Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Auswertungen der 16 NABEL-Stationen - Verbesserung der Luftqualität

MEDIENMITTEILUNG

Auswertungen der 16 NABEL-Stationen

Verbesserung der Luftqualität

Wie die langjährigen Messungen der 16 Stationen des Nationalen Beobachtungsnetzes 
für
Luftfremdstoffe (NABEL) zeigen, ist die Luftverschmutzung in den letzten 10 Jahren
zurückgegangen. Trotz der Verbesserungen sind bei den Schadstoffen Stickstoffdioxid, 
Ozon und
dem lungengängigen Feinstaub (PM10) heute die Grenzwerte aber noch immer überschritten. 
Die
Verbesserung der Luftqualität belegt, dass eine konsequente Luftreinhaltepolitik 
zum Erfolg führt.

Die einzelnen Luftschadstoffe zeigen unterschiedliche Verbesserungen. Beim Schwefeldioxid 
und dem
Blei im Schwebestaub ist der Rückgang am deutlichsten. Die heutige Belastung ist 
viermal geringer als in
den 80er Jahren, so dass bei diesen Schadstoffen keine Grenzwertüberschreitungen 
mehr zu beobachten
sind. Ungefähr eine Halbierung der Werte hat sich beim Schwermetall Cadmium, den 
flüchtigen
organischen Verbindungen und dem Kohlenmonoxid ergeben. Am schwächsten war der Rückgang 
bei
den Stickoxiden und dem Schwebestaub.

Die deutlichsten Rückgänge der Belastung waren zu Beginn der 90er Jahre zu beobachten. 
In den letzten
3 Jahren hat sich der Rückgang bei den meisten Schadstoffen abgeschwächt. Die folgende 
Tabelle zeigt
die Abnahmen im Zeitraum 1988 - 1997, gemittelt über mehrere NABEL-Stationen.

Luftschadstoff	Rückgang der Immissionen 1988 - 1997

Blei im Schwebestaub (TSP)	- 78 %

Schwefeldioxid	- 72 %

Cadmium im Schwebestaub (TSP)	- 55 %

Nichtmethan-Kohlenwasserstoffe	- 50 %

Kohlenmonoxid	- 41 %

Stickoxide	- 37 %

Stickstoffdioxid	- 28 %

Schwebestaub insgesamt (TSP)	- 26 %

Auch bei den Ozonspitzenwerten war eine Verbesserung zu erkennen, die jedoch von 
Station zu Station
sehr verschieden war, so dass keine gemittelte Zahl in die Tabelle eingefügt werden 
konnte. Am
deutlichsten gingen die Spitzenwerte an den ländlichen Stationen zurück, in den 
Städten war dagegen nur
ein geringer Rückgang auszumachen.

Trotz der beachtlichen Erfolge ist das Ziel einer guten Luftqualität noch nicht 
erreicht. Dies belegen die
noch immer zu beobachtenden Grenzwertüberschreitungen bei den Schadstoffen Stickstoffdioxid, 
Ozon
und Feinstaub (PM10).

Erster Überblick über die Belastung durch lungengängigen Feinstaub (PM10) in der 
Schweiz

In der revidierten Luftreinhalte-Verordnung, die am 1. März 1998 in Kraft trat, 
sind die
Immissionsgrenzwerte für Gesamtstaub (TSP) durch Grenzwerte für lungengängigen Feinstaub 
(PM10)
ersetzt worden. Der PM10-Jahresmittelwert darf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter (?g/m3) 
nicht
überschreiten und der PM10-Tagesmittelwert von 50 ?g/m3 darf höchstens einmal pro 
Jahr überschritten
werden. Mit dieser Festlegung wird dem aktuellen Stand der Wissenschaft Rechnung 
getragen, wonach
mit erhöhter Feinstaubbelastung erhöhte gesundheitliche Risiken verbunden sind.

