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Gegen Personalengpässe im Asylbereich

Pressemitteilung

Gegen Personalengpässe im Asylbereich

Bundesrat beschliesst permanente Strategische Leistungsbereitschaft

Der Bundesrat hat am Montag beschlossen, das Pilotprojekt "Strategische
Leistungsbereitschaft der Asylbehörden des Bundes" (SLB) in eine
permanente Institution umzuwandeln. Er erhöhte die damit verbundene
Personalreserve angesichts der starken Zunahme der Asylbewerbungen um
155 zusätzliche Stellen. Diese Massnahme erlaubt es, die im laufenden
Jahr erwarteten 32 000 Asylgesuche personell zu bewältigen.

Mit der SLB wurde 1994 versuchsweise ein Modell der
Ressourcenbewirtschaftung geschaffen, das erlaubt, den Personalbestand
laufend der jeweiligen Lage anzupassen, d. h. ohne grosse Verzögerung
Personal einzustellen oder abzubauen. Das System, das Ende 1998
ausgelaufen wäre, hat sich gut bewährt und soll deshalb - auch wegen der
neuesten Entwicklungen im Asylbereich - zu einer permanenten Einrichtung
umgestaltet werden.

Parallel zur Entwicklung der Asylgesuchszahlen steigt oder sinkt auch
der Personalbedarf: 1990 verfügte das Bundesamt für Flüchtlinge (BFF)
über 345 Stellen, im Rekordjahr 1991, als die Gesuche auf 42'000
anstiegen, über mehr als 500. Nach der Trendwende und aufgrund der
sinkenden Asylgesuchszahlen wurde der Personalbestand seit 1994 wieder
kontinuierlich auf heute 425 Stellen abgebaut. Die Asylrekurskommission
reduzierte ihren Personalbestand seit dem Gründungsjahr 1992 von 180 auf
heute 129 Stellen

Aufgrund der erneut zunehmenden Gesuchszahlen, der grossen Zahl
ausstehender Rückführungen und der umfangreichen Mehraufgaben beim
Vollzug von Wegweisungen sind die Asylbehörden nicht mehr in der Lage,
mit dem aktuellen Personalbestand alle Aufgaben vollumfänglich und
zeitgerecht wahrzunehmen. Der Anstieg der Pendenzen in sämtlichen
Verfahrensbereichen hat erhebliche Kosten zur Folge. Allein die im
ersten Quartal 1998 entstandenen 1'838 Pendenzen werden bis Ende Jahr
voraussichtlich eine Mehrbelastung von 20 Mio. Franken - vor allem im
Fürsorgebereich -  zur Folge haben.

Um dem steigenden Migrationsdruck zu begegnen und um erkannte
Missbräuche zu bekämpfen, hat der Bundesrat bereits verschieden
Massnahmen ergriffen. Dazu gehören namentlich die Verstärkung des
Grenzwachtkorps um weitere 80 Festungswächter sowie der Beschluss des
Bundesrates über dringliche Massnahmen im Asyl- und Ausländerbereich.
Zudem sollen die Vorschläge der Arbeitsgruppe "Wegweisungsvollzug",
bestehend aus Vertretern der Konferenz der
Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren und des Bundes, sowie die
Vorschläge zur effizienteren Zusammenarbeit von Bund und Kantonen beim
Vollzug von Wegweisungen rasch umgesetzt werden.

8. Juni 1998

EIDGENÖSSISCHES JUSTIZ- UND POLIZEIDEPARTEMENT
Informations- und Pressedienst

Weitere Auskünfte: Informationsdienst des Bundesamtes für Flüchtlinge
Tel. : 031 / 325 93 50