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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im August 1997

Pressemitteilung vom 19. September 1997

ABNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM AUGUST 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende August 1997 180'843 Arbeitslose
registriert, 1'634 Personen oder 0,9% weniger als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote verharrte damit bei 5,0%. Im August 1996 war eine
Zunahme um 2'119 Personen oder 1,3% gegenüber dem Vormonat verzeichnet
worden.

Rückgang der Arbeitslosigkeit
Ende August 1997 waren bei den Arbeitsämtern 180'843 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Abnahme um 1'634 Personen oder
0,9% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 1'410 Personen oder -0,7% ab.

Die Arbeitslosenquote verharrte damit bei 5,0%.

Die Arbeitslosenzahlen des Monats August enthalten 143 vormals
ausgesteuerte Personen, welche sich aufgrund einer Neuerung im
Taggeldregime, wonach die Aussteuerung erst am Ende der Rahmenfrist
erfolgt, wiederum als arbeitslos registrieren lassen konnten.Es wurden
17'569 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich zum August
1996 sind dies 1'602 Zugänge weniger. Andererseits wurden 16'243 Abgänge
aus der Arbeitslosigkeit registriert, 131 Meldungen weniger als im
Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr zwei Drittel
beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden haben.

Rückgang bei den Männern, Anstieg bei den Frauen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen erhöhte sich um 586 auf 79'405
Personen, jene der arbeitslosen Männer reduzierte sich dagegen um 2'220
auf 101'438. Damit verminderte sich die Arbeitslosenquote der Männer um
0,1 Prozentpunkte auf 4,6%, jene der Frauen blieb unverändert bei 5,6%.

Rückgang sowohl bei Ausländern als auch Schweizern
98'619 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 54,5%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 907 Personen oder -0,9%
festgestellt. 82'224 Arbeitslose oder 45,5% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Rückgang um 727 Personen oder -0,9%. Die Arbeitslosenquote der
Schweizer verharrte damit bei 3,5%, jene der Ausländer verminderte sich
um 0,1 Prozentpunkte auf 10,1%.

Rückgang in beiden Sprachregionen
Die Zahl der Arbeitslosen verminderte sich im deutschsprachigen
Landesteil im Berichtsmonat um 1'529 auf 114'014 Personen. Die Quote
blieb unverändert bei 4,4%. In der Westschweiz und dem Tessin wurden
66'829 Arbeitslose registriert, was eine Abnahme um 105 Personen
gegenüber dem Vormonat bedeutet; die Quote verharrte bei 6,6%.

Kantone: Überwiegend rückläufige Entwicklung ...
Die Mehrzahl der Kantone verzeichnete eine Abnahme der Arbeitslosigkeit.
Am deutlichsten fielen die Arbeitslosenzahlen in den Kantonen Zürich
(-497 Arbeitslose / -1,5%), Bern (-277 / -1,3%), Waadt (-244 /-1,1%) und
Aargau (-162 / -1,2%). Der stärkste Zuwachs wurde im Kanton Freiburg
(+72 / +1,6%) festgestellt.

... ebenso bei den Wirtschaftszweigen
Auch der überwiegende Teil der Wirtschaftszweige verzeichnete eine
Abnahme der Arbeitslosigkeit. Der deutlichste nominelle Rückgang entfiel
dabei auf das Baugewerbe (-993 / -5,0%), gefolgt vom Gastgewerbe (-305 /
-1,4%) und dem Bereich Beratung, Planung, Informatik (-288 / -1,9%). Die
deutlichste Zunahme entfiel auf den Bereich Persönliche Dienstleistungen
(+112 / +2,4%), gefolgt vom Gesundheitswesen (+103 / +1,8%) und dem
Reparaturgewerbe (+95 / +3,1%).

Abnahme vor allem in den Altersklassen der 25-34jährigen
Alle Altersklassen ab den 25-jährigen wiesen sinkende Arbeitslosenzahlen
auf. Vom Rückgang profitierten vor allem die Altersklassen der
25-29jährigen (-697 / -2,4%) und der 30-34jährigen (-642 / -2,2%). Im
Gegensatz dazu verzeichnete die Altersklasse der 15-19jährigen einen
starken Anstieg (+1'053 / +21,4%), welcher sich auf 337 Männer (+13,6%)
und 716 Frauen (+29,3%) verteilte.

Massiver Anstieg bei den Lehrlingen
Der überwiegende Teil des Rückgangs entfiel auf die Kategorien
‘Fachfunktion' (-1'795 / -2,0%) und ‘Hilfsfunktion' (-1'545/ -2,1%).
Demgegenüber erhöhte sich die Zahl der arbeitslosen Lehrlinge (+1'787 /
+36,5%) massiv. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, welches für den
Berichtsmonat charakteristisch ist, denn zahlreiche Schüler/Studenten
und Lehrlinge beenden in dieser Zeit ihre Ausbil-dung. Auch im
Berichtsmonat der Vorjahre waren die Anstiege der arbeitslosen Lehrlinge
jeweils beträchtlich: +1'937 oder +42,5% im August 1996 und +1'763 oder
+36,9% im August 1995.

Erhöhte Langzeitarbeitslosigkeit
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum
Vormonat um 776 (+1,3%) auf 59'351 Personen. Damit waren 32,8% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 32,1%).

Rückgang der gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen reduzierte
sich um 802 oder -7,3% auf 10'186 Einheiten.

1'414 Aussteuerungen im Juni 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats Juni 1997 ausgeschöpft
hatten, auf 1'414 Personen. Davon waren Ende August 1997 noch 832
Personen (59%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 132 Personen (9%)
hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr
eingeschriebenen 450 Ausgesteuerten (32%) können verschiedene
Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit,
Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder
Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der
Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Arbeitsämter zu
beanspruchen.

Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und allfälliger Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur
Teilnahme an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche
Taggelder erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400
auf 520 Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64