Energie 2000 schaffte 4'300 Arbeitsplätze, sparte externe Kosten von 450 Mio. Fr. und senkte Co2-Ausstoss um 4 %
MEDIENMITTEILUNG Energie 2000 schaffte 4’300 Arbeitsplätze, sparte externe Kosten
von 450 Mio. Fr. und senkte CO2-Ausstoss um 4 %8. Jahresbericht zeigt beschleunigte
Wirkung des AktionsprogrammsDie Wirkung des Aktionsprogramms Energie 2000 hat sich
in seinem achten Jahr be-schleunigt: 4‘300 Stellen, Einsparung externer Kosten von
rund 450 Mio. Fr., Energie-einsparungen, die dem Verbrauch des Kantons Freiburg
entsprechen, und etwa 2 Mio. Tonnen weniger CO2 in der Atmosphäre. In den Jahren
1997/99 kommen dank dem Investitionsprogramm Energie 2000 weitere 2‘500-3‘000 Arbeitsplätze
dazu, 60'000 Tonnen weniger CO2-Emissionen und Investitionen von 560 Mio. Fr."Die
ehrgeizigen, für das Jahr 2000 gesetzten Ziele werden weitgehend erreicht; allerdings
auch wegen der Rezession in der ersten Hälfte der 90-er Jahre und dank der Energiegewin-nung
aus Abfällen," erklärte Bundesrat Moritz Leuenberger an der Jahresveranstaltung
am Freitag in Bern. Gemäss dem Vorsteher des Eidg. Departementes für Umwelt, Verkehr,
Energie und Kommunikation (UVEK) bilden die Erfahrungen mit Energie 2000 eine wesent-liche
Grundlage für ein noch wirksameres Nachfolgeprogramm. Programmleiter Dr. Hans Luzius
Schmid gab die geschätzten Effekte für das achte Jahr von Energie 2000 bekannt:-
1997 wurden mit freiwilligen und gesetzlichen Massnahmen des Aktionsprogramms schätzungsweise
3,3 (Vorjahr 2,4) Prozent Energie eingespart. Dies entspricht dem Ver-brauch des
Kantons Freiburg oder der Städte Genf und Luzern zusammen.- Die CO2-Emissionen wurden
1997 um 1,5 bis 2,3 Mio. Tonnen gesenkt. Das sind 3,4 bis 5,2 Prozent des gesamten
schweizerischen CO2-Ausstosses.- Im Jahre 1997 wurden 4‘300 Arbeitsplätze geschaffen
oder gesichert. Dazu kommen, während drei Jahren, 2‘500-3'000 Stellen des Investitionsprogramms.
- Die Summe der ausgelösten Investitionen erreichte mehr als 500 Mio. Fr. – ebensoviel
wie das Investitionsprogramm Energie 2000 zusätzlich für 1997/99 erwartet.Aufgrund
der langen Anlaufzeiten bis zum Wirksamwerden gesetzlicher und freiwilliger Massnahmen
rechnen die Energie 2000-Ressorts mit weiter stark steigenden Wirkungen; bei den
freiwilligen Massnahmen sollten es bis zum Jahr 2000 doppelt so viele als 1997 sein.
Auch dann wird das Potential noch nicht ausgeschöpft sein, weil die technische Entwicklung
weitergeht. Nicht in Zahlen zu fassen sind die vielen energiesparenden Innovationen,
die dank Energie 2000 erforscht, entwickelt und auf dem Markt eingeführt wurden.Hervorragendes
gesamtwirtschaftliches Kosten-Nutzen-VerhältnisDie externen Kosten der Energienutzung
werden nicht von den Energieverbrauchern, sondern von der Allgemeinheit getragen.
