Kommission Frankreich-Schweiz für nukleare Sicherheit
MEDIENMITTEILUNGGemischte Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare SicherheitDie
gemischte Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit hat ihre neunte
jährliche Sitzung am 18. Juni 1998 in Mulhouse, Frankreich, abgehalten. Die Mitglieder
der Kommission nahmen Kenntnis von den neusten Entwicklungen in den Bereichen Reaktorsicherheit
umd Strahlenschutz. Sie besprachen die wichtigsten Ereignisse. Die Kommission beschäftigte
sich mit den Lehren, die aus den Problemen zu ziehen sind, die sich mit dem Transport
von gebrauchtem Kernbrennstoff ergeben haben. Ihre Mitglieder stellten fest, dass
der Kontakt zur Bevölkerung verbessert werden muss, damit der Unterschied zwischen
Sauberkeits- und Gesundheitsnormen besser erklärt werden kann. Sie erörterten auch
die Funktionstüchtigkeit der Informationsnetze im Unglücksfall. Die französische
Seite stellte die technische und rechtliche Lage des Schnellen Brüters "Superphénix"
vor, der endgültig abgestellt ist. Sie informierte über die laufenden Verfahren
und den Zeitplan für die ersten Abbruch-Schritte. Die schweizerischen Mitglieder
erhielten die Zusicherung, dass sie über diesen Fall auch in Zukunft mit Vorrang
informiert würden.Zum Thema Strahlenschutz haben die Delegationen Informationen
zur Überwachung des Personals, der Bevölkerung und der Umwelt ausgetauscht. Besprochen
wurde vor allem die Entdeckung und die Auswirkungen der Cäsiumhaltigen Wolke, die
von einem spanischen Stahlwerk ausging und sich über Teile Europas ausbreitete.Was
die Zwischen- und Endlagerung von radioaktiven Abfällen betrifft, fand eine gegenseitige
Information über die jüngsten Entwicklungen in beiden Ländern statt.Schliesslich
haben die beiden Ko-Präsidenten Vorschläge genehmigt, wie Experten der beiden Länder
sich an gegenseitig gemischten Inspektionen beteiligen können. Das Prinzip solcher
Inspektionen hatten sie ein Jahr zuvor genehmigt. Ziel ist die Vertiefung der Kenntnisse
über die Inspektionspraktiken in beiden Ländern. Die Mitglieder der Kommission haben
am 19. Juni das Kernkraftwerk Fessenheim besucht.Die Delegation der Schweiz umfasste
Vertreter des Bundesamtes für Energie (BFE), der Hauptabteilung für die Sicherheit
der Kernanlagen (HSK), des Kantons Genf, der Direktion für Völkerrecht (DV/EDA),
des Paul Scherrer Instituts (PSI) und der Nationalen Alarmzentrale (NAZ). Die französische
Delegation bestand aus Vertretern der Direktion für die Sicherheit der Kernanlagen
(DSIN), der Regionaldirektion für Industrie, Forschung und Umwelt (DRIRE) der Regionen
Elsass und Rhône-Alpes, des Amtes für den Schutz vor ionisierenden Strahlen (OPRI)
und der Unterstützenden Mission für die Einschränkung des nuklearen Risikos (MARN)
der Direktion für Verteidigung und zivile Sicherheit.Bern, 30. Juni 1998Eidgenössisches
Departement fürUmwelt, Verkehr, Energie, KommunikationPressedienstAuskunft: Pierre
Multone, Bundesamt für Energie, Tel. 031 322 56 20