Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Januar 1998

Pressemitteilung vom 19. Februar 1998

ZUNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM JANUAR 1998

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Arbeit (BWA)
wurden bei den Arbeitsämtern Ende Januar 1998 182'492 Arbeitslose
registriert, 1'943 Personen oder 1,1% mehr als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote verharrte damit bei 5,0%. Im Januar 1997 war eine
Zunahme um 13'330 Personen oder 6,9% gegenüber dem Vormonat verzeichnet
worden.

Zunahme bei Arbeitslosen ...
Ende Januar 1998 waren bei den Arbeitsämtern 182'492 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Zunahme um 1'943 Personen oder
1,1% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 3'795 Personen oder 2,2% ab.

Die Arbeitslosenquote verharrte damit bei 5,0%.

Es wurden 22'644 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Januar 1997 sind dies 6'629 Zugänge weniger. Andererseits wurden
17'775 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 1'985 Meldungen
mehr als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr
zwei Drittel beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

... und Stellensuchenden
Ende Januar 1998 waren bei den Arbeitsämtern 249'222 Stellensuchende
registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 1'360 Personen (+0,5%)
gegenüber dem Vormonat.

Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Frauen, Anstieg bei den Männern
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 921 auf 75'976
Personen, jene der arbeitslosen Männer erhöhte sich dagegen um 2'864 auf
106'516. Damit stieg die Arbeitslosenquote der Männer um  0,1
Prozentpunkte auf 4,8%, jene der Frauen verminderte sich um 0,1
Prozentpunkte auf 5,4%.

Ausländer ...
96'496 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 52,9%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Zunahme um 496 Personen oder 0,5%
festgestellt. 85'996 Arbeitslose oder 47,1% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Anstieg um 1'447 Personen oder 1,7%. Damit verharrte die
Arbeitslosenquote der Schweizer bei 3,4%, jene der Ausländer erhöhte
sich um 0,2 Prozentpunkte auf 10,6%.

... sowie Westschweiz und Tessin vom Anstieg stärker betroffen
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im deutschsprachigen Landesteil im
Berichtsmonat um 480 auf 111'072 Personen zu, die entsprechende
Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3%. In der
lateinischen Schweiz wurden 71'420 Arbeitslose registriert, was einer
Zunahme um 1'463 Personen gegenüber dem Vormonat gleichkommt; die Quote
erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 7,1%.

Uneinheitliches Bild nach Kantonen
Unter jenen 17 Kantonen, welche einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu
verzeichnen hatten, wiesen die Kantone Wallis (+661 Arbeitslose /
+7,7%), Tessin (+427 / +3,6%) und Zürich (+338 / +1,0%) die stärksten
nominellen Zunahmen aus, gefolgt von Freiburg (+201 / +4,0%), Graubünden
(+197 / +6,6%) und Waadt (+175 / +0,8%). In 9 Kantonen nahm die Zahl der
Arbeitslosen ab, am stärksten in Solothurn (-177 / -2,5%), Luzern (-145
/ -2,1%) und Genf (-112 / -0,7%).

Mehrzahl der Wirtschaftszweige verzeichnet leichten Rückgang der
Arbeitslosigkeit
Die Mehrzahl der Wirtschaftszweige verzeichnete einen Rückgang der
Arbeitslosigkeit. Die grösste Abnahme entfiel dabei auf den Handel (-178
Arbeitslose / -0,7%), gefolgt vom Gesundheitswesen (-81 / -1,4%) und den
Banken (-79 / -2,9%). Der deutlichste nominelle Zuwachs wurde im
Baugewerbe (+2'188 / +10,4%) festgestellt, gefolgt vom Bereich Beratung,
Planung, Informatik (+313 / +2,1%), der Branche Holz, Möbel, Papier
(+213 / +7,0%) und der Land- und Forstwirtschaft (+141 / +5,8%).

Rückgang bei den 15-24jährigen ...
Nach Altersklassen betrachtet, kann in jener der 15-24jährigen (-355 /
-1,2%) ein Rückgang ausgewiesen werden. In allen übrigen Altersklassen
waren Zunahmen festzustellen. Dabei wiesen insbesondere jene der
35-39jährigen (+537 / +2,3%), der 30-34jährigen (+400 / +1,4%) und der
40-44jährigen (+368 / +1,9%) einen Zuwachs aus. Auffallend ist, dass
sämtliche Altersgruppen der Männer von einem Anstieg betroffen sind, all
jene der Frauen (mit Ausnahme der über 60jährigen) dagegen einen
Rückgang ausweisen.

... Lehrlingen und Schüler/Studenten
Nahezu der gesamte Anstieg entfiel auf die Kategorien ‘Fachfunktion'
(+2'036 / +2,3%) und ‘Hilfsfunktion' (+852 / +1,2%). Einen Rückgang
verzeichneten die Kategorien ‘Lehrlinge' (-758 / -12,2%) und
‘Schüler/-Student' (-265 / -5,1%).

Rückläufige Anzahl Langzeitarbeitsloser
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen reduzierte sich im Vergleich zum
Vormonat um 1'191 (-2,0%) auf 58'620 Personen. Damit waren 32,1% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 33,1%).

Höhere Zahl offener Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen erhöhte
sich um 1'717 oder 19,2% auf 10'667 Einheiten.

2'364 Aussteuerungen im November 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats November 1997
ausgeschöpft hatten, auf 2'364 Personen. Davon waren Ende Januar 1998
noch 1'431 Personen (61%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 142
Personen (6%) hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den
übrigen, nicht mehr eingeschriebenen 791 Ausgesteuerten (33%) können
verschiedene Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer
Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf
Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins
Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der
Arbeitsämter zu beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und allfälliger Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur
Teilnahme an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche
Taggelder erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400
auf 520 Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64

Neuerscheinung:
Arbeitslosigkeit in der Schweiz 1996, 100 Seiten, Fr. 13.-
Bestell-Nr. 126-9600, Bestellungen unter Tel. 031 323 60 60