Verstärkter Schutz für die Meereswelt im Nordost-Atlantik
MEDIENMITTEILUNGMinisterkonferenz der OSPAR-Kommission tagt in Sintra (P)Verstärkter
Schutz für die Meeresumwelt im Nordost-AtlantikAm 22. und 23. Juli 1998 wird in
Sintra die erste Ministerkonferenz des kürzlich in Kraft getretenen Übereinkommens
zum Schutze der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks (OSPAR) abgehalten. Die Konferenz
soll unter anderem einen Aktionsplan verabschieden, um die Belastung durch Schadstoffe,
radioaktive Substanzen und Nährstoffe zu vermindern und zu vermeiden. Mit einem
Beschluss der Ministerkon-ferenz soll im weiteren die Versenkung ausgedienter Offshore-Anlagen
im Grund-satz verboten werden. Philippe Roch, Direktor des Bundesamtes für Umwelt,
Wald und Landschaft (BUWAL), leitet die Schweizer Delegation.Das Übereinkommen zum
Schutze der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks (OSPAR) hat zum Ziel, die Zusammenarbeit
der Vertragsstaaten zum Schutze des Nordost-Atlantiks zu verstärken. Die Mitgliedstaaten
verpflichten sich, alles zu unternehmen, um die Meeresverschmutzung als Folge menschlicher
Aktivitäten vom Lande aus und ab Schiffen zu verhüten und zu beseitigen. Das Abkommen
wurde 1992 in Paris von den Anrainerstaaten des Nordost-Atlantiks, der EU-Kommission
sowie Luxemburg und der Schweiz als Oberlieger im Einzugsgebiet der Nordsee unterzeichnet.
Es ist im März dieses Jahres in Kraft getreten.Ziel der Konferenz von Sintra ist
es, den Stand der Arbeiten zum Schutze des Nordost-Atlantiks und der Nordsee zu
beurteilen, in verschiedenen Bereichen die Prioritäten und Strategien für die zukünftige
Arbeit festzulegen und zu einzelnen Bereichen konkrete Beschlüsse zu fassen.Schadstoffe,
radioaktive Substanzen und Nährstoffe vermindernNeben einem neuen Anhang zum OSPAR-Übereinkommen
zum Schutze und zur Erhaltung der Ökosysteme und der Biodiversität im Nordost-Atlantik
werden die Minister die Erklärung von Sintra verabschieden, welche in einem Aktionsplan
Ziele und Strategien für die künftige Arbeit der Kommission umfasst. Insbesondere
soll die Belastung durch Schadstoffe, radioaktive Substanzen und Nährstoffe weiter
vermindert oder vermieden werden. Neben bereits bekannten Stoffen sollen auch die
neu als problematisch erkannten Stoffe erfasst werden. Dazu gehören solche, die
den Hormonhaushalt von Organismen beeinflussen. Von Massnahmen zur Reduktion radioaktiver
Substanzen in der Meeresumwelt sind hauptsächlich die atomaren Wiederaufbereitungsanlagen
in Sellafield (GB) und La Hague (F) betroffen. Die Überdüngung des Meeres durch
Phosphor- und Stickstoffeinträge wird aufgrund bereits bestehender Strategien weiter
bekämpft. Mit der nationalen Strategie zur Verringerung der Stickstoffeinträge in
die Gewässer entspricht die Schweiz der OSPAR-Strategie.Schliesslich soll mit einem
Beschluss der Ministerkonferenz die Versenkung ausgedienter Offshore-Anlagen mit
einer strengen Ausnahme-Regelung verboten werden.Bern, 1. Juli 1998Eidgenössisches
Departement fürUmwelt, Verkehr, Energie, KommunikationPressedienstAuskunft:Hans-Ulrich
Schweizer, Chef der Abteilung Gewässerschutz und Fischerei, Bundesamt für Umwelt,
Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 322 93 42