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CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

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100 innovative Wege für Natur und Landschaft

Presserohstoff

Das Bewusstsein wächst, dass wir Natur und Landschaft nicht weiter verarmen lassen 
dürfen, um
künftigen Generationen das Überleben zu ermöglichen. Dieser positive Prozess kann 
beobachtet
werden in der Zunahme von naturnah gepflegten Gärten und Schulhausumgebungen, bei
punktuellen Renaturierungen von Asphaltflächen und kanalisierten Gewässern sowie 
bei
zahlreichen weiteren Beispielen. Gesamthaft dominiert aber noch immer der Druck 
auf naturnahe
Lebensräume, die Gesamtbilanz fällt negativ aus (vgl. Kasten).

Gewässerveränderungen
(in der Schweiz pro Jahr, 1984-1995)
Bachläufe eingedeckt	                74 Kilometer
Bachläufe verbaut oder begradigt	29 Kilometer
neue oder geöffnete Bachläufe	        47 Kilometer

Neue Siedlungsflächen
(in der Schweiz pro Jahr, in den drei Beobachtungsperioden)
1972-1983	1356 Hektaren
1978-1989	1609 Hektaren
1984-1995	827 Hektaren

Einzelideen als Handlungsmöglichkeiten für jeden Einzelnen;
Beispiele

Die insgesamt 87 Einzelideen - praxisorientierte Kurzstudien von ca. 15 Seiten verteilen 
sich auf
acht Bereiche. Dazu einige Beispiele:

Bereich Landwirtschaft

- Klärschlammverträge (3.03)
- Öko-Kodex für nachwachsende Rohstoffe (3.06)
- Obstbäume in Grünanlagen (3.07)

Bereich Natur, Landschaft, Umwelt

- Wiederverwendung von Betonabbruch (4.02)
- Flaggschiffarten als Aufhänger für Naturschutzprogramme (4.08)
- Mauern als Lebensräume (4.15, 4.22)
- Naturbeauftragte in den Gemeinden (4.18)
- Checkliste Wildtiere im Baureglement (4.28)

Bereich Raumordnung/Planung

- Natur und Landschaft im Baubewilligungsverfahren (5.01)
- Darstellung von Landschaftseingriffen (5.05)
- Ökolabel Ortsplanung (5.07)
- Städtische Lautlandschaft (5.09 plus Audio-CD mit Kommentar in französischer Sprache)

Bereich Verkehr

- Asphaltrenaturierung (6.01)
- Naturierung von Brückenstrukturen (6.03)
- Kiesstrassen im Quartier (6.05)
- Tierfreundliche schräge Randsteine und Strassenentwässerung (6.07, 6.09)

Bereiche Energie, Freizeit, Wasserbau, Wald

- Ökologische Gestaltung der Sockel von Elektrizitätsmasten (1.04)
- Natur im Tourismus (2.02, 2.04)
- Natur- und landschaftsverträgliche Gewässerdurchlässe (7.02)
- Spezielles Strassenfahrzeug statt breitere Forststrassen (8.01)

Konzepte und Instrumente der Kantone

In 21 Fachbeiträgen werden wertvolle Erfahrungen und Projekte der kantonalen Fachstellen 
für
Natur- und Landschaftsschutz aus folgenden Bereichen veröffentlicht. Dazu einige 
Beispiele:

Ziele

- Landschafts(entwicklungs)konzepte verschiedener Kantone.

Umsetzung

- Zusammenarbeit verschiedener Partner im Natur- und Landschaftsschutz.

Qualitätssicherung

- Grenzwerte in Natur und Landschaft.

Kommunikation

- Interessenvertretung von Natur und Landschaft im Kanton.

Auskunft

Ueli Herrmann, Natur und Landschaft, Projektleitung Einzelideen, Bundesamt für Umwelt,
Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 324 05 37, Fax 031 324 75 79; Sekretariat 
Tel. 031
322 80 75

Anhang

Beispiele

Beispiele von Einzelideen: heutige Situation und anzustrebende Lösung

Beispiel 1: Randsteine/Kleintiere (6.07)

Situation: Ein Viertel der Siedlungsfläche der Schweiz ist versiegelt. Die meistens 
verwendeten senkrechten
Randsteine und Stellplatten sind Todesfallen für viele Kleintiere.

Lösung: schräge Randsteine verwenden. Diese können von Kleintieren überwunden werden 
und sind erst
noch billiger.

Beispiel 2: Natur ums Schulhaus (4.17)

Situation: Es herrschen eintönige, versiegelte Schulhausumgebungen vor, die den 
Bedürfnissen der Kinder
nicht gerecht werden.

Lösung: Schulhausumgebungen natürlicher gestalten und damit phantasievolle Spiele 
und die Beobachtung
natürlicher Prozesse ermöglichen. Kontaktadressen und Sekundärliteratur erleichtern 
die Realisierung.

Beispiel 3: Obstbaumpatenschaften (2.05)

Situation: die Zahl der Hochstammobstbäume geht weiter zurück, jene der fitten Senior/innen 
nimmt zu.

Lösung: Patenschaften für Obstbäume (Arbeitsleistung oder "Göttibatzen"). Kontaktadressen 
ermöglichen
das Nachahmen der beschriebenen bestehenden Beispiele.

Beispiel 4: Wildtiere in der Siedlung (4.28)

Situation: Siedlungen sind Lebensraum für viele Tiere, doch deren Ansprüche werden 
beim Bauen zu wenig
berücksichtigt.

Lösung: tierökologische Aspekte bei Planungen und Bauvorhaben besser berücksichtigen.
Ein Grundsatzartikel für Baureglemente, Checklisten und umfangreiche Literaturhinweise 
erleichtern die
Realisierung des Anliegens.

Beispiel 5: Asphaltrenaturierung (6.01)

Situation: Asphaltierte Strassenflächen sind gerade im Siedlungsgebiet oft überdimensioniert. 
Der
traditionelle Rückbau ist teuer.

Lösung: "Überschüttung" des Asphalts. Es werden Realisierungsbeispiele dargestellt, 
die wesentlich Kosten
sparen.

Bern, 24. Juli 1998

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst

Informationsdienst BUWAL, 3003 Bern, Tel. 031 322 93 56, Fax 031 322 70 54, http://www.admin.ch/buwal