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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im November 1998

Pressemitteilung vom 22. Dezember 1998

ANSTIEG DER ARBEITSLOSIGKEIT IM NOVEMBER 1998

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Arbeit (BWA)
waren bei den Arbeitsämtern Ende November 1998 118'576 Arbeitslose
registriert, 3'063 Personen oder 2,7% mehr als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3%. Im
November 1997 war eine Zunahme um 2'443 Personen oder 1,4% gegenüber dem
Vormonat verzeichnet worden.

Anstieg bei Arbeitslosen ...
Ende November 1998 waren bei den Arbeitsämtern 118'576 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Zunahme um 3'063 Personen oder
2,7% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 1'881 Personen oder 1,6% ab.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3%.

Es wurden 19'112 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum November 1997 sind dies 2'041 Zugänge weniger. Andererseits wurden
13'194 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 1'713 Meldungen
weniger als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich fast
sechzig Prozent beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

... und Stellensuchenden
Ende November 1998 waren bei den Arbeitsämtern 200'202 Stellensuchende
registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 2'199 Personen (+1,1%)
gegenüber dem Vormonat.

17'159 Stellensuchende in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung
Von den 81'626 als nichtarbeitslos registrierten Stellensuchenden
befanden sich 17'159 in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung,
was einer Abnahme um 301 Personen oder 1,7% gegenüber dem Vormonat
entspricht.

Zunahme bei den Personen in Umschulung/Weiterbildung
Die Zahl der sich in Umschulung/Weiterbildung befindlichen
nichtarbeitslosen Stellensuchenden erhöhte sich um 39 auf 3'705 Personen
(+1,1%).

Rückgang bei der Anzahl Personen im Zwischenverdienst
Die Anzahl jener Personen, welche sich in einem Zwischenverdienst
befanden, nahm um 579 (-1,5%) auf 39'269 Personen ab.

Anstieg der Arbeitslosigkeit ausschliesslich bei den Männern
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 75 auf 55'178
Personen, jene der Männer hingegen stieg um 3'138 auf 63'398. Damit
verharrte die Arbeitslosenquote der Frauen bei 3,9%, jene der Männer
erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 2,9%.

Unveränderte Arbeitslosenquote bei den Schweizern
62'084 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 52,4%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Zunahme um 739 Personen oder 1,2%
festgestellt. 56'492 Arbeitslose oder 47,6% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einer Zunahme um 2'324 Personen oder 4,3%. Damit blieb die
Arbeitslosenquote der Schweizer unverändert bei 2,2%, jene der Ausländer
stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 7,0%.

Zunahme in allen Landesteilen
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im deutschsprachigen Landesteil im
Berichtsmonat um 1'453 auf 69'990 Personen zu. In der lateinischen
Schweiz wurden 48'586 Arbeitslose regis-triert, was einer Zunahme um
1'610 Personen gegenüber dem Vormonat gleichkommt. Die entsprechenden
Arbeitslosenquoten erhöhten sich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7% in der
Deutschschweiz und um 0,2 Prozentpunkte auf 4,8% in der Westschweiz und
im Tessin.

Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Mehrzahl der Kantone, ...
Achtzehn Kantone verzeichneten eine Zunahme der Arbeitslosigkeit. Der
grösste nominelle Anstieg entfiel dabei auf die Kantone Tessin (+1'118
Arbeitslose / +15,6%) und Wallis (+689 / +16,4%), gefolgt von Bern (+314
/ +2,9%) und Zürich (+269 / +1,2%). In acht Kantonen konnte eine Abnahme
festgestellt werden; die stärkste entfiel dabei auf den Kanton Waadt
(-311 / -2,0%), gefolgt von Basel-Landschaft (-84 / -3,1%) und Genf (-64
/ -0,6%).

... dem Grossteil der Wirtschaftszweige ...
Im Grossteil der Wirtschaftszweige nahm die Arbeitslosigkeit zu, am
deutlichsten im Gastgewerbe (+1'574 / +10,1%), dem Baugewerbe (+1'028 /
+12,0%), gefolgt von den Bereichen Beratung, Planung, Informatik (+350 /
+4,0%), Land- und Forstwirtschaft (+320 / +26,9%) sowie Maschinen,
Fahrzeugbau (+93 / +3,0%). Eine nennenswerte Abnahme auszuweisen
vermochte dagegen einzig der Handel (-106 / -0,6%), gefolgt vom
Gesundheitswesen (-49 / -1,2%).

... und Altersgruppen ...
Einzig in den beiden Gruppen der 15- bis 19-Jährigen (-142 / -3,2%) und
der über 60-Jährigen (-20 / -0,3%) wurde eine Abnahme der
Arbeitslosenzahl ausgewiesen. In den andern Altersgruppen wurden
Zunahmen festgestellt. Dabei entfielen mehr als vier Fünftel des
Anstiegs der Arbeitslosigkeit auf die Altersgruppen der 20- bis
44-Jährigen: 20- bis 24-Jährige (+622 / +4,4%), 35- bis 39-Jährige (+580
/ +3,8%), 30- bis 34-Jährige (+549 / +3,1%), 40- bis 44-Jährige (+434 /
+3,5%) und 25- bis 29-Jährige (+434 / +2,6%).

... sowie insbesondere in der Kategorie Hilfsfunktionen
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigte die
Kategorie 'Hilfsfunktion' (+2'186 / +5,0%) etwas mehr als zwei Drittel
des Anstiegs auf sich. Auch bei den 'Fachfunktionen' (+1'104 / +2,0%)
wurden grössere Zunahmen festgestellt. Bei den 'Kaderfunktionen' gab es
keine Veränderung. In den andern Kategorien dagegen wurden Abnahmen
verbucht. Nennenswert sind: 'Schüler/Studenten' (-121 / -3,6%) sowie
'Lehrlinge' (-102 / -2,4%).

Rückläufiger Anteil Langzeitarbeitsloser
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen reduzierte sich im Vergleich zum
Vormonat um 561 (-1,5%) auf 35'941 Personen. Damit waren 30,3% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 31,6%).

Höhere Zahl offener Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen erhöhte
sich um 367 oder 3,0% auf 12'465 Einheiten.

4'266 Aussteuerungen im September 1998
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Personen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats September 1998
ausgeschöpft hatten, auf 4'266 Personen. Davon waren Ende November 1998
noch 2'233 Personen (52%) bei einem Arbeitsamt gemeldet und damit
weiterhin statistisch erfasst. 583 Personen (14%) hatten inzwischen eine
neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr eingeschriebenen 1'450
Ausgesteuerten (34%) können verschiedene Situationen eingetreten sein:
Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw.
Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Ausbildung,
Abreise ins Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die
Dienstleis-tungen der Arbeitsämter zu beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf der zweijährigen Rahmenfrist erloschen ist und die
anschliessend keine neue Rahmenfrist eröffnen konnten.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64