Schweizer Wappen

CONFOEDERATIO HELVETICA
Die Bundesbehörden der Schweizerischen Eidgenossenschaft

Homepage
Mail
Suche

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Dezember 1997

Pressemitteilung vom 23. Januar 1998

ZUNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM DEZEMBER 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Arbeit (BWA)
wurden bei den Arbeitsämtern Ende Dezember 1997 180'549 Arbeitslose
registriert, 4'622 Personen oder 2,6% mehr als im Vormonat. Die Arbeits-
losenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0%. Im Dezember
1996 war eine Zunahme um 9'145 Personen oder 5,0% gegenüber dem Vormonat
verzeichnet worden.

Zunahme der Arbeitslosigkeit
Ende Dezember 1997 waren bei den Arbeitsämtern 180'549 Arbeitslose ein-
geschrieben; dies entspricht einer Zunahme um 4'622 Personen oder 2,6%
gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen
im Berichtsmonat um 2'028 Personen oder 1,1% ab.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0%.

Es wurden 20'528 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Dezember 1996 sind dies 2'340 Zugänge weniger. Andererseits wurden
16'320 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 1'415 Meldungen
mehr als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr
zwei Drittel beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

Anstieg bei den Stellensuchenden
Ende Dezember 1997 waren bei den Arbeitsämtern 247'862 Stellensuchende
registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 3'940 Personen (+1,6%)
gegenüber dem Vormonat.

Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Frauen, starker Anstieg bei den
Männern
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 547 auf 76'897 Per-
sonen, jene der arbeitslosen Männer erhöhte sich dagegen um 5'169 auf
103'652. Damit stieg die Arbeitslosenquote der Männer um 0,2 Prozent-
punkte auf 4,7%, jene der Frauen blieb unverändert bei 5,5%.

Ausländer ...
96'000 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 53,2%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Zunahme um 1'781 Personen oder 1,9% fest-
gestellt. 84'549 Arbeitslose oder 46,8% des Totals waren Personen aus-
ländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat einem
Anstieg um 2'841 Personen oder 3,5%. Damit verharrte die Arbeitslosen-
quote der Schweizer bei 3,4%, jene der Ausländer erhöhte sich um 0,3
Prozentpunkte auf 10,4%.

... sowie Westschweiz und Tessin vom Anstieg stärker betroffen
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im deutschsprachigen Landesteil im Be-
richtsmonat um 2'030 auf 110'592 Personen zu, die entsprechende Arbeits-
losenquote blieb unverändert bei 4,2%. In der lateinischen Schweiz wur-
den 69'957 Arbeitslose registriert, was einer Zunahme um 2'592 Personen
gegenüber dem Vormonat gleichkommt; die Quote erhöhte sich um 0,2 Pro-
zentpunkte auf 6,9%.

Überwiegend zunehmende Entwicklung nach Kantonen ...
Unter jenen 22 Kantonen, welche einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu
verzeichnen hatten, wiesen die Kantone Wallis (+743 Arbeitslose/ +9,5%),
Tessin (+638 / +5,6%) und Waadt (+611 / +2,9%) die stärksten nominellen
Zunahmen aus, gefolgt von Zürich (+587 / +1,8%), Freiburg (+384 / +8,2%)
und St. Gallen (+380 / +5,1%). In 4 Kantonen nahm die Zahl der Arbeits-
losen geringfügig ab.

... und Wirtschaftszweigen, insbesondere im Baugewerbe
Der überwiegende Teil der Wirtschaftszweige verzeichnete eine Zunahme
der Arbeitslosigkeit. Den mit Abstand grössten Zuwachs verzeichnete da-
bei das Baugewerbe (+3'124 Arbeitslose / +17,5%), gefolgt vom Bereich
Beratung, Planung, Informatik (+915 / +6,6%), der Land- und Forstwirt-
schaft (+336 / +16,0%) und der Branche Holz, Möbel, Papier (+230 /
+8,1%). Der deutlichste nominelle Rückgang entfiel auf das Gastgewerbe
(-557 / -2,4%). Sonst fiel keine Branche durch einen nennenswerten
Rückgang auf.

Zunahme in den meisten Altersklassen
Nach Altersklassen betrachtet, vermag lediglich jene der 15-19jährigen
(-133 / -2,2%) einen Rückgang zu vermelden. In allen übrigen Altersklas-
sen waren Zunahmen festzustellen. Dabei wiesen insbesondere jene der
35-39jährigen (+973 / +4,3%), der 30-34jährigen (+894 / +3,2%), der
40-44jährigen (+785 / +4,2%) und der 25-29jährigen (+743 / +2,8%) einen
starken Zuwachs aus.

Rückgang bei den Lehrlingen
Nahezu der gesamte Anstieg entfiel auf die Kategorien ‘Fachfunktion'
(+3'209 / +3,8%) und ‘Hilfsfunktion' (+1'995 / +2,9%). Einen Rückgang
verzeichneten einzig die Kategorien ‘Lehrlinge' (-556 / -8,2%) und
‘Schüler/Student' (-86 / -1,6%).

Höhere Anzahl Langzeitarbeitslose
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum Vormo-
onat um 1'141 (+1,9%) auf 59'811 Personen. Damit waren 33,1% aller Ar-
beitslosen langzeitarbeitslos.

Weniger gemeldete offene Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen verminder-
te sich um 873 oder 8,9% auf 8'950 Einheiten.

Jahresquote 1997: 5,2%
Im Durchschnitt waren im vergangenen Jahr 188'304 Personen als arbeits-
los registriert. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht dies einer Zunah-
me um 19'674 Personen oder 11,7%. Die Arbeitslosenquote betrug 1997 im
Mittel 5,2% gegenüber 4,7% im Vorjahr.

2'524 Aussteuerungen im Oktober 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf Arbeitslosenent-
schädigung im Verlauf des Monats Oktober 1997 ausgeschöpft hatten, auf
2'524 Personen. Davon waren Ende Dezember 1997 noch 1'527 Personen (61%)
bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 238 Personen (9%) hatten inzwischen
eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr eingeschriebenen
759 Ausgesteuerten (30%) können verschiedene Situationen eingetreten
sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt
bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Aus-
bildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die
Dienstleistungen der Arbeitsämter zu beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und allfälliger Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur
Teilnahme an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche Tag-
gelder erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400 auf
520 Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang ste-
hen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der Aussteuerungen
erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64