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CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Digitales Radio und Jugendprogramm


MEDIENMITTEILUNGDigitales Radio und JugendprogrammDie SRG hat die Erlaubnis und 
den Auftrag erhalten, ein neues Sendernetz für das digitale Radio (Digital Audio 
Broadcasting; DAB) aufzubauen und zu betreiben. Der Bundesrat hat eine entsprechende 
Ergänzung der SRG-Konzession gutgeheissen und damit den Startschuss für die Lancierung 
der neuen Verbreitungstechnologie gegeben. Der SRG fällt dabei die Lokomotiv-Funktion 
bei der Markteinführung in der Schweiz zu. Ihr wird auch gestattet, ein neues Jugendprogramm 
über Satellit und DAB anzubieten.Bei DAB handelt es sich um eine neue Radio-Verbreitungstechnologie, 
die dem Bedürfnis nach einer ressourceschonenden, kostensparenden und effizienten 
Kommunikation Rechnung trägt. Sie ist in der Zwischenzeit in europäischen Ländern 
wie England, Deutschland und Schweden bereits eingeführt. DAB dürfte sich in den 
kommenden 10 bis 20 Jahren in Europa durchsetzen und die UKW-Verbreitung ablösen. 
Für den Bundesrat ist es unbestritten, dass die Schweiz in dieser neuen Technologie 
Fuss fassen muss. Mit dem entsprechenden Auftrag an die SRG zum Erstellen und Betreiben 
des Netzes fördert die Landesregierung die Markteinführung von DAB indirekt mittels 
Radio- und Fernsehempfangsgebühren. Als nationale Service-public-Veranstalterin 
hat die SRG die wirtschaftlichen, technischen und programmlichen Kapazitäten, die 
neue Technologie mit einem geeigneten Programmangebot zu lancieren und auch im Interesse 
künftiger Interessenten einen breiten Publikumsmarkt aufzubauen. Aus diesem Grund 
hat der Bundesrat die zur Verfügung stehenden Verbreitungskapazitäten (Kanal 12) 
bis Ende des Jahres 2002 der SRG zugeteilt; diese Kapazitäten reichen aus, um in 
jeder Sprachregion mindestens 6 Radioprogramme und programmbegleitende Daten wie 
zum Beispiel Informationen zur gespielten Musik, CD-Covers etc. anbieten zu können.Sobald 
sich DAB im Publikum durchzusetzen beginnt, kann es auch für private Veranstalter 
wirtschaftlich interessant werden, mit kalkulierbarem Risiko in diese Technologie 
zu investieren und den Einstieg zu wagen. Juristisch sind deshalb die Nutzungsrechte 
der SRG auf den DAB-Kanal zeitlich befristet. Sie muss folglich damit rechnen, ab 
dem Jahr 2003 nur noch Teile der heutigen DAB-Kapazitäten nutzen zu können. Der 
Rest stünde dann privaten Veranstaltern zur Verfügung. Die im Verband der Schweizer 
Privatradios (VSP) zusammengeschlossenen Veranstalter hatten zwar ein Gesuch um 
Verbreitung ihrer Programme und zusätzlicher Spartenangebote über DAB eingereicht 
und die sofortige Nutzung eines Teils der DAB-Kapazitäten beantragt. Dieses  Begehren 
ist vom Bundesrat aber abgelehnt worden, weil es verschiedene Konzessionsvoraussetzungen 
nicht erfüllte. Die Einführung von DAB setzt eine neue Verbreitungsinfrastruktur 
voraus. Der Ausbau des Netzes wird in der Schweiz gestaffelt erfolgen; die SRG rechnet 
für den Vollausbau mit einer Dauer von bis zu 10 Jahren. Im Berner Oberland läuft 
bereits seit Mitte 1996 ein Pilotprojekt zur Vorbereitung der Markteinführung. Für 
den DAB-Empfang sind sodann neue Geräte notwendig; sie werden seit kurzem im Fachhandel 
angeboten und können sowohl UKW- wie auch DAB-Signale umsetzen. Jugendradio bewilligtDer 
Bundesrat hat der SRG zudem auch gestattet, ein deutschsprachiges Jugendprogramm 
anzubieten, welches über Satellit und DAB verbreitet werden soll. Er anerkannte 
dabei das Bedürfnis der SRG, das Segment der 12- bis 24jährigen mit einem geeigneten 
Programm ansprechen und gleichzeitig die DAB-Technologie bei diesem Zielpublikum 
attraktiv machen zu können. Die Konzession verlangt von der SRG, im Programm auf 
die Anliegen der Jugendlichen einzugehen und die Jugendkultur entsprechend zu fördern. 
Damit will der Bundesrat die SRG verpflichten, mit dem neuen Angebot einen Beitrag 
zur Erfüllung des Service public zu leisten und die Jugendlichen nicht einfach mit 
Musik zu unterhalten.Kasten:Was ist DAB?Die Verbreitung von Radioprogrammen über 
UKW stösst an ihre Grenzen: Die Frequenzen werden angesichts der Vielzahl von Veranstaltern 
knapp, die Empfangsqualität kann mit der Entwicklung im Bereich der digitalen Aufnahmetechniken 
nicht mehr Schritt halten; zudem können neue Funk- bzw. Fernmeldeangebote via UKW 
nur sehr beschränkt übertragen werden. Als Lösung bietet sich heute DAB an, ein 
digitales System zur terrestrischen Übertragung von Daten aller Art (bis 1.5 Megabit 
pro Sekunde). Im Vergleich zu UKW zeichnet sich DAB namentlich durch eine bessere 
Empfangsqualität (CD-ähnlich), durch eine grössere technische Verbreitungskapazität, 
durch die Möglichkeit von Gleich-wellennetzen (bei Ortsveränderung muss die Frequenz 
nicht gewechselt werden) sowie durch weitere technische Vorteile aus. DAB wird terrestrisch 
verbreitet und kann mobil empfangen werden, d.h. im Auto oder auf dem Transistorradio. 
Bei der UKW-Verbreitung wird pro Frequenz ein Programm verbreitet. Anders bei DAB: 
Über eine Frequenz (sog. Frequenzblock) können - je nach angestrebter Tonqualität 
- sechs bis acht Radioprogramme und zusätzliche Datendienste verbreitet werden. 
Datendienste können sich auf das Radioprogramm beziehen, also zum Beispiel Titel 
und Interpreten der gespielten Musik einblenden. Darüber hinaus können programmunabhängige 
Datendienste ausgestrahlt werden, die keinen Bezug zum Radioprogramm haben und sich 
an die Allgemeinheit richten (z.B. Staumeldungen). Schliesslich ist die Verbreitung 
von Daten möglich, welche verschlüsselt sind und für einen definierten Adressatenkreis 
gedacht sind. Die einzelnen Signale der Radioprogramme und Datendienste werden vor 
dem Eintritt ins Verbreitungsnetz im sogenannten Multiplex (computergesteuertes 
Management der Datenübermittlung) zu einem einheitlichen Datenstrom (Ensemble) zusammengefasst. 
Dieser Datenstrom wird anschliessend über das DAB-Netz dem Publikum auf einer einzigen 
Frequenz zugeführt. Erst im Empfangsgerät wird das Signal des ausgewählten Programms 
aus dem einheitlichen Datenstrom herausgefiltert. Bern, 17. Februar 99Eidgenössiches 
Departement fürUmwelt, Verkehr, Energie, KommunikationPressedienstAuskünfteDr. Martin 
Dumermuth, VizedirektorBundesamt für Kommunikation, UVEKTel. 032/327.55.45