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99 bessere Budgets - trotzdem mehr Schulden

PRESSEMITTEILUNG

99 bessere Budgets  - trotzdem mehr Schulden

Bund, Kantone und Gemeinden haben für das laufende Jahr Defizite von
insgesamt 7,5 Milliarden Franken budgetiert. Die Voranschläge weisen
gegenüber 1998 eine deutliche Verbesserung um 5,3 Mrd. aus. Massgeblich
zu den verbesserten Resultaten tragen die einge-leiteten Sparbemühungen
sowie das günstigere wirtschaftliche Umfeld bei. Trotzdem die bleibt die
finanzpolitische Lage ernst, weil die strukturellen Defizite bleiben und
die Schuldenlast weiter steigt  Seit 1990 hat sich die
Gesamt-verschuldung der öffentlichen Haushalte mehr als verdoppelt und
wird Ende 1999 bei rund 210 Mrd. Franken liegen. Dies geht aus einer
Zusammenstellung des Eidg. Finanzdepartements hervor, die in der
jüngsten Ausgabe der „Volkswirtschaft“ publiziert wird.

Die Ausgabenüberschüsse fallen hauptsächlich beim Bund mit 4,9
Milliarden (inklusive Ausgabenüberschuss des Fonds für
Eisenbahngrossprojekte) und bei den Kantonen mit 2,1 Milliarden an. Die
kleinen und mittelgrossen Gemeinden haben die Finanzen mittlerweilen
wieder gut im Griff. Zahlreiche Städte hingegen kämpfen weiterhin mit
grossen finanziellen Problemen. In den Voranschlägen rechnen die Städte
im Vergleich zum Vorjahr mit einer leichten Verbesserung. Die
Verschuldung steigt trotz dieser erfreulichen Ent-wicklung weiterhin
stark an und wird Ende 1999 rund 54 Prozent des Brutto-inlandproduktes
be-tragen.

Defizitquote bei 1,9 %

Die heutige Situation würde den Budgetkriterien der EU für den Beitritt
zur Währungsunion (Maastricht) wieder genügen. Gemäss diesen Kriterien
darf das Defizit der öffentlichen Verwaltungen (alle
Gebietskörperschaften inklusive Sozialversicherungen) 3% des
Bruttoinlandproduktes (BIP) und die öffentliche Verschuldung 60% des BIP
nicht übersteigen. Betrug die Defizitquote gemäss Voranschlag im Vorjahr
noch 3,6% so dürfte sie im Jahre 1999 mit 1,9% auf dem Niveau der Jahre
1996 und 1997 sinken.
Bei der Verschuldungsquote rückt die Limite von 60% wieder einen Schritt
näher. Die Schweiz steht zwar im inter-nationalen Vergleich immer noch
recht gut da, die Entwicklung der letzten Jahre ist aber
besorgniserregend. Seit 1990 hat sich die Gesamt-verschuldung mehr als
verdoppelt und wird Ende 1999 bei rund 210 Mrd. Franken liegen, was
einer jährlichen Zunahme
von 8,9% entspricht. Die Hälfte entfällt auf den Bund, rund ein Drittel
auf die Kan-tone und ein Fünftel auf die Gemeinden.

Situation nach wie vor unbefriedigend

Die Situation der öffentlichen Haushalte bleibt trotz der deutlichen
Verbesserung unbefriedigend. Ende 1999 wer-den die seit 1990 kumulierten
Defizite von Bund, Kantonen und Gemeinden auf 91 Milliarden Franken zu
stehen kommen. Deshalb haben sich Bund und Kantone zum Ziel gesetzt, das
nächste Jahrtausend mit gesunden Finan-zen in Angriff zu nehmen.
Voraussetzungen hierfür sind die Umsetzung der mit dem Voranschlag des
Bundes beantragten Entlastungsmassnahmen des Stabilisierungsprogramms,
eine strenge Ausgabendisziplin auf allen Ebenen der öffentlichen
Verwaltung sowie die Weiterführung der Sparbemühungen in den Kantonen
und Städten, die grossen finanziellen Problemen gegenüberstehen. Daneben
spielen die wirtschaftliche Erholung, die Entwick-lung auf dem
Arbeitsmarkt und die Zinsverhältnisse eine entscheidende Rolle, um nach
über einem Jahrzehnt wieder eine ausgeglichene Rechnung zu präsentieren.
(http://www.efd.admin.ch)

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

8.2.1999