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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im November 1997

Pressemitteilung vom 22. Dezember 1997

ZUNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM NOVEMBER 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende November 1997 175'927
Arbeitslose registriert, 2'443 Personen oder 1,4% mehr als im Vormonat.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9%.
Im November 1996 war eine Zunahme um 8'919 Personen oder 5,1% gegenüber
dem Vormonat verzeichnet worden.

Zunahme der Arbeitslosigkeit
Ende November 1997 waren bei den Arbeitsämtern 175'927 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Zunahme um 2'443 Personen oder
1,4% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 3'531 Personen oder 2,0% ab.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9%.

Es wurden 21'153 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum November 1996 sind dies 3'671 Zugänge weniger. Andererseits wurden
14'907 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 236 Meldungen
weniger als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr
zwei Drittel beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

Anstieg bei den Stellensuchenden
Ende November 1997 waren bei den Arbeitsämtern 243'922 Stellensuchende
registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 4'193 Personen (+1,7%)
gegenüber dem Vormonat.

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Frauen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 137 auf 77'444
Personen, jene der arbeitslosen Männer erhöhte sich dagegen um 2'580 auf
98'483. Damit stieg die Arbeitslosenquote der Männer um  0,2
Prozentpunkte auf 4,5%, jene der Frauen blieb unverändert bei 5,5%.

Ausländer ...
94'219 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 53,6%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Zunahme um 699 Personen oder 0,7%
festgestellt. 81'708 Arbeitslose oder 46,4% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Anstieg um 1'744 Personen oder 2,2%. Damit stieg die
Arbeitslosenquote der Schweizer um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4%, jene der
Ausländer um 0,3 Prozentpunkte auf 10,1%.

... und Westschweiz vom Anstieg stärker betroffen
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im deutschsprachigen Landesteil im
Berichtsmonat um 857 auf 108'562 Personen zu, die entsprechende
Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2%. In der lateinischen
Schweiz wurden 67'365 Arbeitslose registriert, was einer Zunahme um
1'586 Personen gegenüber dem Vormonat gleichkommt; die Quote erhöhte
sich um 0,2 Prozentpunkte auf 6,7%.

Uneinheitliches Bild nach Kantonen
Unter jenen 15 Kantonen, welche einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu
verzeichnen hatten, wiesen die Kantone Tessin (+826 Arbeitslose /
+7,9%), Wallis (+650 / +9,1%) und Zürich (+639 / +2,0%) die stärksten
nominellen Zunahmen aus, gefolgt von Bern (+379 / +2,0%) und Waadt (+259
/ +1,3%). In 11 Kantonen nahm die Zahl der Arbeitslosen ab; dabei
verzeichnete jedoch einzig der Kanton Aargau (-605 / -5,5%) eine
nennenswerte Abnahme.

Starke Zunahme im Gastgewerbe
Die Mehrzahl der Wirtschaftszweige verzeichnete nur moderate
Veränderungen in der Arbeitslosigkeit. Die mit Abstand grösste Zunahme
hatte das Gastgewerbe (+1'628 Arbeitslose / +7,4%) zu verbuchen, gefolgt
vom Baugewerbe (+810 / +4,7%), der Land- und Forstwirtschaft (+287 /
+15,8%) und dem Bereich Beratung, Planung, Informatik (+228 / +1,7%).
Der deutlichste nominelle Rückgang entfiel auf den Handel (-261 /
-1,0%), gefolgt von den Öffentlichen Diensten  (-115 / -1,4%).

Zunahme in den meisten Altersgruppen
Nach Altersklassen betrachtet, wiesen lediglich jene der 15-19jährigen
(-272 / -4,3%) und der 55-59jährigen (-24 / -0,2%) einen Rückgang aus.
In den übrigen Alterskategorien waren Zunahmen festzustellen. Dabei
wiesen insbesondere die Altersklassen der 20-24jährigen (+682 / +2,9%),
der 30-34jährigen (+520 / +1,9%) und der 35-39jährigen (+514 / +2,3%)
einen starken Zuwachs aus.

Zunahme bei Fach- und Hilfsfunktionen
Der überwiegende Teil des Zuwachses entfiel auf die Kategorien
‘Hilfsfunktion' (+1'372 / +2,0%) und ‘Fachfunktion' (+1'271 / +1,5%).
Einen nennenswerten Rückgang verzeichnete einzig die Kategorie
‘Kaderfunktion' (-146 / -1,7%).

Höhere Anzahl Langzeitarbeitsloser ...
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum
Vormonat um 526 (+0,9%) auf 58'670 Personen. Damit waren 33,3% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos.

... und gemeldeter offener Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen stieg um
24 oder 0,2% auf 9'823 Einheiten.

1'657 Aussteuerungen im September 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats September 1997
ausgeschöpft hatten, auf 1'657 Personen. Davon waren Ende November 1997
noch 955 Personen (58%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 169
Personen (10%) hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den
übrigen, nicht mehr eingeschriebenen 533 Ausgesteuerten (32%) können
verschiedene Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer
Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf
Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins
Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der
Arbeitsämter zu beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und allfälliger Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur
Teilnahme an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche
Taggelder erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400
auf 520 Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64