Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Bundesrat Koller traf Italiens Justizminister Flick

Pressemitteilung

Bundesrat Koller traf Italiens Justizminister Flick

Rechtshilfe im Mittelpunkt der Gespräche

Bundesrat Arnold Koller, der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und
Polizeidepartements (EJPD), hat am Donnerstag in Bern seinen
italienischen Amtskollegen, Justizminister Giovanni Maria Flick, zu
einem offiziellen Arbeitsbesuch empfangen. Die beiden Minister
behandelten Fragen der Rechtshilfe und beschlossen, noch diesen Frühling
die Verhandlungen über ein Zusatzabkommen zum Europäischen
Rechtshilfeabkommen voranzutreiben und die Arbeiten bis September
abzuschliessen.
Im Hinblick darauf wollen die beiden Justizminister die derzeit gültigen
Normen modernisieren. Dabei gilt es, sowohl den jeweiligen Ansprüchen,
die auf den bisherigen Erfahrungen mit den nationalen Gesetzgebungen
beruhen, Rechnung zu tragen, als auch die neusten europäischen
Regelungen miteinzubeziehen.
In diesem Sinne legten die beiden Minister die Hauptrichtlinien für die
Erarbeitung des neuen Übereinkommens fest. Es soll folgenden drei
Kriterien genügen:
1. Beschleunigte Erledigung von Rechtshilfebegehren durch Abläufe,
welche die zeitlichen Bedürfnisse der Gesuchsteller berücksichtigen;
2. Optimierung der Resultate, indem man bei der Erledigung der Begehren
das von den Antragstellern nahegelegte Vorgehen favorisiert;
3. Anwendung von möglichst einfachen Prozeduren bei der Hilfeleistung,
Beide Regierungen sind entschlossen, im  kommenden September ein
Rückübernahmeabkommen zwischen der Schweiz und Italien sowie ein
Übereinkommen über die grenzpolizeiliche Zusammenarbeit zu
unterzeichnen.
Minister Flick und Bundesrat Koller unterhielten sich ferner über
Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der EU im
Bereich der inneren Sicherheit. Der Vorsteher des EJPD unterstrich dabei
das Interesse der Schweiz am Abschluss einer Parallelkonvention zum
Dubliner Abkommen und an einer engeren Zusammenarbeit mit den Schengener
Staaten. Er unterstrich bei dieser Gelegenheit die grosse Bedeutung der
bilateralen Verhandlungen mit der EU. Der Bundesrat halte an der
schweizerischen Position bezüglich Land- und Luftverkehr fest und hoffe
auf einen raschen Abschluss der Verhandlungen.
Der italienischen Delegation gehörte unter anderem die Generaldirektoren
Lorenzo Ferrarin vom Aussenministerium und Giorgio Lattanzi vom
Justizministerium sowie der Chef der italienischen Polizei, Fernando
Masone, an.  Bundesrat Koller war von Bundesanwältin Carla Del Ponte und
Anton Widmer, Direktor des Bundesamtes für Polizeiwesen, begleitet.

26. März 1998

EIDGENÖSSISCHES
JUSTIZ- UND POLIZEIDEPARTEMENT
Informations- und
Pressedienst