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Ganzheitlicher Rheinschutz im 21. Jahrhundert


MEDIENMITTEILUNG	Neues internationales Rheinschutz-Übereinkommen unterzeichnetGanzheitlicher 
Rheinschutz im 21. JahrhundertDie Vertreter der fünf Rheinanliegerstaaten und die 
Europäische Gemeinschaft haben heute in Bern ein neues Übereinkommen zum Schutz 
des Rheins unterzeichnet. Ziel des Vertrags ist der ganzheitliche Schutz des Rheins 
als Lebensraum. Bisher war der Rheinschutz vor allem auf die Reduktion der Gewässerver-schmutzung 
ausgerichtet.Mit der Unterzeichnung des neuen Rheinschutz-Übereinkommens haben die 
Rheinanliegerstaaten einen wichtigen Schritt zur nachhaltigen Entwicklung des Ökosystems 
Rhein gemacht. Der Staatsvertrag soll den individuellen Charakter des Rheins, seiner 
Ufer und seiner Auen schützen.Das neue Rheinschutz-Übereinkommen will im Gegensatz 
zu den früheren Konventionen von 1963 und 1976 nicht nur die Wasserqualität verbessern. 
Die Vertragsstaaten Schweiz, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und die Niederlande 
verpflichten sich, auch die Tiere und Pflanzen, die im Fluss und im Uferbereich 
leben, zu schützen. Dazu sollen die natürlichen Lebensräume und der ursprüngliche 
Flusslauf soweit wie möglich erhalten und wiederhergestellt werden. Ziel des Rheinschutzübereinkommens 
ist auch eine ökologisch verträgliche Hochwasservorsorge, um in Zukunft besser gegen 
extreme Hochwasserereignisse gewappnet zu sein.Weitere neue Elemente des Übereinkommens 
sind die Festschreibung des umweltpolitischen Vorsorgeprinzips sowie die Einbeziehung 
nichtstaatlicher Organisationen (NGO/NRO). Diese Organisationen werden inskünftig 
als Beobachter anerkannt, können Vertreter zu den Sitzungen der Internationalen 
Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) entsenden und sich aktiv an den Arbeiten 
beteiligen. Damit wird der seit mehreren Jahren erprobte Informationsaustausch mit 
verschiedenen Interessensgruppen bestätigt, institutionalisiert und ausgebaut. Erfolgsgeschichte 
für den UmweltschutzSeit dem ersten internationalen Schutzvertrag im Jahr 1963 ist 
bereits viel erreicht worden. "Die Genesung des Rheins ist eine einmalige Erfolgsstory 
für den Umweltschutz", sagt BUWAL-Direktor Philippe Roch. "Es ist weltweit einzigartig, 
dass ein derart grosses Flusssystem dank der effizienten Zusammenarbeit aller Anliegerstaaten 
saniert werden konnte." Die Wasserqualität hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich 
verbessert. Innert zehn Jahren konnten die Schadstoffe im Rhein halbiert werden. 
Mit dem Aktionsprogramm Rhein (Lachs 2000) gelang es, den in den 50er Jahren ausgestorbenen 
Lachs wieder anzusiedeln. Für eine stabile, überlebensfähige Lachs-Population müssen 
aber weitere Fischpässe im Rhein und in seinen Nebenarmen gebaut werden, damit die 
Tiere die verschiedenen Staustufen passieren können. Bern, 12. April 1999Bundesamt 
für Umwelt, Wald und LandschaftInformationsdienstAuskunft- Hans-Ulrich Schweizer, 
Leiter Abteilung Gewässerschutz und Fischerei, Bundesamt für Umwelt, Wald   und 
Landschaft (BUWAL), Tel: 031/322 93 42- Othmar Bühler, Sektionschef Landesgrenzen 
und Nachbarrecht, Direktion für Völkerrecht,   Tel: 031/322 30 72