Frühjahrestagung von IWF und Weltbank

PRESSEMITTEILUNG

Frühjahrestagung von IWF und Weltbank

Die Frühjahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der
Weltbankgruppe findet dieses Jahr am 16. und 17. April in Washington
statt. Die schweizerische Delegation wird von Bundesrat Kaspar Villiger
geleitet. Im Zentrum der Tagung stehen die Sitzungen der
Beratungsgremien der Gouverneursräte des IWF und der Weltbank,
namentlich des Interims- und des Entwicklungsausschusses. Ihnen voraus
geht ein Treffen der elf wichtigsten Industrieländer (G-10).
Traditionsgemäss befasst sich der Interimsausschuss  mit dem aktuellen
Stand der Weltwirtschaft, der diesbezüglich zu erwartenden Entwicklungen
sowie den entsprechenden wirtschaftspolitischen Herausforderungen. Im
Rahmen dieser Diskussionen stehen Fragen rund um die Finanzkrisen in
Asien im Mittelpunkt. Insbesondere geht es einerseits um Massnahmen zur
Verstärkung des internationalen Währungssystems und anderseits um die
Rolle des IWF bei der Bewältigung künftiger Krisen. Weitere
Diskussionsthemen sind das weitere Vorgehen des Fonds bezüglich der
Liberalisierung des Kapitalverkehrs sowie ein Verhaltenskodex betreffend
der fiskalpolitischen Transparenz. Zudem diskutiert der
Interimsausschuss eine Bestandesaufnahme der Fortschritte bei der
Umsetzung der Initiative für die hochverschuldeten armen
Entwicklungsländer (HIPC-Initiative) vornehmen und über die
Weiterführung des konzessionellen Kreditfensters des IWF.
Im Entwicklungsausschuss  bilden die Auswirkungen der hohen
Kreditvergabe im Zusammenhang mit der Asienkrise auf die
Ertragssitutation der Weltbank ein zentrales Thema. Die höheren Risiken
machen eine verstärkte Reservenbildung notwendig, was die verfügbaren
Nettoerträge verringert. Damit sinken auch die Zuwendungen aus den
Nettoerträgen zur Finanzierung der IDA (Internationale
Entwicklungsorganisation) und der HIPC-Initiative.
Die schweizerische Delegation wird von Bundesrat Kaspar Villiger
geleitet und umfasst den Präsidenten des Direktoriums der
Schweizerischen Nationalbank (SNB), Hans Meyer, Staatssekretär Franz
Blankart, Botschafter Jean-François Giovannini sowie weitere Vertreter
des Bundes und der SNB. Der Anlass bietet eine willkommene Gelegenheit
für Kontakte mit Vertretern des IWF, der Weltbank, der schweizerischen
Stimmrechtsgruppe sowie weiterer Länder.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

8.4.1998