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BR Koller empfängt die Landeskirchen, den israelitischen Gemeindebund und die Hilfswerke

Pressemitteilung

Bundesrat Koller empfängt die Landeskirchen, den israelitischen
Gemeindebund und die Hilfswerke

Zur Diskussion standen aktuelle Probleme der Asylpolitik

Bundesrat Arnold Koller hat am Dienstag im Beisein von Direktor
Jean-Daniel Gerber, Bundesamt für Flüchtlinge, eine Delegation aus
Vertretern der schweizerischen Landeskirchen und der anerkannten
Hilfswerke zu einer Aussprache empfangen. Das Gespräch fand im Rahmen
eines breiten Dialoges statt, in dessen Rahmen bereits Zusammenkünfte
mit Vertretern der Kantonsregierungen und Gespräche mit den
Bundesratsparteien stattgefunden hatten.

Ziel war es, in der jetzigen schwierigen Lage im Asylbereich vermehrt
konsensorientiert nach Lösungen zu suchen, die es ermöglichen, die
schweizerische Asylpolitik breit mitzutragen und in der Bevölkerung
verständlicher zu machen.

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Fragen zur aktuellen Situation im
Fürsorgebereich, zur Entwicklung der Lage im Kosovo und der zunehmenden
Kosten.

Bundesrat Koller erinnerte an die bundesrätlichen Leitplanken der
schweizerischen Asylpolitik: Weiterführung der humanitären Tradition,
grosszügige Gewährung vorübergehenden Schutzes und Hilfe vor Ort
einerseits, konsequente Bekämpfung der Missbräuche andrerseits. Weiter
erläuterte er die vom Bundesrat bisher getroffenen Massnahmen,
einschliesslich der Vorkehren, die nötig waren, um die ausserordentliche
Lage wegen des Kosovokonfliktes zu bewältigen. In diesem Zusammenhang
verwies er - in Übereinstimmung mit Kirchen und Hilfswerken - auch auf
die grosszügige Asylpraxis der Schweiz im internationalen Vergleich.

Zur Sprache kam überdies die Entwicklung der Ausgaben im Asylbereich.
Bundesrat Koller legte die Vorgaben des Parlamentes dar, die sich nur
mittels rigoroser Sparbemühungen auf allen Seiten umsetzen lassen. Er
verwies auf die bereits eingeleiteten kurzfristigen Massnahmen (unter
anderem Reduktion der Unterstützungspauschale in der Asylbewerber- und
Flüchtlingsfürsorge), mit einem Sparziel von 100 Millionen Franken, die
mittels Änderung der Verordnung gleichzeitig wie das totalrevidierte
Asylgesetz per 1. Juli 1999 in Kraft treten sollen. Mittelfristig soll
eine paritätische Arbeitsgruppe neue Fürsorge- und Finanzierungsmodelle
prüfen und Vorschläge für eine verbesserte Anreizstruktur für ein
kostengünstiges Asylwesen erarbeiten. Die Vertreter der Hilfswerke
hatten Verständnis für die Sparbemühungen, meldeten jedoch Bedenken an
bezüglich der vorgesehenen Höhe der Beitragskürzung, zu denen sie sich
im Rahmen der Vernehmlassung noch äussern können.

Einig war man sich schliesslich darüber, dass eine verbesserte
Kommunikation untereinander und gegenüber der Bevölkerung dazu beitragen
kann, eine Polarisierung - auch im Interesse der schutzsuchenden
Menschen - zu verhindern.

Am Gespräch nahmen folgende Kirchen und Organisationen teil:
Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund (Pfarrer Heinrich Rusterholz,
Präsident), Schweizer Bischofskonferenz (Mgr Amédée Grab, Präsident, Dr.
Pater Roland Bernhard Trauffer, Sekretär), christkatholische Kirche der
Schweiz (Prof. Dr. Herwig Aldenhofen, Dekan, Pfarrer Peter Vogt),
Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund (Dr. Rolf Bloch, Präsident),
Caritas ( Jürg Krummenacher, Direktor), Hilfswerk der Evangelischen
Kirchen der Schweiz (Pfarrer Franz Schüle, Zentralsekretär),
Schweizerisches Arbeiterhilfswerk (Regine Aeppli, Nationalrätin),
Schweizerisches Rotes Kreuz (Dr. Kurt Sutter, stv. Direktor), Verband
Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (Carolyne Elbaum, Zentralsekretärin)
und Schweizerische Flüchtlingshilfe (Hans Beat Moser, Präsident, Markus
Loosli, Zentralsekretär).

24. November 1998

LANDESKIRCHEN DER SCHWEIZ

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