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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Dezember 1998

Pressemitteilung vom 22. Januar 1999

ANSTIEG DER ARBEITSLOSIGKEIT IM DEZEMBER 1998

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Arbeit (BWA)
waren bei den Arbeitsämtern Ende Dezember 1998 124'309 Arbeitslose
registriert, 5'733 Personen oder 4,8% mehr als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4%. Im
Dezember 1997 war eine Zunahme um 4'622 Personen oder 2,6% gegenüber dem
Vormonat verzeichnet worden.

Anstieg bei Arbeitslosen ...
Ende Dezember 1998 waren bei den Arbeitsämtern 124'309 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Zunahme um 5'733 Personen oder
4,8% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 2'767 Personen oder 2,3% ab.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4%.

Es wurden 18'791 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Dezember 1997 sind dies 1'737 Zugänge weniger. Andererseits wurden
13'060 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 3'260 Meldungen
weniger als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich rund
sechzig Prozent beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

... und Stellensuchenden
Ende Dezember 1998 waren bei den Arbeitsämtern 203'228 Stellensuchende
registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 3'026 Personen (+1,5%)
gegenüber dem Vormonat.

16'166 Stellensuchende in Programmen
zur vorübergehenden Beschäftigung

Von den 78'919 als nichtarbeitslos registrierten Stellensuchenden
befanden sich 16'166 in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung,
was einer Abnahme um 993 Personen oder 5,8% gegenüber dem Vormonat
entspricht.

Rückgang bei den Personen in Umschulung/Weiterbildung
Die Zahl der sich in Umschulung/Weiterbildung befindlichen
nichtarbeitslosen Stellensuchenden verminderte sich um 548 auf 3'157
Personen (-14,8%).

Rückgang bei der Anzahl Personen im Zwischenverdienst
Die Anzahl jener Personen, welche sich in einem Zwischenverdienst
befanden, nahm um 1'060 (-2,7%) auf 38'209 Personen ab.

Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Männern, Abnahme bei den Frauen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 238 auf 54'940
Personen. Jene der Männer erhöhte sich dagegen um 5'971 auf 69'369.
Damit verharrte die Arbeitslosenquote der Frauen bei 3,9%; jene der
Männer erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1%.

Stärkerer Anstieg der Arbeitslosenquote bei den Ausländern ...
64'329 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 51,7%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Zunahme um 2'245 Personen oder 3,6%
festgestellt. 59'980 Arbeitslose oder 48,3% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einer Zunahme um 3'488 Personen oder 6,2%. Damit stieg die
Arbeitslosenquote der Schweizer um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3%, jene der
Ausländer um 0,4 Prozentpunkte auf 7,4%.

... sowie in der lateinischen Schweiz
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im deutschsprachigen Landesteil im
Berichtsmonat um 2'547 auf 72'537 Personen zu. In der lateinischen
Schweiz wurden 51'772 Arbeitslose registriert, was einer Zunahme um
3'186 Personen gegenüber dem Vormonat gleichkommt. Die entsprechenden
Arbeitslosenquoten erhöhten sich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8% in der
Deutschschweiz und um 0,3 Prozentpunkte auf 5,1% in der Westschweiz und
im Tessin.

Anstieg im Grossteil der Kantone
Sämtliche Kantone mit Ausnahme von Nidwalden (-22 Arbeitslose / -10,2%)
verzeichneten eine Zunahme der Arbeitslosigkeit. Der grösste nominelle
Anstieg entfiel dabei auf den Kanton Wallis (+1'479 / +30,3%), gefolgt
von der Waadt (+592 / +3,8%), Bern (+465 / +4,1%), Zürich (+448 /
+1,9%), Tessin (+416 / +5,0%), Neuenburg (+310 / +8,0%) und Thurgau
(+234 / +8,6%).

