Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Bundesrat erteilt neue TV-Konzessionen: Sendeerlaubnis für TV3 und RTL/ProSieben


MEDIENMITTEILUNGBundesrat erteilt neue TV-Konzessionen: Sendeerlaubnis für TV3 und 
RTL/ProSiebenDer Bundesrat hat grünes Licht gegeben für die beiden Fernsehprojekte 
TV3 und RTL/ProSieben. Der Entscheid fiel vor dem Hintergrund der neuen Konzessionierungspolitik 
der Landesregierung, die privaten Veranstaltern mehr Spielraum im Markt zugestehen 
will. Das Regionalisierungskonzept von Tele 24, das lokale Fenster im sprachregionalen 
Programm vorgesehen hatte, ist jedoch aus Rücksicht auf die bestehenden regionalen 
TV-Stationen abgelehnt worden.Vor Jahresfrist hat sich der Bundesrat im Rahmen einer 
Gesamtsicht zur Marktentwicklung im Bereich des Fernsehens geäussert und neue medienpolitische 
Leitplanken für seine künftige Konzessionierungspolitik festgelegt: So sollen potentielle 
Marktteilnehmer auf sprachregionaler Ebene vermehrt die Möglichkeit erhalten, ihren 
 Beitrag zur publizistischen Vielfalt in unserem Land zu leisten. Der Bundesrat 
ging davon aus, dass es auf dem sprachregionalen Markt noch genügend Spielraum für 
weitere Veranstalter gibt. Er zeigte sich auch bereit, seine Praxis bezüglich der 
Konzessionierung ausländischer Programmfenster zu überprüfen. Die Folge davon war 
die Sendeerlaubnis für das schweizerische Programmfenster von Sat.1 Schweiz im vergangenen 
Sommer.TV3 als schweizerisches VollprogrammTV3 plant ein schweizerisches Vollprogramm 
mit Nachrichten-, Talk- und Unterhaltungssendungen sowie eingekauften Serien und 
Filmen. TV3 sieht sich als Ergänzung zum Informations- und Unterhaltungsangebot 
der SRG. In der Anfangsphase ist eine Sendedauer von 16.00 bis 24.00 Uhr vorgesehen; 
längerfristig will TV3 das Angebot auf einen 24-Stunden-Betrieb ausbauen. Die Programmverbreitung 
wird voraussichtlich über Satellit erfolgen. In der Anfangsphase werden rund 70 
Arbeitsplätze geschaffen.Bei TV3 handelt es sich um das erste Vollprogrammprojekt 
unter massgeblicher Beteiligung eines schweizerischen Grossverlages. Aktionäre der 
TV3 AG sind zu je 50 Prozent die TA-Media AG (Tages-Anzeiger) und die amerikanisch-luxembur-gische 
Scandinavian Broadcasting System SA (SBS). Die SBS ist eine in Luxemburg domizilierte 
Gesellschaft, die TV-Stationen in Schweden, Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien 
und Ungarn betreibt. Die beiden Aktionäre haben sich verpflichtet, erhebliche finanzielle 
Mittel in das Vorhaben zu investieren. Der Bundesrat geht in seinem Entscheid davon 
aus, dass das Vorhaben mit Budgets von 70 bis 80 Mio Franken in den ersten Betriebsjahren 
zwar sehr ambitiös ist; die finanziell starken Partner und eine günstige Entwicklung 
verschiedener Marktfaktoren könnten die Finanzierung des Sendebetriebes aber gewährleisten. 
Nach der Beurteilung des Bundesrates wird das geplante Programm die SRG in der Erfüllung 
ihres Leistungsauftrages nicht wesentlich beeinträchtigen. In der Konzession wird 
TV3 unter anderem dazu verpflichtet, 2 Prozent der Bruttoeinnahmen an die schweizerische 
Filmförderung abzuliefern und zwei Stunden der Hauptsendezeit schweizerischen Produktionen 
zu widmen. Die Konzession dauert bis Mitte des Jahres 2009. TV3 will im Herbst auf 
Sendung gehen.Programmfenster von RTL und ProSiebenMit der Konzession RTL/ProSieben 
Schweiz hat der Bundesrat bereits zum zweitenmal die Bewilligung für ein schweizerisches 
Fenster in deutschen Rahmenprogrammen erteilt. Die vorgesehenen Sendungen werden 
in der Zeit zwischen 18.00 und 19.45 Uhr gleichzeitig auf den beiden Kanälen von 
RTL und ProSieben ausgestrahlt. Inhaltlich sind ein Nachrichtenteil, ein Magazin 
und eine Talk-Show vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt im wesentlichen aus Mitteln, 
die heute schon weitgehend im schweizerischen Werbemarkt generiert .Mit dem Programm 
werden in der Anfangsphase mindestens 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Auch RTL/ProSieben 
Schweiz wird in der Konzession verpflichtet,  2 Prozent der Bruttoeinnahmen an die 
Filmförderung abzuliefern. Die Konzession dauert wie bei TV3 bis Mitte des Jahres 
2009. Das Programm soll ab dem Spätsommer 99 ausgestrahlt werden.Aktionäre der Gesuchstellerin 
sind die beiden deutschen TV-Veranstalter RTL und ProSieben (je 25 Prozent) sowie 
die BC Medien Holding AG von Beat Curti und die Medien Z Holding AG (je 12,5 Prozent). 
25 Prozent der Gesellschaftsanteile werden von den Schweizer Aktionären treuhänderisch 
gehalten und sollen zu einem späteren Zeitpunkt an die Börse gebracht oder privat 
placiert werden.Keine Tele-24-RegionalfensterAbgelehnt hat der Bundesrat hingegen 
das Regionalprojekt von Tele 24. Der Sender von Roger Schawinski hatte vor, regionale 
Fenster für die Gebiete Basel, Bern, Innerschweiz und Ostschweiz auszustrahlen. 
Diese Fenster wären zu fixen Zeiten an Stelle des nationalen Programms in den verschiedenen 
Regionen ausgestrahlt worden. Das Vorhaben ist  jedoch aus Rücksicht auf die bestehenden 
regionalen Fernsehveranstalter nicht genehmigt worden. Der Bundesrat geht davon 
aus, dass dieses Konzept zu einem für die regionalen Sender ruinösen Wettbewerb 
geführt hätte. Nach seiner Ansicht wäre mit dem Abwandern der Werbemittel aus den 
Regionen hin zu Tele 24 den bestehenden regionalen Sendern die finanzielle Grundlage 
entzogen worden. Eine Studie der Prognos AG, Basel, über den Werbemarkt Schweiz 
hat gezeigt, dass das wirtschaftliche Potential für die regionalen Veranstalter 
in der Tat klein ist. Die Studie wurde am 24. November 1998 veröffentlicht (www.bakom.admin.ch).Bern, 
15. März 1999Eidgenössisches Departement fürUmwelt, Verkehr, Energie, KommunikationPressedienstAuskunft:	Marc 
Furrer, Direktor BAKOM, 032 327 55 01