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Bundesrat Moritz Leuenberger an der ECE/UNO-Ministerkonferenz in Wien

PRESSEMITTEILUNG

Bundesrat Moritz Leuenberger an der ECE/UNO-Ministerkonferenz in Wien

Gespräche im Zusammenhang mit den bilateralen Verhandlungen -  Schweiz
federführend beim Aktionsprogramm für eine Abgabe auf Kerosin und bei der
Förderung des kombinierten Verkehrs

Im Rahmen der ECE/UNO Ministerkonferenz über Verkehr und Umwelt in Wien hat
Bundesrat Moritz Leuenberger auch Gespräche mit EU-Verkehrsministern über die
bilateralen Verhandlungen Schweiz-EU geführt. Er hat EU-Verkehrskommissar Neil
Kinnock zu einem Gedankenaustausch getroffen. Darüberhinaus hat sich die
Schweiz bereiterklärt, bei folgenden an der Konferenz behandelten Bereichen
federführend zu sein: bei der Einführung einer Abgabe auf Kerosin (Treibstoff
für Flugzeuge) und bei der Förderung des kombinierten Verkehrs.

Mit Blick auf die bilateralen Verhandlungen im Landverkehr erklärte Bundesrat
Leuenberger am Donnerstag vor Ministern und hohen Beamten der 40
Mitgliedstaaten der Wiener ECE/UNO-Konferenz, die Kongresse zur Schutz der
Umwelt kämen ihm vor wie Sonntagsandachten. Die Verhandlungen über die
Fiskalität beim Schwerverkehr seien demgegenüber die harte, alltägliche
Realität. Die Umweltminister seien die Prediger am Sonntag, die
Verkehrsminister seien die Technokraten, die während der Woche das Sagen
hätten.

Der Vorsteher des EVED bedauert, dass sich dieser Graben auch in den
bilateralen Verhandlungen manifestiere: "Oft unterstützen mich meine
Ministerkollegen im Grundsatz der Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die
Schiene; gleichzeitig stelle ich fest, dass sie die fiskalische Belastung des
Schwerverkehrs ablehnen". Doch ohne dieses Vorgehen "bleiben alle Grün- und
Weissbücher sonntägliche Erklärungen, die unter der Woche, bei der konkreten
Umsetzung, rasch vergessen werden", stellte Moritz Leuenberger fest.

Während der Ministerkonferenz der Europäischen Wirtschaftskommission der UNO -
so die offizielle Bezeichnung -  hat Bundesrat Leuenberger mit Ministern aus
den Bereichen Verkehr und Umwelt eine Reihe von Kontakten gepflegt. Ueberdies
hat er EU-Verkehrskommissar Neil Kinnock zu einem Gespräch getroffen.

Abgabe auf Flugzeugtreibstoffen

"Auf internationaler Ebene unterstützen wir voll und ganz die Einführung einer
Abgabe auf Flugzeugtreibstoffen", erklärte Bundesrat Leuenberger vor den
Konferenzteilnehmern. Die von der Schweiz zu leitenden Vorarbeiten bezwecken
die weltweite Einführung - im Rahmen der Internationalen
Zivilluftfahrt-Organisation - einer Besteuerung von Flugzeugtreibstoffen für
internationale Flüge. Nach der Konferenz von Wien wird die Schweiz den
Mitgliedstaaten der ECE/UNO vorschlagen, eine diesbezügliche Resolution zu
unterzeichnen.

Im Bereich kombinierter Verkehr wird die Schweiz die internationale
Zusammenarbeit leiten. Ziel ist, mit rechtlichen, administrativen und
fiskalischen Massnahmen die Verfahren für Terminals zu vereinfachen und die
Schaffung von Terminals zu fördern. Die Schweiz wird zum Beispiel einen Prozess
einleiten können, um Kriterien für ein "ideales Umfeld" für den kombinierten
Verkehr zu erarbeiten.

Die Ministerkonferenz über Verkehr und Umwelt findet vom 12. bis 14. November
in Wien statt. Sie wurde als Folge des "Erdgipfels von Rio" organisiert. Sie
soll in den Schlussdokumenten die Grundsätze einer umweltorientierten
Verkehrspolitik festhalten, eine politische Erklärung abgeben und ein
Aktionsprogramm beschliessen.

Anerkennung von ökologisch sensiblen Zonen

In der politischen Erklärung sollen die Mitgliedstaaten unter anderem den
Begriff der "sensiblen Zonen" anerkennen. Es handelt sich um Regionen, wo das
Ökosystem besonders empfindlich ist oder wo die geologischen oder
topografischen Verhältnisse die Folgen von Umweltverschmutzung oder Lärm
verstärken. Für die Schweiz sind die Alpen eine solche sensible Zone.

Die schweizerische Delegation an der Konferenz von Wien besteht aus Vertretern
des Bundesamtes für Verkehr (BAV) und des Bundesamtes für Umwelt, Wald und
Landschaft (BUWAL). Insgesamt nehmen 40 Länder und die Europäische Kommission
an der Konferenz Teil. Sie werden unter anderem von 28 Verkehrs- oder
Umweltministern vertreten.

Bern/Wien, 13. November 1997              Eidgenössisches Verkehrs- und
                                          Energiewirtschaftsdepartement

                                          Pressedienst