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Bundesrat legt Politik im IWF fest


PRESSEMITTEILUNG

Bundesrat legt Politik im IWF fest

Vor dem Hintergrund der jüngsten Währungskrisen hat der Bundesrat deren
Folgen für das internationale Finanzsystem diskutiert und Grundsätze für
die schweizerische Politik im Internationalen Währungsfonds (IWF)
formuliert. Die Schweiz will mit ihrer Politik zu einer Verstärkung des
internationalen Finanzsystems beitragen, damit solche Krisen in Zukunft
möglichst vermieden werden können. Dies liegt auch im Interesse unseres
Landes. Der Bundesrat verlangt vom IWF unter anderem mehr Transparenz
gegenüber der Öffentlichkeit sowie eine konsequente Einhaltung der
wirtschaftspolitischen Auflagen bei der Kreditvergabe.
Nach Einschätzung des Bundesrates haben die jüngsten Währungskrisen
erneut die Wichtigkeit einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik und die
Gefahren von unhaltbaren Leistungsbilanzungleichgewichten vor Augen
geführt. Daneben kamen auch eine Reihe von neuen Problemen dazu, deren
Lösung künftig höher zu gewichten ist. So müssten aufstrebende
Volkswirtschaften den institutionellen Rahmenbedingungen wie
Finanzmarktaufsicht, Bankenregulierung sowie Vorschriften für
Risikomanagement und Reservevorschriften mehr Gewicht beimessen.
Sämtliche wichtige Wirtschaftsdaten seien offenzulegen, damit abrupte,
panikartige und übertriebene Änderungen der Erwartungen von
internationalen Investoren vermieden werden können. Zentral seien auch
die Glaubwürdigkeit der Wechselkurssysteme sowie eine sorgfältige
Kapitalverkehrsliberalisierung.

Als Orientierungshilfe für die längerfristige Politik der Schweiz im IWF
hat der Bundesrat zehn Grundsätze festgelegt. Sie sind nicht nur eine
Richtschnur für die internationale Finanzpolitik der Landesregierung,
sondern dienen auch der Information des Parlaments und einer breiteren
Öffentlichkeit:

? Die Schweiz unterstützt den IWF bei der Förderung eines stabilen und
funktionsfähigen internationalen Finanz- und Währungssystems.

? Die Schweiz verlangt vom IWF, dass er sich auf sein Mandat
konzentriert und mit anderen internationalen Organisationen
zusammenarbeitet.

? Die Schweiz legt grossen Wert auf eine konsequente Anwendung der
wirtschaftspolitischen Konditionalität (Auflagen) bei der Kreditvergabe.

? Die Schweiz setzt sich für die Wahrung der finanziellen Stabilität des
Währungsfonds ein.

? Die Schweiz vertritt im Währungsfonds die Anliegen ihrer Ländergruppe.

? Die Schweiz anerkennt die besonderen Bedürfnisse der ärmsten
Mitglieder des Währungsfonds.

? Die Schweiz verlangt vom Währungsfonds mehr Transparenz gegenüber der
Öffentlichkeit.

? Die Schweiz unterstützt den Währungsfonds bei der Förderung der guten
Regierungsführung.

? Die Schweiz legt Gewicht auf die Sozial- und Umwelt-verträglichkeit
der Wirtschaftsentwicklung.

? Die Schweiz befürwortet eine angemessene Mittelausstattung des
Währungsfonds.

Das Dokument mit den kommentierten Grundsätzen kann auf der Homepage des
EFD (www.efd.admin.ch) abgerufen oder beim Presse- und
Informationsdienst des EFD bezogen werden.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft: Giorgio Dhima, Eidg. Finanzverwaltung, Tel. 031 / 322.60.48

Auf unserer Website http://www.efd.admin.ch finden Sie in der Rubrik
”Hot Spot” jeweils weiterführende Links zu den aktuellen
Pressemitteilungen.

29.3.1999