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Abschluss von Bundesrat Kollers Reise nach Bosnien-Herzegowina

Pressemitteilung

Baldige Verhandlungen über die Rückführung von Flüchtlingen in die
Serbische Republik vereinbart

Abschluss von Bundesrat Kollers Reise nach Bosnien-Herzegowina

Baldige Gespräche zwischen hohen schweizerischen und serbischen Beamten
sollen den Weg zur Rückkehr von Kriegsvertriebenen aus der Schweiz in
die Republika Srpska (RS) ebnen. Dies ist das Hauptergebnis der
Gespräche, die Bundesrat Arnold Koller am Freitagvormittag in Banja Luka
mit Präsidentin Ljiljana Plavsic und Ministerpräsident Milorad Dodik
geführt hat. Der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und
Polizeidepartement nahm die Bereitschaft der serbischen Führung mit
Genugtuung zur Kenntnis.

Bundesrat Koller wies seine Gesprächspartner auf den unbefriedigenden
Ist-Zustand hin. Indem die RS die Rückkehr von Kriegsvertriebenen
behindere, stelle sie sich in Widerspruch zum Abkommen von Dayton. Er
betonte auch, dass als Gegenleistung die RS auf die gleiche
Infrastrukturhilfe, wie sie bereits der bosniakisch-kroatischen
Föderation zugute kommt, zählen könnte. Von serbischer Seite wurde
darauf hingewiesen, dass sich in der Republik zurzeit 420 000
Flüchtlinge - vor allem aus Kroatien - aufhielten. Solange das Schicksal
der Serben in Kroatien nicht geklärt sei, sei die Aufnahme weiterer
Flüchtlinge sehr schwierig. Eine individuelle Rückkehr sei jedoch
möglich, wobei man vorläufig den serbischen Flüchtlingen vor den Muslims
den Vortritt gewähren möchte. Man bemühe sich auch um eine  Kompensation
für verlorenes Eigentum und um die Rückgabe von Eigentum.
Ministerpräsident Dodik äusserte grosses Interesse an einer
Zusammenarbeit mit der Schweiz und versprach, sich weiter für die
Durchsetzung des Dayton-Agreements einzusetzen.

Im Anschluss an die Gespräche in Banja Luka flog Bundesrat Koller in
Begleitung von Nationalrat Josef Leu, BFF-Direktor Jean-Daniel Gerber
und DEZA-Vizedirektor Remo Gautschi nach Bihac in Nordwestbosnien, wo
weitere Besichtigungen und Gespräche auf dem Programm standen. Am
Freitagabend kehrte die Delegation in die Schweiz zurück.

20. März 1998

EIDGENÖSSISCHES
JUSTIZ- UND POLIZEIDEPARTEMENT
Informations- und Pressedienst