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Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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Reorganisation der Bundesinformatik

PRESSEMITTEILUNG

Reorganisation der Bundesinformatik

Die Informatik soll die Geschäftsprozesse der Bundesverwaltung künftig
wirksamer und wirtschaftlicher unterstützen. Der Bundesrat hat einen
tiefgreifenden Umbau der Informatik beschlossen, der eine konsequente
bundesweite Standardisierung und eine Zentralisierung der
Leistungserbringung zur Folge haben wird. Durch die Konzentration der
Rechner werden massiv Kosten eingespart. Das veranschlagte
Effizienzsteigerungspotential nach Umsetzung der Reform beträgt rund 150
Millionen Franken im Jahr. Ein Abbau von 500 Stellen in den nächsten
drei bis vier Jahren kann dank Umschulung, Nutzung der natürlichen
Fluktuation und Reduktion von externen Personalressourcen ohne
Entlassungen realisiert werden.
In der Informatik der Bundesverwaltung werden mit einer neuen
Rollenaufteilung bessere Voraussetzungen geschaffen, um die Informatik
als eine zentrale Ressource in der Verwaltung effektiver einzusetzen,
diese effizienter zu erbringen und die Informatik auch verstärkt in den
normalen Führungsprozess zu integrieren. Auch die Strategische Steuerung
der Informatik wird neu organisiert. Sie legt in Zukunft die bundesweit
geltenden Vorgaben fest und setzt sich zusammen aus dem
interdepartementalen Informatikrat und dem Informatik Strategieorgan
Bund (ISB) im EFD.
Die Informatikrevision wird der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK)
unterstellt und soll die übergeordnete Revision im Informatikbereich
wahrnehmen.
Leistungsvereinbarungen und Kostenrechnung
In Zukunft stehen Leistungsbezüger und Leistungserbringer in einem
Auftragsverhältnis. Die Leistungserbringer werden also von den
Leistungsbezügern, d.h. den Verwaltungseinheiten getrennt. Diese
bestimmen den Einsatz der Informatik aufgrund ihrer Geschäftsprozesse.
Dafür erteilen sie den Leistungserbringern entsprechende Aufträge und
schliessen mit Ihnen Leistungsvereinbarungen ab. Um diese neuen Rollen
wahrzunehmen, werden Know-How aufgebaut und neue Führungsinstrumente
(z.B. Kosten- und Leistungsverrechnung) geschaffen.
 Bei den Leistungserbringern ist die Nutzung der Skaleneffekte (z.B.
durch die Zusammenlegung von Rechnern) ein bestimmender Faktor. Durch
die Konzentration der Leistungserbringer auf Ebene Departement können
Grössenvorteile und Synergien genutzt und die Kosten gesenkt werden. Die
Informatikdienstleistungen werden einerseits vom neuen Bundesamt für
Informatik und Telekommunikation (BIT) im Eidg. Finanzdepartement (EFD)
und anderseits von departementalen Leistungserbringern angeboten. Das
BIT erbringt die Leistungen im Bereich der Querschnittsaufgaben wie
CC-SAP, CC-Internet, Telekommunikation (inkl. Telefonie, ohne die
Bereiche der Armee), operative Sicherheit, Informatikausbildung, etc.
für die gesamte Bundesverwaltung und bietet seine Dienstleistungen auch
für Fachanwendungen der Aemter und Departemente an. Maximal ein
Leistungserbringer pro Departement erbringt Informatik-Leistungen für
die departements- bzw. amtsspezifischen Fachanwendungen. Im EFD
entwickelt und betreibt das BIT die Fachanwendungen des Departements.
Verantwortung und Steuerung der Informatik beim Benutzer - auch BFI
davon betroffen
Das heutige Bundesamt für Informatik (BFI), das neben der Rolle des
Leistungserbringers auch regulative, normative und steuernde Aufgaben
wahrnimmt, wird aufgeteilt. Das künftige Bundesamt für Informatik und
Telekommunikation (BIT) wird sich als Dienstleister auf die bundesweite
Leistungserbringung insbesondere im Bereich der Querschnittsaufgaben
konzentrieren, Leistungen für die Fachanwendungen der Departemente
anbieten und deren Leistungserbringer koordinieren. Die
Gesamtverantwortung und Steuerung der Informatik liegt neu bei den
Departementen und der Bundeskanzlei, welche im Informatikrat vertreten
sind. Dieser entscheidet über Strategien und bundesweite Vorgaben,
welche unter der Federführung des neuen Informatikstrategie-Organ-Bund
(ISB) gemeinsam mit den Leistungsbezügern und Leistungserbringern
erarbeitet werden.
Für den Umbau der Informatik in der Bundesverwaltung sind
Nettomehrinvestitionen von 160 Mio. Franken notwendig. Daraus resultiert
ein jährlich wiederkehrender Nutzen von ca. 150 Mio. Franken. Die
Reorganisation hat auch Auswirkungen auf den Personalbestand: Von den
heutigen 2000 Stellen im Informatikbereich werden in den kommenden vier
Jahren deren 500 abgebaut. Entlassungen wird es voraussichtlich dank
Umschulung, Nutzung der natürlichen Fluktuation und Reduktion von
externen Personalressourcen keine geben. Ein sozialverträgliches
Personalmigrationskonzept soll in Absprache mit den Verbänden
ausgearbeitet werden.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft: Dieter Syz, Direktor BFI, Tel. 031 / 325.90.12

30.11.1998