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Jahr-2000-Strategie für Bundesinformatik

PRESSEMITTEILUNG

Jahr-2000-Strategie für Bundesinformatik

Der Jahrhundertwechsel erfordert eine aufwendige Umstellung im
Informatikbereich. Gestützt auf die bereits bestehende Strategie hat
der Bundesrat die Dienststellen beauftragt, Massnahmen zur Lösung der
anstehenden EDV-Probleme zu ergreifen. Bei der Zuteilung der
personellen und finanziellen Mittel will er den Jahr-2000-Projekten
höchste Priorität beimessen.

Obwohl in der Bundesverwaltung bereits eine Jahr-2000-Strategie für
eine dezentrale Lösung des Problems besteht, wird nach Ansicht des
Bundesrates der Handlungsbedarf noch unterschätzt. Dies hat
weitreichende Folgen, weil die Problematik weit über den
Informatikbereich hinausreicht (Haustechnik, Waffensysteme,
medizinische Apparaturen). Besondere Herausforderungen werden an die
Führung gestellt, weil der Termin nicht verschiebbar ist, alle
gleichzeitig betroffen, die Ressourcen knapp und die Systeme äusserst
komplex sind.

Der Bundesrat hat deshalb beschlossen, dass die betroffenen
Dienststellen bis spätestens Ende 1997 Massnahmen ergreifen müssen.
Nur mit einem zügigen Angehen der Schwierigkeiten können für die
kritischen Anwendungen die Voraussetzungen für einen problemlosen
Übergang ins Jahr 2000 geschaffen werden. Der Bundesrat hat in seinem
Auftrag an alle Dienststellen einen präzisen Rahmen für die Planung,
Führung, Abwicklung sowie Berichterstattung festgelegt.

Weltweit enthalten auch heute noch viele Informatiksysteme
Datumsfunktionen, die Jahreszahlen mit nur zweistelliger Bezeichnung
verarbeiten. Die Jahreszahl 1999 etwa wird nur mit 99 verarbeitet und
die Jahrhundertangabe 19 wird als fester Wert angenommen. Entsprechend
wird die Jahreszahl 00 als 1900 interpretiert und nicht als 2000. Wird
keine Umstellung vorgenommen, könnte das theoretisch zur Folge haben,
dass ein Neugeborenes im Jahr 2000 bereits eine AHV-Rente erhielte.
Über das Ganze gesehen können Informatiksysteme ohne Gegenmassnahmen
falsche Resultate mit katastrophalen Auswirkungen produzieren. Weil
weltweit ausserordentlich viele Systeme betroffen sind und der Termin
sich nicht verschieben lässt, wird sogar von einer Krise mit globalen
Auswirkungen gesprochen. Bereits im kommenden Jahr ist mit einem
Mangel an verfügbaren Dienstleistungen und Informatikspezialisten zu
rechnen.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst
27.8.1997