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Jahrestagung von IWF und Weltbank

PRESSEMITTEILUNG

Jahrestagung von IWF und Weltbank

Vom 6. bis 8. Oktober halten der Internationale Währungsfonds (IWF) und
die Weltbankgruppe in Washington ihre gemeinsame Jahrestagung ab. Das
Treffen gibt den Vertretern der Mitgliedländer die Möglichkeit, die
globale Wirtschaftsentwicklung zu kommentieren und die Leitlinien der
Politik von IWF und Weltbank festzulegen.  Die schweizerische Delegation
wird vom Vorsteher des Eidg. Finanzdepartementes, Bundesrat Kaspar
Villiger, geleitet.
Im Zentrum der Jahrestagungen stehen die Sitzungen der Beratungs-gremien
der beiden Institutionen. Für IWF-Belange ist dies der
Interimsausschuss, für Angelegenheiten der Weltbankgruppe der
Entwicklungsausschuss. Sie werden sich mit folgenden Themen
auseinandersetzen:
Weltwirtschaftsprognosen pessimistischer
Im Interimsausschusses stehen die Aussichten der Weltwirtschaft und die
Frage, wie das internationale Währungssystem gestärkt werden könnte, im
Mittelpunkt der Diskussion. Die aktuelle Prognose für das
Weltwirtschaftswachstum fällt pessimistischer aus als im Frühjahr. Die
Krise in den asiatischen Schwellenländern verläuft schärfer als
ursprünglich angenommen. Die Rezession in Japan und die russische Krise
haben die Lage weiter erschwert. Hingegen bleiben die Aussichten für die
fortgeschrittenen Länder Nordamerikas und Europas vor-derhand recht
günstig.
Bei der Frage, wie die internationale Währungsordnung gestärkt wer-den
kann, geht es vorwiegend um drei Punkte: erstens um eine geordnete
Liberalisierung des Kapitalverkehrs, zweitens um eine Stärkung der
Funktions-weise der Finanzmärkte und der Überwachungstätigkeit des IWF,
und drittens um eine stärkere Einbindung des privaten Sektors in die
Verhinderung und Lösung von Finanzkrisen. Ferner wird der
Interimsausschuss die finanzielle Situation des IWF, den aktuellen Stand
der ESAF/HIPC-Initiative, die Möglichkeiten einer verbesserten
Zusammenarbeit zwischen IWF und Weltbank und die Frage des Stellenwerts
der Europäischen Währungsunion auf die operationelle Tätigkeit des IWF
diskutieren.
Der Entwicklungsausschuss thematisiert die Antwort der Weltbank auf die
Krise in Asien. Konkret soll evaluiert werden, über welche Instrumente
die Institution verfügen muss, um zukünftig solche Krisen zu vermeiden
oder wirkungsvoll zu lösen. Ein weiteres Thema ist die Weiterentwicklung
der HIPC-Initiative und die Rolle der Weltbank im Nachstadium eines
schweren Konflikts (post conflict countries). Ferner diskutiert der
Ausschuss neue, wirkungsvollere Formen der Zusammenarbeit zwischen der
Weltbank und dem Währungsfonds. Schliesslich widmet er sich der Frage
rückläufiger Einnahmen der Weltbank. Es geht insbesondere darum, ob die
Weltbank weiterhin schnell auszahlbare Kredite zur Krisenbekämpfung
vergeben und dabei gleichzeitig ihrer Aufgabe als
Entwicklungsorganisation gerecht werden kann.
Die schweizerische Delegation wird von Bundesrat Kaspar Villiger
geleitet. Sie umfasst den Präsidenten des Direktoriums der
Schweizerischen Nationalbank, Hans Meyer, Staatssekretär Franz Blankart,
Botschafter Jean-François Giovannini und weitere Vertreter des EDA, des
EFD, des EVD und der SNB. Die schweizerische Delegation wird den Anlass
für zahlreiche Kontakte mit Vertretern des IWF, der Weltbank, der
schweizerischen Stimmrechtsgruppe und anderer Länder nutzen.

EIDG. DEPARTEMENT FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN
EIDG. FINANZDEPARTEMENT
EIDG. VOLKSWIRTSCHAFTSDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienste

Auskünfte: Giorgio Dhima, Eidg. Finanzverwaltung, Tel. 031 / 322 60 48

28.9.1998