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Neues Luftstrassensystem im schweizerischen Luftraum

Neues Luftstrassensystem im schweizerischen Luftraum

Verspätungen im Luftverkehr zu erwarten

Am 25. Februar tritt in der Schweiz und im nahen Ausland ein neues Luftstrassensystem 
in
Kraft. Mit einem in ganz Europa phasenweise eingeführten neuen Luftstrassennetz 
will die
Flugsicherung das stark wachsende Verkehrsaufkommen am Himmel bewältigen. Wegen
der Umstellung kann es in einer Anfangsphase in Mitteleuropa zu erheblichen
Verspätungen kommen. Unter Umständen müssen sogar einzelne Flüge annuliert werden.

Gemäss den Verkehrsprognosen der europäischen Organisation für Flugsicherung «Eurocontrol»
wird der Flugverkehr in Europa in den nächsten Jahren auch weiterhin stark zunehmen:
Ausgehend von 1995 wird eine Zunahme von 86 Prozent bis ins Jahr 2010 erwartet. 
In der
Schweiz zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab: Die Prognosen gehen für den 
gleichen
Zeitraum von einer Zunahme der An- und Abflüge um 72 Prozent und um sogar 110 Prozent 
beim
Passagieraufkommen aus.

Damit dieser Mehrverkehr in der Luft mehr oder weniger reibungslos abgewickelt werden 
kann, ist
eine erhebliche Kapazitätserhöhung der Luftstrassen Europas nötig. Deshalb hat die 
Eurocontrol,
bei der die Schweiz neben weiteren 27 europäischen Staaten Mitglied ist, beschlossen, 
eine neues
Luftstrassennetz - das sogenannte ARN (Air Traffic Services Route Network) - einzuführen. 
Diese
Einführung findet in drei Phasen statt. Die erste Phase wurde im letzten Herbst 
hauptsächlich in
Skandinavien eingeführt. Die zweite Phase tritt am kommenden 25. Februar in Kraft 
und betrifft
neben Italien, Frankreich und Süddeutschland insbesondere die Schweiz, welcher im
Transitverkehr eine grosse Bedeutung zukommt. In der dritten Phase, welche für Ende 
dieses
Jahres geplant ist, sollen vor allem die Luftstrassen über Deutschland angepasst 
werden.

Zukünftig können die meistbeflogenen Luftstrassen über der Schweiz auf einer Breite 
von knapp
26 Kilometern beflogen werden, wenn die Luftwaffe die an die Luftstrassen angrenzenden
Trainingsräume nicht benötigt. Sonst stehen dem zivilen Verkehr nur knapp 15 Kilometer 
breite
Luftstrassen zur Verfügung. Diese Lösung bedingt ein gemeinsames, flexibles Zuteilen 
der
Lufträume zwischen der zivilen und militärischen Flugsicherung, weshalb bereits 
1998 in
Dübendorf eine entsprechende Koordinationsstelle, die «Air Management Cell», geschaffen 
wurde.

Das neue Luftstrassennetz wird mittel- bis längerfristig die von den Fluggesellschaften 
geforderte
Erhöhung der Kapazität im europäischen Luftraum ermöglichen. In der Schweiz sind 
dafür jedoch
noch weitere Massnahmen erforderlich, zum Beispiel eine Erhöhung des Personalbestandes 
bei
der Flugsicherung. In einer Anfangsphase, bei der Umstellung auf das neue System, 
ist allerdings
mit erheblichen Verspätungen oder sogar mit Annullationen von Flügen in den betroffenen 
Ländern
zu rechnen. Die schweizerische Luftwaffe kommt der Swisscontrol insofern entgegen, 
als sie in
dieser Phase weniger Flüge einplant.

Bern, 11. Februar 1999

Bundesamt für Zivilluftfahrt

Auskunft: René Aebersold, Chef Sektion Luftraum, Telefon 031 325 98 41