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Durchbruch für Waldzertifizierung in der Schweiz


MEDIENMITTEILUNG	Holz aus umweltgerechter ProduktionDurchbruch für Waldzertifizierungin 
der SchweizAus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammendes Holz soll für Konsumentinnen 
und Konsumenten beim Kaufentscheid erkennbar sein. Vertretungen von direkt betroffenen 
Verbänden und Organisationen haben zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt, Wald und 
Landschaft (BUWAL) die Grundlage zur Realisierung eines gemeinsamen Ökolabels für 
das in der Schweiz produzierte Holz geschaffen.In der Schweiz wird seit mehreren 
Jahren intensiv nach Lösungen für die Einführung eines "Holzlabels" gesucht. Dabei 
stellen sich verschiedene Schwierigkeiten praktischer Art. So gilt gilt es zu definieren, 
welche Anforderungen an eine nachhaltige Waldbewirtschaftung gestellt werden müssen; 
auch ist der Weg des Holzes über die verschiedenen Verarbeitungs- und Handelsstufen 
bis zum Endverkauf zu verfolgen.Das komplexe Wechselspiel von ökonomischen, ökologischen 
und sozialen Ansprüchen an den Wald hat bisher die Entwicklung einer gesamtschweizerischen 
Lösung erschwert. So wurden parallel zwei verschiedene Systeme entwickelt: ein Gütesiegel 
nach Forest Stewardship Council (FSC) und ein Q-Label (Swiss Quality) gemäss ISO-Normen. 
Beide Systeme streben das gleiche Ziel der nachhaltigen Waldbewirtschaftung an, 
wenn auch auf unterschiedlichen Wegen.Am 25. November erzielten die Vertretungen 
der Wald- und Holzwirtschaft sowie der Umwelt- und Entwicklungsorganisationen an 
einem von BUWAL-Direktor Philippe Roch präsidierten Treffen einen Durchbruch:- Die 
Präsidenten einigten sich grundsätzlich über den materiellen Inhalt der "Nationalen 
Standards für die nachhaltige Waldbewirtschaftung". Damit ist die Referenzgrösse 
definiert, nach welcher sich die Zertifizierung von Schweizer Wäldern zu richten 
hat. Die redaktionelle Überarbeitung dieser nationalen Standards wird bis Ende 1998 
erfolgen.- In ausgewählten Forstbetrieben wird unter Führung der Eidg. Forstdirektion 
im BUWAL eine Parallelzertifizierung nach FSC-Norm und als Q-Label durchgeführt. 
Dieses Pilotprojekt will als er-klärtes Ziel beide Systeme zusammenführen. Ergebnisse 
werden bis Ende 1999 erwartet.Für zertifizierungswillige Forstbetriebe eröffnen 
sich damit zwei Möglichkeiten: sie können das gemein-same System abwarten oder sich 
heute schon nach der FSC-Norm oder als Q-Label zertifizieren lassen.BUNDESAMT FÜR 
UMWELT, WALD UND LANDSCHAFTInformationsdienstBern, 26. November 1998Auskunft:Marco 
Zanetti, Bereichsleiter Waldnutzung, Eidg. Forstdirektion, Bundesamt für Umwelt, 
Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 324 77 84Q-LabelDie ISO ist die wichtigste 
internationale Organisation für Industrienormen. Zu ihren Hauptzielen gehört die 
Qualitätssicherung bei Industrieprodukten (ISO-9’000-Serie). Neuerdings werden auch 
ökologische Aspekte einbezogen (Umweltmanagement, ISO-14’000-Serie). Der ISO-Ansatz 
bezieht sich auf die Betriebsabläufe, die unter Umweltgesichtspunkten gestaltet 
und ständig verbessert werden sollen. Es bleibt den Betrieben überlassen, die Standards 
zu definieren. Auf dieser Basis - und in Ergänzung zur geltenden Waldgesetzgebung 
- haben Wald- und Holzwirtschaft ein eigenes System entwickelt und im Rahmen des 
"Q-Labels" (Swiss Quality/Agro Marketing Suisse) kommuniziert.FSC-KonzeptDas Konzept 
des Forest Stewardship Council (FSC) weicht vom Q-Label deutlich ab. Dieser "Rat 
für nachhaltige Forstwirtschaft" wurde 1993 gegründet und ist, wie ISO, eine privatwirtschaftliche 
Organi-sation. Der FSC hat Richtlinien für ein naturgerechtes, sozialverträgliches 
und auf lange Sicht wirtschaftliches Waldmanagement formuliert. Der FSC vergibt 
an nationale Organisationen das Recht, Holz aus naturnah bewirtschafteten Wäldern 
im eigenen Land mit seinem Label auszuzeichnen. Die Standards, die dazu erfüllt 
werden müssen, sind - auf der Basis der generellen FSC-Richtlinien - auf nationaler 
Ebene im Konsens aller an Wald und Holz interessierten Kreise zu formulieren, unter 
Berücksichtigung der besonderen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen 
das Landes.Weiterführende LiteraturMarco Zanetti, Angestrengte Suche nach einem 
Öko-Label für Holz, in: BUWAL-Bulletin UMWELTSCHUTZ 3/98, S. 17-21 (zu beziehen 
beim Informationsdienst BUWAL).