematischer Plan "Ausbau Transitgasleitung"