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Jahr-2000-Problem ist Chefsache

PRESSEMITTEILUNG

Jahr-2000-Problem ist Chefsache

Die Bundesverwaltung tut einiges, aber noch nicht genug, um das
Jahr-2000-Problem zu lösen. Zu diesem Schluss kommt die Consultingfirma
ATAG Ernst & Young in einer vom Bund angeforderten Analyse. Kritisiert
werden mangelndes Projektmanagement, zu geringer Ressourceneinsatz,
unklare Verantwortlichkeiten und teilweise grosse Rückstände auf die
Marschtabelle zur Jahr-2000-Zielerreichung. Der Jahr-2000-Ausschuss, der
die ATAG-Berichterstattung auswertete, verabschiedete gestützt darauf
ein 9-Punkte-Programm mit konkreten Aufträgen.

Das Jahr-2000-Problem ist auch für die Bundesverwaltung eine
unausweichliche Herausforderung. Die Unfähigkeit zahlreicher
Computerprogramme, den Jahrtausendsprung zielsicher zu verkraften, hat
zwar in den Bundesämtern bereits vor Jahren Korrekturarbeiten ausgelöst.
Wie eine vom Bund angeforderte umfassende Beurteilung durch die ATAG
ergab, ist der Realisierungsstand allerdings noch immer sehr
unterschiedlich. Während in Einzelsektoren bereits Jahr-2000-Tests
durchgeführt worden sind, fehlen andernorts teilweise noch die
vollständigen Inventare jener geschäftskritischen Systeme, die in erster
Priorität unter die Lupe genommen werden müssten.  Zur Ziellerreichung
hat der Bundesrat den verwaltungsinternen Jahr-2000-Ausschuss
eingesetzt. Ihm gehören je ein Vertreter jedes Departements und der
Bundeskanzlei an. Die Leitung ist im Finanzdepartement angesiedelt.

Die vom Aussschuss angeforderte Beurteilung durch die ATAG führt zum
Ergebnis, dass in vielen Verwaltungseinheiten ein noch  nicht genügendes
Problembewusstsein auf Stufe Direktion besteht. Kritisiert wird das
Fehlen eines klaren, insbesondere auch departements- und
organisationsübergreifenden Projektmanagements. Viele Amtsstellen mit
Aufsichtsfunktionen hätten zudem noch kein klares Bild über die
Problemlösung  in den von ihnen zu beaufsichtigenden Organisationen
ausserhalb der Bundesverwaltung.

Zahlreiche Kritikpunkte wurden zwar zwischenzeitlich von den
Bundesstellen bereits in Massnahmen umgesetzt. Dennoch muss hingegen der
Jahr-2000-Ausschuss allen Direktionen empfehlen, das Jahr-2000-Problem
zur Chefsache zu erklären und stärker als bisher in oberster Priorität
anzugehen. Es handelt sich nicht nur um ein Informatik- als vielmehr um
ein Managementproblem. Es gilt die benötigten Ressourcen
bereitzustellen, konkurrenzierende Projekte wenn nötig zu verschieben
und die Vernetzungsproblematik stärker zu gewichten als bisher. Mit
einem 9-Punkte-Programm und institutionalisiertem Controlling  will der
Ausschuss den Lösungsfortschritt nun systematischer überwachen.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
Bruno Hofer, Leiter Jahr-2000-Ausschuss; E-Mail:
Bruno.Hofer@gs-efd.admin.ch;
Telefon 031 324 00 38

30.6.1998