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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Januar 1999

Pressemitteilung vom 19. Februar 1999

ANSTIEG DER ARBEITSLOSIGKEIT IM JANUAR 1999

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Arbeit (BWA)
waren bei den Arbeitsämtern Ende Januar 1999 125'883 Arbeitslose
registriert, 1'574 Personen oder 1,3% mehr als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5%. Im
Januar 1998 war eine Zunahme um 1'943 Personen oder 1,1% gegenüber dem
Vormonat verzeichnet worden.

Anstieg bei den Arbeitslosen
Ende Januar 1999 waren bei den Arbeitsämtern 125'883 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Zunahme um 1'574 Personen oder
1,3% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 1'716 Personen oder 1,5% ab.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5%.

Es wurden 18'989 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Januar 1998 sind dies 3'655 Zugänge weniger. Andererseits wurden
14'645 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 3'130 Meldungen
weniger als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich rund
sechzig Prozent beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

Rückgang bei den Stellensuchenden
Ende Januar 1999 waren bei den Arbeitsämtern 202'752 Stellensuchende
registriert. Dies entspricht einer Abnahme um 476 Personen (-0,2%)
gegenüber dem Vormonat.

15'984 Stellensuchende in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung
Von den 76'869 als nichtarbeitslos registrierten Stellensuchenden
befanden sich 15'984 in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung,
was einer Abnahme um 182 Personen oder 1,1% gegenüber dem Vormonat
entspricht.

Zunahme bei den Personen in Umschulung/Weiterbildung
Die Zahl der sich in Umschulung/Weiterbildung befindlichen
nichtarbeitslosen Stellensuchenden erhöhte sich um 477 auf 3'634
Personen (+15,1%).

Rückgang bei der Anzahl Personen im Zwischenverdienst
Die Anzahl jener Personen, welche sich in einem Zwischenverdienst
befanden, nahm um 1'154 (-3,0%) auf 37'055 Personen ab.

Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Männern, Abnahme bei den Frauen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 762 auf 54'178
Personen. Jene der Männer erhöhte sich dagegen um 2'336 auf 71'705.
Damit reduzierte sich die Arbeitslosenquote der Frauen um 0,1
Prozentpunkte auf 3,8%. Jene der Männer erhöhte sich um 0,1
Prozentpunkte auf 3,2%.

Anstieg der Arbeitslosigkeit stärker bei den Ausländern ...
65'008 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 51,6%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Zunahme um 679 Personen oder 1,1%
festgestellt. 60'875 Arbeitslose oder 48,4% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einer Zunahme um 895 Personen oder 1,5%. Damit verharrte die
Arbeitslosenquote der Schweizer bei 2,3%, jene der Ausländer erhöhte
sich um 0,1 Prozentpunkte auf 7,5%.

... sowie in der lateinischen Schweiz
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im deutschsprachigen Landesteil im
Berichtsmonat um 656 auf 73'193 Personen zu. In der lateinischen Schweiz
wurden 52'690 Arbeitslose registriert, was einer Zunahme um 918 Personen
gegenüber dem Vormonat gleichkommt. Damit blieb die Arbeitslosenquote
der Deutschschweiz unverändert bei 2,8%, jene der Westschweiz und des
Tessins erhöhte sich dagegen um 0,1 Prozentpunkte auf 5,2%.

Uneinheitliches Bild nach Kantonen
Unter jenen 16 Kantonen, welche einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu
verzeichnen hatten, wiesen die Kantone Wallis (+545 Arbeitslose /
+8,6%), Bern (+315 / +2,7%), Tessin (+265 / +3,0%) und Aargau (+251 /
+3,5%) die stärksten nominellen Zunahmen aus, gefolgt von St. Gallen
(+150 / +2,8%), Jura (+129 / +11,9%), Waadt (+124 / +0,8%) und Solothurn
(+123 / +3,4%). In 10 Kantonen nahm die Zahl der Arbeitslosen ab, am
stärksten in Zürich (-202 / -0,8%) und Genf (-151 / -1,3%), gefolgt von
Obwalden (-54 / -31,0%).