Baugewerbe stark betroffen; hingegen leichte Verbesserung im Gastgewerbe
...
Im Grossteil der Wirtschaftszweige nahm die Arbeitslosigkeit zu, am
deutlichsten im Baugewerbe (+3'437 / +35,8%), in grossem Abstand gefolgt
vom Bereich Beratung, Planung, Informatik (+1'090 / +11,9%), der Land-
und Forstwirtschaft (+400 / +26,5%), der Branche Holz, Möbel, Papier
(+229 / +15,2%) sowie dem Handel (+215 / +1,3%). Eine nennenswerte
Abnahme auszuweisen vermochte hingegen das Gastgewerbe (-333 / -1,9%).

... sowie bei den 15- bis 19-Jährigen
Einzig für die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen (-91 / -2,1%) kann
eine Abnahme der Arbeitslosenzahl ausgewiesen werden. In den andern
Altersgruppen wurden Zunahmen festgestellt. Dabei entfielen rund zwei
Drittel des Anstiegs auf die Altersgruppen der 25- bis 44-Jährigen: 40-
bis 44-Jährige (+1'018 / +7,9%), 35- bis 39-Jährige (+950 / +6,0%), 25-
bis 29-Jährige (+938 / +5,6%) und 30- bis 34-Jährige (+839 / +4,6%).

Zunahme auch bei den 'Kaderfunktionen'
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigte die
Kategorien 'Fachfunktion' (+3'353 / +5,8%) und 'Hilfsfunktion' (+2'693 /
+5,9%) nahezu den gesamten Anstieg auf sich. Auch die Kategorie
'Kaderfunktion' (+178 / +2,9%) verzeichnete eine Zunahme. In den andern
Kategorien wurden Abnahmen verbucht, am stärksten bei den 'Lehrlingen'
(-438 / -10,6%).

Etwas mehr  Langzeitarbeitslose
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum
Vormonat um 125 (+0,3%) auf 36'066 Personen. Damit waren 29,0% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos.

Tiefere Zahl offener Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen
verminderte sich um 535 oder 4,3% auf 11'930 Einheiten.

Jahresquote 1998: 3,9%
Aufgrund des starken Rückgangs der Arbeitslosigkeit insbesondere in der
ersten Jahreshälfte ergibt sich im Jahresmittel der tiefste Stand der
Arbeitslosigkeit seit 1992. Im Durchschnitt waren im vergangenen Jahr
139'660 Personen als arbeitslos registriert. Verglichen mit dem Vorjahr
entspricht dies einer Abnahme um 48'644 Personen oder 25,8%. Die
Arbeitslosenquote betrug 1998 im Mittel 3,9% gegenüber 5,2% im Vorjahr.
Auch die Summe der Stellensuchenden insgesamt (arbeitslose und
nichtarbeitslose) zeigt im Jahresverlauf eine markante Abnahme von
249'222 Personen Ende Januar auf 203'228 Personen Ende Dezember. Im
Jahresdurchschnitt resultiert daraus eine Zahl von 217'518 registrierten
Stellensuchenden.

3'953 Aussteuerungen im Oktober 1998
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Personen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats Oktober 1998
ausgeschöpft hatten, auf 3'953 Personen. Davon waren Ende Dezember 1998
noch 2'129 Personen (54%) bei einem Arbeitsamt gemeldet und damit
weiterhin statistisch erfasst. 577 Personen (15%) hatten inzwischen eine
neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr eingeschriebenen 1'247
Ausgesteuerten (31%) können verschiedene Situationen eingetreten sein:
Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw.
Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Ausbildung,
Abreise ins Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die
Dienstleistungen der Arbeitsämter zu beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf der zweijährigen Rahmenfrist erloschen ist und die
anschliessend keine neue Rahmenfrist eröffnen konnten.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64

Neuerscheinung:
Arbeitslosigkeit in der Schweiz 1997, 92 Seiten, Fr. 12.-
Bestell-Nr. 126-9700, Bestellungen unter Tel. 032 713 60 60