Die Auswertungen des NABEL-Messnetzes belegen, dass Überschreitungen der PM10-Grenzwerte 
in der
ganzen Schweiz zu beobachten sind. Die Überschreitungen sind am grössten in den 
Städten, kommen
jedoch auch auf dem Land vor. Es steht damit fest, dass übermässige PM10-Immissionen 
auftreten und
wirksame Massnahmen für eine dauerhafte Verbesserung der Feinstaubbelastung angeordnet 
und realisiert
werden müssen.

Die Luftreinhalte-Verordnung legt das Vorgehen fest. In einem ersten Schritt muss 
dieser Schadstoff neu
in die Massnahmenpläne eingebaut werden. Sie müssen aufzeigen, welche dauerhaft 
wirksamen
Massnahmen notwendig sind, um die Grenzwerte einzuhalten. Dafür ist eine Frist von 
3 Jahren gesetzt.
Im nächsten Schritt sind die als notwendig erachteten Massnahmen individuell und 
konkret anzuordnen.
Für diese Verwirklichung der Emissionsbegrenzungen ist in der Regel eine Frist von 
fünf Jahren
vorgesehen.

Die Reduktion der Feinstaubbelastung wird - wie dies bei den anderen Schadstoffen 
auch der Fall ist -
nur durch eine Summe vieler kleiner Schritte erfolgen können. Die Verbesserung wird 
nicht von einem
Tag auf den andern erreicht werden können. Die Fortführung einer konsequenten und 
griffigen
Luftreinhaltepolitik ist entscheidend. Die Entwicklung der letzten 10 Jahre veranschaulicht, 
dass eine
solche Politik durchaus erfolgreich ist.

BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT
Informationsdienst

             Auskunft

n	Urs Nyffeler, Chef Sektion Grundlagen, Abteilung Luftreinhaltung, Bundesamt 	für 
Umwelt, Wald
und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322 69 63

Beilagen

n	Zusatzinformation zu PM 10

n	Auswertungen der Messresultate 1997 des NABEL-Messnetzes

Was ist PM10?

Unter PM10 versteht man Staubpartikel, die einen Durchmesser von weniger als 10 
Mikrometer (= 10
Tausendstel Millimeter) haben. Sie sind so klein, dass sie in der Luft schweben. 
Die Grenze von 10
Mikrometer wird gewählt, weil feinere Partikel den Kehlkopf passieren und deshalb 
bis in die Lungen
vordringen können.

Solche Partikel werden einerseits an den Schadstoffquellen direkt ausgestossen (primäre 
Partikel) oder
sie werden in der Atmosphäre erst gebildet (sekundäre Partikel).

Quellen für primäre Partikel sind z.B. die Verbrennungsprozesse. So gehören alle 
Russpartikel aus
Dieselmotoren in diese Klasse. Primäre Partikel entstehen auch durch Abriebsprozesse 
(z.B.
Reifenabrieb), durch industrielle Aktivitäten (z.B. Metallverarbeitung) oder durch 
Bautätigkeit.

Sekundäre Partikel, die 30 - 60 % der gesamten PM10-Belastung ausmachen können, 
entstehen aus
gasförmigen Vorläuferschadstoffen wie Stickstoffdioxid, flüchtigen organischen Verbindungen,
Schwefeldioxid oder Ammoniak.

Die PM10-Belastung als Ganzes wird somit durch eine Vielzahl verschiedener Quellen 
bestimmt. Zur
PM10-Belastung der Luft tragen, in der Reihenfolge ihrer Bedeutung bei: Verkehr, 
Industrie,
Landwirtschaft und Haushalte.

Da PM10-Partikel sehr klein sind, können sie mehrere Tage in der Luft bleiben und 
über grössere
Distanzen transportiert werden. Die PM10-Belastung ist deshalb nicht nur von lokalen 
Quellen
abhängig, sondern beinhaltet auch grossräumig transportierte Anteile. Die PM10-Belastung 
ist im Winter
höher als im Sommer. Hohe Werte werden während windschwachen Hochnebellagen mit 
tiefen
Temperaturen gemessen. Die PM10-Belastung der Luft ist auch verantwortlich für die 
Reduktion der
Sichtweite, insbesondere durch Dunst.