Alpenquerender Güterverkehr: Wachstum hält unvermindert an
MEDIENMITTEILUNG
Alpenquerender Güterverkehr: Wachstum hält unvermindert an
Der Güterverkehr über die schweizerischen, französischen und österreichischen
Alpenübergänge zwischen Mt. Cenis und Brenner ist seit 1980 um 77 Prozent auf 90
Mio. Tonnen im Jahr 1997 angestiegen. Rund ein Viertel der alpenquerenden
Gütertransporte entfällt auf die Schweiz. Die Bahnen haben in den vergangenen Jahren
deutlich an Marktanteilen verloren. Besonders ausgeprägt ist diese Entwicklung in
der
Schweiz. Hier haben die alpenquerenden Strassentransporte seit 1980 auf das Fünffache
zugenommen.
Die neuesten Daten des Dienstes für Gesamtverkehrsfragen im Eidg. Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation zeigen, dass der alpenquerende Güterverkehr
seit Jahren unvermindert zunimmt. Das Wachstum hat vor allem auf der Strasse
stattgefunden: Seit 1980 ist der alpenquerende Strassengüterverkehr in Österreich
auf das
Doppelte, in Frankreich auf das Zweieinhalbfache und in der Schweiz auf das Fünffache
angestiegen. Der Schienenanteil beträgt heute in der Schweiz noch 72 Prozent. Vor
der
Eröffnung des Gotthardstrassentunnels waren es 93 Prozent gewesen. In Frankreich
und
Österreich liegt der Schienenanteil unter 30 Prozent.
Es ist Ziel der schweizerischen Verkehrspolitik, das Wachstum des Strassengüterverkehrs
zu
stoppen. Mit der vom Parlament beschlossenen leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe
(LSVA), dem Bau neuer Schieneninfrastrukturen und einer neuen Güterverkehrsstrategie
soll
dafür gesorgt werden, dass die Bahn ihre starke Stellung halten und ausbauen kann.
Der
LSVA kommt dabei vorrangige Bedeutung zu. Sie kompensiert die im Zusammenhang mit
dem bilateralen Landverkehrsabkommen mit der EU vorgesehene Einführung der 40t-Limite
für Lastwagen und sorgt somit dafür, dass die Bahnen im Güterverkehr konkurrenzfähig
bleiben. Ohne LSVA könnten die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene und
der
Alpenschutz nicht realisiert werden.
Bern, 29. Juli 1998
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst
Auskunft: Dr. Christian Küng, Leiter Dienst für Gesamtverkehrsfragen, Tel. 031 /
322 55 68