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Alkoholverwaltung im Sog der Liberalisierung

PRESSEMITTEILUNG

Alkoholverwaltung im Sog der Liberalisierung

Die Eidg. Alkoholverwaltung (EAV) budgetiert für das Geschäftsjahr
1998/99 einen Reingewinn von 151,3 Millionen Franken. Die Einführung des
Einheitssteuersatzes für importierte und Schweizer Spirituosen sowie das
neue Steuersystem für eingeführte Produkte werden zu einem
vorübergehenden Ausfall an Fiskalein-nahmen führen.

Die Erträge der EAV stammen vor allem aus Steuern auf Spirituosen und
Trink-sprit sowie aus dem Handel mit Alkohol zu industriellen Zwecken.
Der Erlös beläuft sich auf 187,8 Millionen Franken. Der Aufwand beträgt
36,5 Millionen und ist dank verschiedener Ratio-na-lisierungsmassnahmen
tiefer als in den Vor-jahren.

Der schweizerische Spirituosenmarkt steht in einem Strukturwandel. Wegen
der Steuerharmonisierung infolge der GATT/WTO-Vorgaben werden
ausländische Produkte im Vergleich zu heute fiskalisch weit weniger
stark belastet sein. Damit erhält die inlän-dische Branche verstärkte
ausländische Konkurrenz. Um Schweizer Anbietern gleiche
Rahmen-bedingungen zu geben, wurde ein neues Steuersystem vorbereitet.
Für Importwaren tritt dieses neue System gleichzeitig mit dem
Einheitssteuersatz am 1. Juli 1999 in Kraft. Ausländische Spiri-tuosen
können dannzumal direkt in betriebseigene Steuerlager transferiert
werden. Erst wenn sie diese Lager verlassen und in den Handel gelangen,
sind sie zu versteuern.

Die EAV geht davon aus, dass die Lagerbestände an Spirituosen im
Hinblick auf den Einheitssteu-ersatz und das neue Steuersystem schon im
Budgetjahr reduziert werden. Die Importeure werden für Ware, welche vor
dem 1. Juli 1999 eingeführt und versteuert wird, eine Gutschrift
erhalten, wenn sie diese in ein Steuerlager transferie-ren. Damit kann
vermieden wer-den, dass Spirituosen über die Grenze gebracht, um dann
zum tiefe-ren Einheits-steuersatz gleich wieder impor-tiert zu werden.
Das Budget der EAV sieht für die Entsteuerung ausländischer Pro-dukte
eine Rückstel-lung von 40 Millio-nen Franken vor. Die Fiskaleinnahmen
gehen damit vorüberge-hend zurück.

Beim Sprithandel reagiert die EAV auf die Liberalisierung des Marktes,
indem sie ein Profitcenter bildet. Dieses kauft, lagert und verkauft
hochgradigen Alkohol für die Industrie und das Gewerbe. Das Profitcenter
wird mit Leistungsauftrag und Globalbudget geführt.

Der Reinertrag der EAV fliesst zu 90 Prozent in die AHV/IV-Kasse. 10
Prozent erhalten die Kantone zur Bekämpfung des Suchtmittelmissbrauchs.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst

8.4.1998