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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im September 1997

Pressemitteilung vom 28. Oktober 1997

WEITERE ABNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM SEPTEMBER 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende September 1997 177'229
Arbeitslose registriert, 3'614 Personen oder 2,0% weniger als im
Vormonat. Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1
Prozentpunkte auf 4,9%. Im September 1996 war eine Zunahme um 2'704
Personen oder 1,7% gegenüber dem Vormonat verzeichnet worden.

Rückgang der Arbeitslosigkeit
Ende September 1997 waren bei den Arbeitsämtern 177'229 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Abnahme um 3'614 Personen oder
2,0% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 1'734 Personen oder -0,9% ab.

Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf
4,9%.

Die Arbeitslosenzahlen des Monats September enthalten 167 vormals
ausgesteuerte Personen, welche sich aufgrund einer Neuerung im
Taggeldregime, wonach die Aussteuerung erst am Ende der Rahmenfrist
erfolgt, wiederum als arbeitslos registrieren lassen konnten.

Es wurden 19'815 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum September 1996 sind dies 1'702 Zugänge weniger. Andererseits wurden
18'324 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 1'632 Meldungen
mehr als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr
zwei Drittel beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

Leichter Rückgang bei den Stellensuchenden
Ende September 1997 waren bei den Arbeitsämtern 240'072 Stellensuchende
registriert. Dies entspricht einem Rückgang um 960 Personen (-0,4%)
gegenüber dem Vormonat.

Rückgang bei Männern und Frauen ...
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verringerte sich um 414 auf 78'991
Personen, jene der arbeitslosen Männer um 3'200 auf 98'238. Damit
reduzierte sich die Arbeitslosenquote der Männer um 0,2 Prozentpunkte
auf 4,4%, jene der Frauen blieb unverändert bei 5,6%.

... Schweizern und Ausländern ...
95'910 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 54,1%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 2'709 Personen oder 2,7%
festgestellt. 81'319 Arbeitslose oder 45,9% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Rückgang um 905 Personen oder 1,1%. Die entsprechenden
Arbeitslosenquoten gingen um je 0,1 Prozentpunkte auf 3,4% bei den
Schweizern und 10,0% bei den Ausländern zurück.

... sowie insbesondere in der Deutschschweiz
Die Zahl der Arbeitslosen verminderte sich im deutschsprachigen
Landesteil im Berichtsmonat um 3'154 auf 110'860 Personen. Die Quote
reduzierte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf 4,2%. In der Westschweiz
und dem Tessin wurden 66'369 Arbeitslose registriert, was eine Abnahme
um 460 Personen gegenüber dem Vormonat bedeutet; die Quote verharrte bei
6,6%.

Überwiegend rückläufige Entwicklung bei Kantonen ...
Die Mehrzahl der Kantone verzeichnete eine Abnahme der Arbeitslosigkeit.
Am deutlichsten fielen die Arbeitslosenzahlen in den Kantonen Aargau
(-1'126 Arbeitslose / -8,4%) und Bern (-909 / -4,3%), in einigem Abstand
gefolgt von Zürich (-365 / -1,1%) und Waadt (-356 / -1,7%). Der stärkste
Zuwachs wurde im Kanton Graubünden (+77 / +3,0%) festgestellt.

... und Wirtschaftszweigen
Auch der überwiegende Teil der Wirtschaftszweige verzeichnete eine
Abnahme der Arbeitslosigkeit. Der deutlichste nominelle Rückgang entfiel
dabei auf das Baugewerbe (-1'152 / -6,1%), gefolgt vom Handel (-616 /
-2,3%) und dem Bereich Beratung, Planung, Informatik (-449 / -3,1%)
sowie der Metallindustrie (-318 / -5,8%). Einzig in den Branchen
Gesundheitswesen (+69 / +1,2%), Gastgewerbe (+34 / +0,2%) und
Persönliche Dienstleistungen (+26 / +0,5%) wurden Zunahmen festgestellt.

Zunahme bei den 15-19jährigen ...
Nach Altersklassen betrachtet, wies lediglich jene der 15-19jährigen
(+591 / +9,9%) eine Zunahme aus. In allen anderen Altersklassen gingen
die Arbeitslosenzahlen zurück, insbesondere in jener der 25-29jährigen
(-1'029 /-3,7%), der 30-34jährigen (-694 / -2,5%) und der 35-39jährigen
(-594 / -2,6%).

... sowie den Abgängern aus dem Bildungssystem
Der überwiegende Teil des Rückgangs entfiel auf die Kategorien
‘Fachfunktion' (-2'281 / -2,6%) und ‘Hilfsfunktion' (-1'668 / -2,4%).
Demgegenüber erhöhte sich die Zahl der arbeitslosen Lehrlinge (+425 /
+6,4%) und den Schülern/Studenten (+239 / +4,6%). Beim Zustrom junger
Abgänger aus dem Bildungssystem handelt es sich um ein Phänomen, welches
für diese Jahreszeit charakteristisch ist.

Rückläufige Zahl der Langzeitarbeitslosen ...
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen reduzierte sich im Vergleich zum
Vormonat um 307 (-0,5%) auf 59'044 Personen. Damit waren 33,3% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos.

... sowie der gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen reduzierte
sich um 301 oder 3,0% auf 9'885 Einheiten.

2'136 Aussteuerungen im Juli 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats Juli 1997 ausgeschöpft
hatten, auf 2'136 Personen. Davon waren Ende September 1997 noch 1'244
Personen (58%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 237 Personen (11%)
hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr
eingeschriebenen 655 Ausgesteuerten (31%) können verschiedene
Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit,
Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder
Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der
Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Arbeitsämter zu
beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und allfälliger Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur
Teilnahme an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche
Taggelder erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400
auf 520 Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64