Baugewerbe nach wie vor stark betroffen; weitere Verbesserung im
Gastgewerbe
In der Mehrzahl der Wirtschaftszweige nahm die Arbeitslosigkeit zu, am
deutlichsten im Baugewerbe (+1'541 / +11,8%), in grossem Abstand gefolgt
vom Bereich Beratung, Planung, Informatik (+360 / +3,5%), den Branchen
Holz, Möbel, Papier (+168 / +9,7%) und Verkehr, Nachrichtenübermittlung
(+155 / +4,2%) sowie dem Handel (+140 / +0,8%). Der deutlichste
nominelle Rückgang wurde im Gastgewerbe (-317 / -1,9%) festgestellt, in
grossem Abstand gefolgt von den öffentlichen Diensten (-59 / -1,1%) und
dem Gesundheitswesen (-56 / -1,3%).

Rückgang bei den 15- bis 24-Jährigen
Nach Altersklassen betrachtet, kann in jener der 15- bis 24-Jährigen
(-209 / -1,1%) ein Rückgang ausgewiesen werden. In den übrigen
Altersklassen waren Zunahmen festzustellen. Dabei wiesen die
Altersgruppen der 35- bis 39-Jährigen (+339 / +2,0%), der 50- bis
54-Jährigen (+249 / +2,4%) und der 25- bis 29-Jährigen (+244 / +1,4%)
leicht höhere Zunahmen aus als die übrigen Altersgruppen.
Eine Unterscheidung der Altersgruppen nach dem Geschlecht zeigt eine
gegenläufige Entwicklung der Arbeitslosigkeit für Frauen und Männer:
Während sämtliche Altersgruppen der Männer (mit Ausnahme der 15- bis
19-Jährigen) von einer Zunahme der Arbeitslosigkeit betroffen sind,
zeigen alle Altersgruppen der Frauen (mit Ausnahme der über 55-Jährigen)
eine Abnahme.

Zunahme insbesondere bei den Fachfunktionen; Abnahme bei Lehrlingen,
Schülern und Studenten
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigte die
Kategorien 'Fachfunktion' (+1'488 / +2,4%) und 'Hilfsfunktion' (+693 /
+1,4%) nahezu den gesamten Anstieg auf sich. Auch die Kategorie
'Kaderfunktion' (+44 / +0,7%) verzeichnete eine leichte Zunahme.
Insbesondere in den Kategorien 'Lehrlinge' (-398 / -10,8%) und
'Schüler/Student' (-234 / -7,3%) wurden Abnahmen verbucht.

Weniger Langzeitarbeitslose
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen verminderte sich im Vergleich zum
Vormonat um 2'176 (-6,0%) auf 33'890 Personen. Damit waren 26,9% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 29,0%).

Höhere Zahl offener Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen erhöhte
sich um 1'662 oder 13,9% auf 13'592 Einheiten.

3'229 Aussteuerungen im November 1998
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Personen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats November 1998
ausgeschöpft hatten, auf 3'229 Personen. Davon waren Ende Januar 1999
noch 1'824 Personen (56%) bei einem Arbeitsamt gemeldet und damit
weiterhin statistisch erfasst. 419 Personen (13%) hatten inzwischen eine
neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr eingeschriebenen 986
Ausgesteuerten (31%) können verschiedene Situationen eingetreten sein:
Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw.
Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Ausbildung,
Abreise ins Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die
Dienstleistungen der Arbeitsämter zu beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf der zweijährigen Rahmenfrist erloschen ist und die
anschliessend keine neue Rahmenfrist eröffnen konnten.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64

Neuerscheinung:
Arbeitslosigkeit in der Schweiz 1997, 92 Seiten, Fr. 12.-
Bestell-Nr. 126-9700, Bestellungen unter Tel. 032 713 60 60