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Alpenkonvention: Treffen der Umweltminister in Slowenien

MEDIENMITTEILUNG

ALPENKONVENTION

UMWELTMINISTER DER ALPENSTAATEN TREFFEN
SICH IN SLOWENIEN ZUR ALPENKONFERENZ

Am 16. Oktober 1998 treffen sich die Umweltminister der Alpenstaaten zur fünften
Alpenkonferenz in Bled, Slowenien. Im Zentrum der Konferenz stehen die Diskussionen
zu den Ausführungsprotokollen "Bodenschutz", "Energie" und "Verkehr". Geleitet
wird die Schweizer Delegation von Bundesrat Moritz Leuenberger. Nach dem
deutlichen Entscheid des Nationalrates, die Alpenkonvention zu genehmigen, ist die
Position der Delegation gestärkt.

Ziel der Alpenkonvention ist eine ganzheitliche Politik zum Schutz und zur nachhaltigen
Entwicklung des Alpenraums. Sie trat 1995 in Kraft und wurde von Slowenien - das 
zurzeit
den Vorsitz inne hat -  Österreich, Deutschland, Frankreich, Liechtenstein und der 
Europäi-
schen Gemeinschaft ratifiziert. Die Alpenkonvention war in der Schweiz lange umstritten.
Der Nationalrat hat nun am 29. September 1998 beschlossen, die Alpenkonvention zu
genehmigen und den Bundesrat zu ermächtigen, sie zu ratifizieren. Offen ist der 
Entscheid
des Ständerates. Als Folge dessen nimmt die Schweiz an der Alpenkonferenz, dem
Beschlussorgan der Alpenkonvention, weiterhin nur als Beobachterin teil.

Die Alpenstaaten haben zur Alpenkonvention eine Anzahl Ausführungsprotokolle erarbeitet.
Diese wurden von internationalen Arbeitsgruppen entworfen, denen auf Schweizer Seite
Vertreter und Vertreterinnen von Bund und Kantonen angehörten. Fünf dieser Protokolle 
sind
an früheren Sitzungen der Alpenkonferenz bereits genehmigt worden. Es handelt sich 
dabei
um die Protokolle "Raumplanung und nachhaltige Entwicklung", "Berglandwirtschaft",
"Naturschutz und Landschaftspflege", "Bergwald" und "Tourismus". An der diesjährigen
Alpenkonferenz stehen die Protokolle "Bodenschutz", "Energie" und "Verkehr" zur
Diskussion.

- Das Protokoll "Bodenschutz" kann aus Sicht der Schweiz genehmigt werden. Es ist 
im
Einklang mit der schweizerischen Gesetzgebung und geniesst die Unterstützung der
Gebirgskantone. Davon zeugt auch eine 1997 durchgeführte Vernehmlassung.

- Zum Protokoll "Energie" wurde in diesem Jahr ein Vernehmlassungsverfahren durchgeführt.
Dieses hat gezeigt, dass bei verschiedenen Vernehmlassern noch namhafte Vorbehalte
bestehen. Der Bundesrat nimmt Kenntnis von diesem Umstand. Auch wenn das Protokoll 
mit
der schweizerischen Energiepolitik (Aktionsprogramm Energie 2000, Energiegesetz 
usw.) in
Übereinstimmung ist, vertritt der Bundesrat die Meinung, dass vorgängig einer Genehmigung
noch zusätzliche nationale Konsultationen angezeigt sind. Damit wird berücksichtigt, 
dass im
Energiebereich zurzeit wichtige Diskussionen im Gang sind. Mit einer Unterzeichnung 
des
Energieprotokolls soll deshalb noch zugewartet werden.

- Beim Protokoll "Verkehr" sollen die vor einigen Jahren ins Stocken geratenen Arbeiten
wieder aufgenommen werden. Seit 1995 verbleiben bezüglich des Baus neuer Transitstrassen
Differenzen über die Ausgestaltung der gegenseitigen Konsultation und Mitwirkung. 
Auf der
Grundlage von Verhandlungen, die dank der Initiative Österreichs in den letzten 
Monaten
stattgefunden haben, werden die Umweltminister voraussichtlich beschliessen, die
Beratungen beim Verkehrsprotokoll wieder aufzunehmen. Bis zur nächsten Alpenkonferenz
im Jahr 2000 sollte dann ein Protokoll vorliegen, das von allen Alpenstaaten akzeptiert
werden kann. Die Schweiz erhofft sich im Rahmen der Verhandlungen eine Unterstützung
ihrer Verkehrspolitik.

Der Schweizer Delegation unter der Leitung von Bundesrat Moritz Leuenberger gehören
Vertreter der folgenden Bundesämter an: Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL), Bundesamt für Verkehr (BAV), Eidg. Departement für auswärtige Angelegenhei-
ten, Direktion für Völkerrecht (EDA/DV) sowie ein Vertreter der Alpenkantone.

Bern, 5. Oktober 1998

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation

Pressedienst

Auskunft

Arthur Mohr, Chef Abteilung Nachhaltige Entwicklung, Bundesamt für Umwelt, Wald 
	und
Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322 93 29

Stefan Ruchti, Abteilung Nachhaltige Entwicklung, Bundesamt für Umwelt, Wald und
Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322 97 77

Dokumentation

Ab 7. Oktober ist beim Informationsdienst BUWAL eine Dokumentation mit den
Faktenblättern „Alpenkonvention“ und „Bodenschutz- und Energieprotokoll“ erhältlich.
Telefon 031 322 93 56, Fax 031 322 70 54. E-mail: regula.fiechter@buwal.admin.ch