Vierte paneuropäische Umweltministerkonferenz in Aarhus
MEDIENMITTEILUNGVierte paneuropäische Umweltministerkonferenz in AarhusBundesrat
Moritz Leuenberger unterzeichnet im Namen der Schweiz zwei Protokolle zur LuftreinhaltungDie
Umweltminister, darunter Bundesrat Moritz Leuenberger als Vertreter der Schweiz,
haben am Mittwoch in Aarhus (DK) zwei Protokolle der ECE-UNO-Kon-vention über weiträumige
grenzüberschreitende Luftverunreinigung unterzeich-net. Die Unterzeichnerstaaten
verpflichten sich damit, ihre Emissionen an Schwermetallen (Kadmium, Quecksilber
und Blei) und persistenten organischen Schadstoffen (Dioxine und gewisse Pestizide)
merklich zu reduzieren. Die Schweiz hat die eingegangenen Verpflichtungen mit der
Umsetzung der seit 1986 in Kraft stehenden Schadstoffverordnung und Luftreinhalteverordnung
bereits weitgehend erfüllt.Die beiden Protokolle betreffen zwei Arten von Luftschadstoffen,
welche die Eigenschaft haben, über weite Distanzen getragen zu werden und sich in
der Umwelt anzureichern. So sind Verschmutzungen sehr weit vom Ort der Emissionen
festgestellt worden. Für den Menschen stellen sie durch Einatmen eine direkte oder
durch Genuss kontaminierter Lebensmittel eine indirekte Gefahr dar. Es ist daher
besonders wichtig, dass die Umsetzung dieser Protokolle von möglichst vielen europäischen
und nordamerikanischen Staaten gewährleistet wird.Das Protokoll über persistente
organische Schadstoffe bedeutet damit das Ende von Herstellung und Anwendung mehrerer
giftiger Chemikalien, wie gewisser Pestizide, sowie die Einschränkung des Ausstosses
an gefährlichen Verbrennungsprodukten, wie Dioxinen und polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffen.Mit dem Protokoll über Schwermetalle verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten,
ihren Blei-, Kadmium- und Quecksilberausstoss stark zu reduzieren, namentlich durch
Einschränkung der Emissionen aus der Industrie und durch Abschaffung des verbleiten
Benzins. Gesamteuropäisch wird so bis zum Jahr 2010 (Referenzjahr 1990) mit einer
Emissionsreduktion von 60 % für Blei, von 30 % für Kadmium und von 20 % für Quecksilber
gerechnet.Ihre Ratifizierung durch die Parlamente der einzelnen Staaten vorbehalten,
bilden diese Protokolle von nun an Bestandteil der 1979 in Genf unterzeichneten
Konvention über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung. Zu der gegenwärtig
von 42 Staaten, so unter anderem von den USA und von Kanada sowie von der Europäischen
Gemeinschaft, ratifizierten Konvention gehören bereits andere Zusatzprotokolle,
deren Ziel die Reduktion der Schwefel- und Stickoxydemissionen sowie der Emissionen
flüchtiger organischer Verbindungen ist.Die neuen Protokolle über Schwermetalle
und über persistente organische Schadstoffe sind in Aarhus von 33 Teilnehmerstaaten
der Konvention unterzeichnet worden.Bern, 24. Juni 1998Eidgenössisches Departement
fürUmwelt, Verkehr, Energie, KommunikationPresse- und InformationsdienstAuskunft:Beat
Achermann, Abteilung Luftreinhaltung, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL),Tel. 031 322 99 78