Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Weichenstellungen für die Zukunft der EVK

PRESSEMITTEILUNG

Weichenstellungen für die Zukunft der EVK

Wichtige Weichenstellungen für die Eidg. Versicherungskasse (EVK): Mit
einer modernen Anlagepolitik und einer Verstärkung der Führungsstruktur
soll die EVK ein solideres Fundament für die Zukunft erhalten.
Direktorin Elisabeth Baumann führt das Tagesgeschäft weiter, während
eine Projektoberleitung unter Peter Arbenz den gesamten
Veränderungsprozess sicherstellt. Zudem orientierte Bundesrat Kaspar
Villiger die Landesregierung über aktuelle Entwicklungen in der
Pensionskasse des Bundes (PKB): Die Eidg. Finanzkontrolle genehmigte die
Rechnung ein weiteres Mal nicht, und der Deckungsgrad der Kasse
verschlechterte sich 1997 nochmals leicht.

Der Befund der EFK zur Rechnung 1997 der PKB fällt ernüchternd aus: Die
Jahresrechnung 1997, die Geschäftsführung sowie die Führung der
Alterskonten seien weiterhin mit Mängeln behaftet, die eine Genehmigung
der Sonderrechnung der PKB nicht erlaubten. Zudem weist die EFK in einer
Zusammenfassung zu ihrem Revisionsbericht auf den zu niedrigen
Deckungsgrad hin. Im Laufe des letzten Jahres verschlechterte er sich um
0.75 Prozentpunkte. Mit 63,5 Prozent für den Bund und 64,04 Prozent für
die ehemaligen PTT-Betriebe liegt das Vermögen der PKB im Verhältnis zu
den Vorsorgeverpflichtungen nach wie vor unter dem statutarisch
festgelegten Ziel von zwei Dritteln.

Gemäss einer Analyse der EVK ist der schlechtere Deckungsgrad im
wesentlichen auf die im Rahmen der Dossierbereinigung vorgenommenen
Korrekturen zurückzuführen. Dadurch habe sich eine Erhöhung der
Verpflichtungen der Kasse ergeben. Ausserdem wurde das für die
freiwillig Versicherten notwendige Deckungskapital in der technischen
Bilanz bisher fälschlicherweise nicht berücksichtigt. Diese rund 200
Mitglieder umfassende Versichertenkategorie bleibt auch nach der
Auflösung des Dienstverhältnisses bei der PKB versichert. Sie entrichtet
neben den Arbeitnehmerbeiträgen auch jene Beiträge, die sonst vom
Arbeitgeber getragen werden.

Die Dossierbereinigung wird bis zum Jahr 2000 weitergeführt. Bis dahin
ist mit weiteren Korrekturen an den Kassenverpflichtungen zu rechnen.
Das Ausmass dieser Veränderungen kann vorerst nicht abgeschätzt werden.
Im laufenden Jahr soll aber ein Instrumentarium aufgebaut werden, um
diese Veränderungen besser beziffern zu können. Nach Hochrechnungen von
Experten aus dem Jahr 95 sollte der Deckungsgrad in der Tendenz
grundsätzlich zunehmen. Solange die Überprüfungen aber nicht
abgeschlossen und die Basisdaten nicht gesichert sind, kann nicht
ausgeschlossen werden, dass der Deckungsgrad tiefer ist als heute
angenommen.

Moderne Anlagepolitik

Der Bundesrat hat zudem einen wichtigen Entscheid zugunsten einer
modernen Anlagepolitik der PKB gefällt: In einer Botschaft an das
Parlament beantragte er die Schaffung der Rechtsgrundlagen für den
Übergang zu einem auf eine breite Diversifikation der Anlagen
ausgerichteten Portfolio-Management.
Heute sind die Gelder der PKB im Umfang von rund 21 Milliarden Franken
beim Bund angelegt. Er verzinst sie zur Durchschnittsrendite der
Bundesobligationen, mindestens aber zu 4 %. In den Jahren 1985-1997
belief sich die Rendite auf den beim Bund angelegten Geldern auf 4,8 %.
Sie liegt damit deutlich unter der Rendite, die von Pensionskassen in
den letzten 13 Jahren erzielt werden konnte. Der BVG-Index weist für die
entsprechende Periode eine Rendite von über 7,6 % aus.
Um der PKB die Anlage in Aktien und in Grundstücke zu ermöglichen, ist
Artikel 36 des Finanzhaushaltgesetzes mit einer Ausnahmebestimmung für
die PKB-Gelder zu ergänzen. Auch verschiedene Artikel der PKB-Statuten
sind neu zu formulieren.

Verstärkung der Führungsstruktur

Die Steuergruppe zur Prozessüberprüfung EVK unter Peter Arbenz wird wie
vorgesehen ihre Arbeit Mitte dieses Jahr abschliessen. Für die Umsetzung
der von ihr entworfenen und vom Bundesrat im Grundsatz abgesegneten
Strategie wurde eine schlanke Projektoberleitung (POL) ins Leben
gerufen. Sie soll den gesamten Veränderungsprozess sicherstellen. Die
POL untersteht dem Vorsteher des EFD und wird von Peter Arbenz geführt.
Ferner gehören dem Gremium der externe Berater Vitus Schönenberger und
EVK-Direktorin Elisabeth Baumann an. Das neue Gremium hat operative
Entscheidungskompetenzen. Dank dieser neuen Organisation werden sich die
EVK-Direktorin und der PKB-Chef Dieter Wäber noch intensiver den
Problemen des Tagesgeschäfts annehmen können, die im Bereich des
Rechnungswesens und der Betriebsorganisation nach wie vor bestehen.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

Auskunft:
- Peter Arbenz: 01/235 50 04
- EVK-Direktorin Elisabeth Baumann ( Mittwoch zwischen 17.00 und 18.00
Uhr) 031/ 322 64 01
- Anlagepolitik: Peter Thomann 031/322 60 71

22.4.1998