Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Kosovo-Flüchtlinge - Schweizer Armee hilft in Albanien

Medieninformation

Kosovo-Flüchtlinge

Schweizer Armee hilft in Albanien

Der Bundesrat hat beschlossen, drei Armeehelikopter mit Personal nach
Albanien zu entsenden. Die Helikopterbesatzungen sowie das Boden- und
Sicherungspersonal leisten diesen Einsatz freiwillig. Einzelne Angehörige
des Detachements können zum Selbstschutz bewaffnet werden. Es ist der erste
friedensfördernde Einsatz der Armee im Rahmen einer grossen internationalen
humanitären Hilfsaktion.

Den albanischen Behörden und dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge
(UNHCR) werden zur Unterstützung bei der Flüchtlingsbetreuung drei
Super-Puma Helikopter der Armee zur Verfügung gestellt. Die
Helikopterbesatzungen stellt das Überwachungsgeschwader der Luftwaffe. Das
notwendige Boden- und Sicherungspersonal setzt sich aus Angestellten des VBS
bzw. Festungswächtern zusammen. Das Eidgenössische Departement für
Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) wird vom Bundesrat
ermächtigt, bei Bedarf das Detachement um eine oder zwei Helikoptereinheiten
zu ergänzen und zusätzliche Spezialisten der Armee zu entsenden, vor allem
Fachkräfte aus dem Bereich der Logistik. Der Einsatz beginnt am 6. April und
ist vorläufig auf 21 Tage befristet.

Erstmaliger Armee-Einsatz

Der Einsatz in Albanien zugunsten der Flüchtlingsbetreuung ist die erste
friedensfördernde Aktion der Schweizer Armee im Rahmen einer grossen
internationalen humanitären Hilfsaktion. Mit der Entsendung von
Lufttransportmitteln nach Albanien entspricht die Schweiz einer Anfrage des
Euro-Atlantic Disaster Response Coordination Center in Brüssel (EADRCC) nach
Verstärkung der Lufttransportkapazitäten in Albanien. Das EADRCC ist ein
internationales Koordinationsorgan für Katastrophenhilfe und koordiniert die
humanitären Einsätze in Albanien zwischen PfP-Staaten.

Die Einsatzverantwortung vor Ort liegt beim VBS. Personal, Helikopter und
Material werden ab Eintreffen im Einsatzraum für die Dauer der Aktion der
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA / Schweizerisches
Katastrophenhilfekorps) des Eidgenössischen Departements für auswärtige
Angelegenheiten zur Zusammenarbeit zugewiesen. Die Kosten für den Einsatz
übernimmt das VBS.

Luftwaffe vor grosser Herausforderung

Das SKH ist bereits in der betroffenen Region engagiert und baut seinen
Einsatz weiter aus. In den letzten Tagen sind zudem 30 Lastwagen aus
Beständen der Armee in Albanien eingetroffen, die den albanischen
Streitkräften als Aufbauhilfe des VBS angeboten wurde. Der Chef des VBS,
Bundesrat Adolf Ogi, hat dem Bundesrat an seiner Sitzung vom 31. März die
Bereitschaft und Fähigkeit der Armee zur verstärkten Unterstützung der
humanitären Hilfsaktion erklärt.

In enger Zusammenarbeit zwischen EDA (Direktion für Entwicklung und
Zusammenarbeit DEZA und SKH) und VBS sind seither die dringendsten
Bedürfnisse weiter abgeklärt und umfangreiche Materiallieferungen aus
Beständen der Armee vereinbart worden. Die Abklärungen haben ausserdem
ergeben, dass die Verstärkung der Lufttransportkapazitäten in Albanien
dringend und machbar ist.

Das VBS hat über die Osterfeiertage die Planung für den Einsatz von vorerst
drei Super-Puma-Helikoptern in Angriff genommen. Vor allem werden in diesem
Hilfseinsatz die Fähigkeiten der Luftwaffe zur Interoperabilität, zur
vernetzten Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen und internationalen
Instanzen auf die Probe gestellt.

Bewaffnung zum Selbstschutz

Die eingesetzten Bundesangestellten und Armeeangehörigen leisten den Einsatz
freiwillig, wie es die Verordnung über den Einsatz von Personal bei
friedenserhaltenden Aktionen und Guten Diensten (Artikel 2, Absatz 3,
Buchstabe d) vorsieht. Um ihren Selbstschutz sowie den unmittelbaren Schutz
von Helikoptern und Material zu gewährleisten, ist das VBS ermächtigt,
einzelne Personen gemäss Militärgesetz (Artikel 66, Absatz 3) zu bewaffnen.

EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT
Information