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uro keine Zweitwährung

PRESSEMITTEILUNGEN

Euro keine Zweitwährung

Es gibt keine Anzeichen, dass sich der Euro in der Schweiz zu einer
Zweitwährung entwickelt. Hingegen besteht bei exportorientierten
Unternehmen die Absicht, ihre inländischen Zulieferer vermehrt in der
neuen Währung zu bezahlen.  Auch das Gastgewerbe erwartet vermehrt
Umsätze in Euro. Dies schreibt die interdepartementale Arbeitsgruppe
«Euro» des Bundes in ihrem jüngsten Bericht, den der Bundesrat zur
Kenntnis genommen hat. Weiter kommen die Fachleute zum Schluss, dass die
Wettbewerbsintensität im Euro-Raum zunimmt und dadurch Wachstumsimpulse
ausgelöst werden. Die Schweiz als wichtiger Handelspartner sei von
dieser Entwicklung mitbetroffen.
Die interdepartementale Arbeitsgruppe «Euro» des Bundes behandelt in
ihrem neusten Bericht die Frage einer allfälligen Verwendung des Euro in
der Schweiz. Unter anderem hat sie bei Unternehmen der Industrie, des
Gastgewerbes und des Detailhandels eine Umfrage in Auftrag gegeben, um
Anhaltspunkte über die Bedeutung des Euro als Zahlungsmittel bei
Schweizer Unternehmen zu erhalten. Die Umfrage zeigt, dass insbesondere
die Unternehmen im Gastgewerbe vermehrt Umsätze in Euro erwarten. Ein
grösserer Umsatzanteil in Euro erhöht das Währungsrisiko für diese
Unternehmen. Das Risiko kann verringert werden, wenn in entsprechendem
Mass Ausgaben in Euro anfallen. Somit besteht für diese Unternehmen ein
Anreiz, Zahlungen statt in Franken neu in Euro zu leisten.
Damit stellt sich die Frage, inwieweit der Euro als Zahlungsmittel in
der Schweiz verwendet wird. Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf
hin, dass währungsexponierte Unternehmen vermehrt ihre inländischen
Zulieferer in Euro zu bezahlen gedenken, während sie dies bei
Lohnzahlungen weniger beabsichtigen.
Enge Schranken bei Sozialversicherungen und Steuern

Der Bericht führt im weiteren die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine
Verwendung des Euro in der Schweiz auf. Im Rahmen privatrechtlicher
Verträge stehen dem Euro kaum wesentliche Hindernisse im Wege. In den
Bereichen Steuern, Sozialversicherungen und Zölle sind hingegen der
Verwendung des Euro enge Schranken gesetzt. Eine weitgehende Zulassung
von Euro-Zahlungen in diesen drei Bereichen würde insbesondere den
Status des Frankens als gesetzliches Zahlungsmittel schwächen und müsste
im Einklang mit der Integrationspolitik der Schweiz stehen.

Für administrative Vereinfachungen
Die Arbeitsgruppe kommt daher zum Schluss, dass eine weitgehende
Beseitigung der rechtlichen Hindernisse für die Verwendung des Euro in
den Bereichen Zölle, Steuern und Sozialversicherungen bei der
gegenwärtigen Integrationslage nicht in Betracht zu ziehen ist. Die
Arbeitsgruppe regt hingegen an, dass insbesondere administrative
Vereinfachungen in den drei genannten Bereichen zu diskutieren sind.
Damit würde die Wettbewerbsposition der Schweizer Exportwirtschaft
verbessert und die Attraktivität des Standorts Schweiz gesteigert. Der
Anstoss für eine solche Diskussion muss dabei von den betroffenen
Wirtschaftskreisen kommen.

Die interdepartementale Arbeitsgruppe “Euro”
 Ende Juni 1997 setzte das EFD eine interdepartementale Arbeitsgruppe
zur Behandlung der sich im Zusammenhang mit der Einführung des Euro für
die Schweiz stellenden Fragen ein. Dem Gremium gehören Vertreter
verschiedener Departemente, der schweizerischen Mission bei der EU in
Brüssel sowie der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an.
 Die Arbeitsgruppe verfolgt die Entwicklungen rund um die Einführung des
Euro auf nationaler und internationaler Ebene, informiert sich über
Vorbereitungs-arbeiten in der Schweizer Privatwirtschaft und erstattet
dem Bundesrat Bericht über wichtige Ereignisse und deren mögliche
Auswirkungen auf die verschiedenen Bereiche der Schweizer Wirtschaft.
Beurteilt werden auch die Auswirkungen des Euro auf die schweizerische
Integrationspolitik.

Auskunft:
Urs Plavec, Vorsitzender der Arbeitsgruppe: 031/322 61 72
Werner Weber, Sekretär der Arbeitsgruppe: 031/323 29 54

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EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

14.04.1999