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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Oktober 1997

Pressemitteilung vom 20. November 1997

WEITERE ABNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM OKTOBER 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende Oktober 1997 173'484 Arbeits-
lose registriert, 3'745 Personen oder 2,1% weniger als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 4,8%.
Im Oktober 1996 war eine Zunahme um 7'698 Personen oder 4,6% gegenüber
dem Vormonat verzeichnet worden.

Rückgang der Arbeitslosigkeit
Ende Oktober 1997 waren bei den Arbeitsämtern 173'484 Arbeitslose einge-
schrieben; dies entspricht einer Abnahme um 3'745 Personen oder 2,1%
gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen
im Berichtsmonat um 2'213 Personen oder 1,2% ab.

Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf
4,8%.

Die Arbeitslosenzahlen des Monats Oktober enthalten 73 vormals ausge-
steuerte Personen, welche sich aufgrund einer Neuerung im Taggeldregime,
wonach die Aussteuerung erst am Ende der Rahmenfrist erfolgt, wiederum
als arbeitslos registrieren lassen konnten.

Es wurden 21'011 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Oktober 1996 sind dies 4'681 Zugänge weniger. Andererseits wurden
18'995 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 2'526 Meldungen
mehr als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr
zwei Drittel beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

Leichter Rückgang bei den Stellensuchenden
Ende Oktober 1997 waren bei den Arbeitsämtern 239'729 Stellensuchende
registriert. Dies entspricht einem Rückgang um 343 Personen (-0,1%)
gegenüber dem Vormonat.

Rückgang bei Männern und Frauen ...
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 1'410 auf 77'581
Personen, jene der arbeitslosen Männer um 2'335 auf 95'903. Damit redu-
zierten sich die entsprechenden Arbeitslosenquoten um je 0,1 Prozent-
punkte auf 4,3% bei den Männern und 5,5% bei den Frauen.

... Schweizern und Ausländern ...
93'520 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 53,9%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 2'390 Personen oder 2,5%
festgestellt. 79'964 Arbeitslose oder 46,1% des Totals waren Per-sonen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Rückgang um 1'355 Personen oder 1,7%. Die Arbeitslosenquote der
Schweizer ging um 0,1 Prozent-punkte auf 3,3%, jene der Ausländer um 0,2
Prozentpunkte auf 9,8% zurück.

... sowie insbesondere in der Deutschschweiz
Die Zahl der Arbeitslosen verminderte sich im deutschsprachigen Landes-
teil im Berichtsmonat um 3'155 auf 107'705 Personen. Die Quote reduzier-
te sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1%. In der lateinischen Schweiz
wurden 65'779 Arbeitslose registriert, was eine Abnahme um 590 Personen
gegenüber dem Vormonat bedeutet; die Quote verminderte sich um 0,1 Pro-
zentpunkte auf 6,5%.

Uneinheitliches Bild nach Kantonen
Unter jenen 13 Kantonen, welche eine Abnahme der Arbeitslosigkeit ver-
zeichnen konnten, wiesen insbesondere die Kantone Aargau (-1'180 Ar-
beitslose / -9,7%), Zürich (-944 / -2,8%), Bern (-828 / -4,1%), Genf
(-766 / -4,7%) und Waadt (-482 / -2,3%) einen deutlichen Rückgang aus.
Im Kanton Schwyz blieb der Arbeitslosenbestand unverändert. In 12 Kan-
tonen nahm die Arbeitslosigkeit zu; die grössten (nominellen) Zunahmen
verzeichneten dabei die Kantone Tessin (+647 / +6,6%), mit Abstand ge-
folgt von Graubünden (+200 / +7,5%) und Wallis (+103 / +1,5%).

Rückläufige Arbeitslosigkeit in nahezu allen Wirtschaftszweigen
Mit Ausnahme des Gastgewerbes (+820 Arbeitslose / +3,9%) und der Land-
und Forstwirtschaft (+55 / +3,1%) verzeichneten sämtliche Wirtschafts-
zweige eine Abnahme der Arbeitslosigkeit. Der deutlichste nominelle
Rückgang entfiel dabei auf das Baugewerbe (-789 / -4,4%), den Handel
(-677 / -2,6%) und den Bereich Beratung, Planung, Informatik (-529 /
-3,7%), gefolgt vom Maschinen/Fahrzeugbau (-327 / -5,8%) und der
Metallindustrie (-263 / -5,1%).

Abnahme auch bei den über 50jährigen ...
Nach Altersklassen betrachtet, wies lediglich jene der 20-24jährigen
Männer (+135 / +1,1%) eine Zunahme aus. In den übrigen Alterskategorien
war eine Abnahme feststellbar. Dabei entfiel nahezu die Hälfte des Rück-
gangs auf die Altersklassen der 25-29jährigen (-741 / -2,8%), der
30-34jährigen (-593 / -2,1%) und der 35-39jährigen (-456 / -2,0%). Aber
auch bei den über 50jährigen (-874 / -2,4%) fand eine Abnahme statt.

... sowie bei den Abgängern aus dem Bildungssystem
Der überwiegende Teil des Rückgangs entfiel auf die Kategorien 'Fach-
funktion' (-1'905 / -2,2%) und ‘Hilfsfunktion' (-1'150 / -1,7%). Auch in
den Kategorien Lehrlinge (-318 / -4,5%) und Schüler/ Studenten (-111 /
-2,0%) verminderten sich die Arbeitslosenzahlen. Einzig bei den Heimar-
beitern (+16 / +3,7%) war ein Anstieg zu verzeichnen.

Rückläufige Zahl der Langzeitarbeitslosen ...
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen reduzierte sich im Vergleich zum
Vormonat um 900 (-1,5%) auf 58'144 Personen. Damit waren 33,5% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos.

... sowie der gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen reduzierte
sich um 86 oder 0,9% auf 9'799 Einheiten.

2'452 Aussteuerungen im August 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf Arbeitslosenent-
schädigung im Verlauf des Monats August 1997 ausgeschöpft hatten, auf
2'452 Personen. Davon waren Ende Oktober 1997 noch 1'405 Personen (57%)
bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 286 Personen (12%) hatten inzwi-
schen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr einge-
schriebenen 761 Ausgesteuerten (31%) können verschiedene Situationen
eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, Rückzug vom
Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung
einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der Stellensuche,
ohne die Dienstleistungen der Arbeitsämter zu beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und allfälliger Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur
Teilnahme an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche Tag-
gelder erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400 auf
520 Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang ste-
hen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der Aussteuerungen
erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64