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Eidgenössische Jagdstatistik 1997

Eidgenössische Jagdstatistik 1997

Mit geordneter Jagd Wildschäden und Wildkrankheiten
reduzieren

Rund 130'000 Säugetiere und 50'000 Vögel haben die 31'000 Schweizer Jäger im
vergangenen Jahr erlegt. Dies geht aus der vom BUWAL veröffentlichten
eidgenössischen Jagdstatistik hervor. Bejagt wurden 18 Säugetier- und 22
Vogelarten. Rehe und Füchse wurden am häufigsten geschossen. Die Hälfte der
erlegten Vögel waren Rabenkrähen und Eichelhäher. Bei einigen häufigen Arten wie
Rehen, Füchsen oder Wildschweinen hilft die Jagd, Wildschäden in Wald und Feld
zu begrenzen und die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern.

Bei den meisten Arten haben die Jagdstrecken, die Zahl der erlegten Tiere, im Vergleich 
zu 1996 leicht
abgenommen. Dies dürfte vor allem mit der Witterung in Zusammenhang stehen, welche 
in der
Hauptjagdsaison 1997 für die Jagd zu schön und zu warm war. Erfahrungsgemäss werden 
bei gutem Wetter
weniger Tiere geschossen. Einzig Murmeltiere wurden um einen Drittel häufiger geschossen 
als im Vorjahr.
Bei selteneren Arten wie dem Feldhasen verzichten immer mehr Jäger freiwillig auf 
Abschüsse. Einzelne
Kantone haben die Jagd auf seltenere Arten verboten, obwohl sie nach dem Bundesjagdgesetz 
jagdbar
wären.

Jagddruck auf Füchse aufrechterhalten

Seit Mitte der 80er Jahre war die Zahl erlegter Füchse rasant angestiegen. In den 
beiden letzten Jahren
wurden jedoch wieder weniger Füchse geschossen. 1997 waren es 39'346. Es scheint, 
dass der Eifer der
Jäger für die Fuchsjagd nachgelassen hat, nachdem die Tollwutgefahr in der Schweiz 
vorläufig gebannt ist.
In den zwei letzten Jahren ebenfalls abgenommen hat die Zahl der Füchse, die von 
Autos überfahren wurden
(1997: 5'350), obwohl der Verkehr in dieser Zeit zugenommen hat. Dies ist ein Hinweis 
darauf, dass die
Fuchsbestände wieder leicht abnehmen.

Bei den weiterhin hohen Fuchsdichten besteht die Gefahr, dass sich die Fuchsräude 
weiter ausbreitet. Einige
Fälle dieser Milbenerkrankung wurden bisher auf der Alpensüdseite, im Berner Oberland 
und im Kanton
Genf beobachtet. Füchse, die davon befallen sind, sterben unter grossen Qualen. 
Um die Fuchsräude unter
Kontrolle zu halten, sollte der Jagddruck auf die Füchse aufrecht erhalten werden.

Weiterhin rasche Zunahme der Wildschweinbestände

Die Anzahl der erlegten Wildschweine hat 1997 gegenüber dem Vorjahr abgenommen, 
obwohl die rasante
Zunahme der Wildschweinbestände weiter anhält. Insbesondere im Mittelland breiten 
sich die Wildschweine
immer noch weiter aus. Für die Entschädigung und die Verhütung von Wildschweinschäden 
haben die
Kantone 1997 rund 1,2 Millionen Franken ausgegeben.

Der Schweinepest entgegentreten

Bei hohen Wildschweinbeständen besteht die Gefahr, dass sich in der Schweiz die 
Schweinepest verbreitet,
wie dies schon in den Nachbarländern der Fall ist. Dieses Frühjahr ist die Schweinepest 
erstmals bei
Wildschweinen im Kanton Tessin ausgebrochen. Nördlich der Alpen könnte sich die 
Schweinepest von
Deutschland und Frankreich her in die Schweiz ausbreiten. Die Schweinepest gefährdet 
auch die
Hausschweine und kann daher sehr grosse wirtschaftliche Schäden in Schweinezuchten 
verursachen. Um die
Gefahr zu bannen, sollte die Wildschweindichte jetzt schon verringert werden. Nach 
Ausbruch der Krankheit
muss die Jagd nämlich eingestellt werden, damit die kranken Tiere nicht versprengt 
werden und die
Krankheit sich noch schneller ausbreitet. Nach Ausbruch der Krankheit müssen vor 
allem Jungtiere
geschossen werden, die weniger als ein Jahr alt sind. Die Jungtiere können das Virus 
der Schweinepest über
längere Zeit verbreiten, ohne selber daran zu erkranken.

Die Jagdstatistik zeigt, dass in einzelnen Kantonen der Anteil der Jungtiere an 
der Gesamtzahl erlegter
Wildschweine schon 1997 bis zu 60 % ausmachte. Mit der Bejagung vor allem der jüngeren 
Tiere kann das
Wachstum der Bestände gebremst werden. Ältere Leittiere müssen geschont werden, 
da sich andernfalls
führungslose Rotten aufteilen und weiter umherwandern. Die Vorschriften zur Wildschweinbejagung 
hat der
Bund in diesem Sinne vor kurzem geändert.

Bern, 10. September 1998

BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT

Presse- und Informationsdienst

Auskunft

Rolf Anderegg, Bereich Wildtiere, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), 
3003 Bern,
Tel. 031 324 78 33, Fax 031 324 78 66, e-mail: rolf.anderegg@buwal.admin.ch,

Eidg. Jagdstatistik (ab 1933): http://www.unizh.ch/wild/