Sie belaufen sich auf mindestens 11 bis 16 Mrd. Fr. im Jahr. Dank der Energie-Einsparung
um 3,3 Prozent sanken die externen Kosten 1997 um 360 bis 530 Mio. Fr. Diesem Betrag
stehen knapp 55 Mio. Fr. gegenüber, die der Bund 1997 für Energie 2000 aufgewendet
hat. Der volkswirtschaftliche Nutzen des Programms übertrifft den Einsatz des Bundes
demnach um das sieben- bis zehnfache.Freiwillige Massnahmen, die erste Säule des
ProgrammsWie dem Jahresbericht zu entnehmen ist, haben die Teilnehmer von Energie
2000 auch im achten Jahr zahlreiche wegweisende Projekte realisiert. Die Ressorts
stellen zusammen mit den betroffenen Branchen immer mehr gute Produkte zur Verfügung,
z.B. Energiesparwo-chen für Unternehmen und Verwaltungen, das Energiesparlabel,
Eco-Fahrkurse für Fahrleh-rer und Berufsfahrer, Car-Sharing, Energiebuchhaltungen
für Gemeinden und Betriebe, Aus-bildungskurse für Hauswarte, Liegenschaftenverwalter
und Spitalbetriebsverantwortliche, das Energie-Modell Schweiz für die Industrie,
das Label Energiestadt, die Beratung für Sanie-rungsmassnahmen von Sägereien sowie
Absichtserklärungen für kleine und mittlere Unter-nehmungen. Die Wirkung der Ressorts
nahm weiter zu, doch sind auch freiwillige Massnah-men nicht gratis; das Energie
2000-Budget beträgt allerdings nur knapp ein Drittel der ur-sprünglich geplanten
Summe. Gesetzliche Rahmenbedingungen, die zweite SäuleDas Energiegesetz dürfte am
1. Januar 1999 in Kraft treten. In den nächsten Monaten wird über das Elektrizitätsmarkt-
und das CO2-Reduktionsgesetz, die Energie-Umwelt- und die Solar-Initiative sowie
eine Energieabgabe entschieden. In Arbeit ist auch die Revision der Kernenergiegesetzgebung
und die Ökosteuerreform. Wichtig für die Entwicklung des Ener-gieverbrauchs sind
schliesslich die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe, die Alpen-transitabgabe
sowie die Realisierung von Verkehrsprojekten. Dank Energienutzungsbe-schluss und
kantonalen Energiegesetzen konnten 1997 geschätzte 1,9 Prozent des schweizeri-schen
Energieverbrauchs eingespart werden, mit freiwilligen Massnahmen 1,5 Prozent.Energiepolitischer
Dialog, die dritte SäuleDer energiepolitische Dialog hat zu weiteren konkreten Ergebnissen
geführt. Die Konflikt- lösungsgruppe Übertragungsleitungen hat ihre Arbeiten mit
einem von allen Beteiligen unter-stützten Sachplan abgeschlossen. Eine freiwillige
Vereinbarung zwischen Industrie und Elektrizitätswirtschaft zur Förderung der Wärmekraftkopplung
wird vorbereitet. Nach einem Unterbruch von über fünf Jahren sind die Gespräche
über die Entsorgung radioaktiver Ab-fälle im Februar 1998 wieder aufgenommen worden.
Weiter diskutiert werden die Fragen der rationellen Energienutzung im Verkehr sowie
das energiepolitische Programm nach 2000.Investitionsprogramm Energie 2000, temporäre
VerstärkungMit dem Investitionsprogramm 1997/99 hat der Bund wesentliche zusätzliche
Mittel zur För-derung der rationellen Energieverwendung und zur Nutzung erneuerbarer
Energien zur Ver-fügung gestellt. Bis Ende April 1998 wurde - viel rascher als erwartet
- der ganze zur Verfü-gung stehende Kredit von 64 Mio. Fr. verpflichtet. Damit dürften
Investitionen von 560 Mio. Fr. ausgelöst werden. Während drei Jahren werden 2'500-3‘000
Arbeitsplätze geschaffen und permanent die CO2-Emissionen um 60'000 t im Jahr reduziert.
Die Einsparungen des Bundes an Zahlungen aus der Arbeitslosenversicherung belaufen
sich auf rund 100 Mio. Fr. Bitter-süsses FazitDie Ziele, die Stossrichtung und der
Ansatz von Energie 2000 haben sich als richtig erwie-sen. Sie sollen dem Programm
nach 2000 zu Grunde gelegt werden. Ohne deutlich höhere Energiepreise oder mehr
Fördermittel dürfte es aber auch im Nachfolgeprogramm schwierig sein, die Investitionsentscheide
in Richtung rationeller Energieverwendung und erneuerbarer Energien zu beeinflussen
und die Wirkung wesentlich zu beschleunigen. "Energie 2000 ist gut," so Bundesrat
Leuenberger, "das Anschlussprogramm muss noch besser werden". Bern, 11. September
1998Eidgenössisches Departement fürUmwelt, Verkehr, Energie, KommunikationPressedienstAuskunft:
Dr. Hans Luzius Schmid, Programmleiter Energie 2000, Stellvertretender
Direktor des Bundesamtes für Energie, Tel 031 322 56 02___________________________________________________________________________Die
Ziele für Energie 2000 Veränderungen gemessen am Ziel 1990 bis 1997 für das
Jahr 2000Die erneuerbaren Energien sollen im Jahr 2000 + 33,3 % 55 %zusätzlich
3 % zur Wärmeerzeugung beitragenDie erneuerbaren Energien sollen im Jahr 2000 +
52,7 % 77 %zusätzlich 0,5 % zur Stromerzeugung beitragenDie Wasserkraftproduktion
soll bis 2000 + 3,8 % 76 %um 5 % ausgebaut werdenDie Leistung bestehender Kernkraftwerke +
5,1 % 51 %soll bis 2000 um 10 % ausgebaut werdenGeschätzte Wirkung Einsparungen CO-Redukt. Arbeitspl. Investitionen1997
ohne Inv.-Prog. PJ % 1997 Mio. t Mio. Fr.Freiwillige Massnahmen 11,7 1,5 0,6
- 1,0 2'850 346Gesetzliche Massnahmen 15,1 1,9 0,9 - 1,3 1'450 166__________________________________________________________________________Total
1997 26,8 3,3 1,5 - 2,3 4'300 512PJ = Petajoule = 1015 Joule