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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juli 1997

Pressemitteilung vom 22. August 1997

ABNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM JULI 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende Juli 1997 182'477 Arbeitslose
registriert, 2'843 Personen oder 1,5% weniger als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 5,0%.
Im Juli 1996 war eine Zunahme um 1'622 Personen oder 1,0% gegenüber dem
Vormonat verzeichnet worden.

Rückgang der Arbeitslosigkeit
Ende Juli 1997 waren bei den Arbeitsämtern 182'477 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Abnahme um 2'843 Personen oder
1,5% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 2'216 Personen oder 1,2% ab.

Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf
5,0%.

Die Arbeitslosenzahlen des Monats Juli enthalten 203 vormals
ausgesteuerte Personen, welche sich aufgrund einer Neuerung im
Taggeldregime, wonach die Aussteuerung erst am Ende der Rahmenfrist
erfolgt, wiederum als arbeitslos registrieren lassen konnten.

Es wurden 18'589 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Juli 1996 sind dies 2'822 Zugänge weniger. Andererseits wurden
17'680 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 462 Meldungen
weniger als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr
zwei Drittel beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden
haben.

Anstieg bei den Frauen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen erhöhte sich um 628 auf 78'819
Personen, jene der arbeitslosen Männer reduzierte sich dagegen um 3'471
auf 103'658. Damit verminderte sich die Arbeitslosenquote der Männer um
0,1 Prozentpunkte auf 4,7%, jene der Frauen stieg um 0,1 Prozentpunkte
auf 5,6%.

Rückgang vorwiegend bei den ausländischen Arbeitskräften
99'526 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 54,5%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 642 Personen oder 0,6%
festgestellt. 82'951 Arbeitslose oder 45,5% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Rückgang um 2'201 Personen oder 2,6%. Die Arbeitslosenquote der
Schweizer verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5%, jene der
Ausländer um 0,3 Prozentpunkte auf 10,2%.

Ausgewogener Rückgang nach Landesteilen
Die Zahl der Arbeitslosen verminderte sich im deutschsprachigen
Landesteil im Berichtsmonat um 1'750 auf 115'543 Personen. Die Quote
reduzierte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4%. In der lateinischen
Schweiz wurden 66'934 Arbeitslose registriert, was eine Abnahme um 1'093
Personen gegenüber dem Vormonat bedeutet; entsprechend verminderte sich
die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6%.

Kantone: Überwiegend rückläufige Entwicklung ...
Die Mehrzahl der Kantone verzeichnete eine Abnahme der Arbeitslosigkeit.
Am deutlichsten fielen die Arbeitslosenzahlen in den Kantonen Zürich
(-765 Arbeitslose / -2,2%), Wallis (-564 / -7,3%) und St. Gallen (-385 /
-4,6%). Der stärkste Zuwachs wurde in Neuenburg (+125 / +2,4%)
festgestellt.

... ebenso bei den Wirtschaftszweigen
Auch der überwiegende Teil der Wirtschaftszweige verzeichnete eine
Abnahme der Arbeitslosigkeit. Der deutlichste nominelle Rückgang entfiel
dabei auf das Baugewerbe (-1'241 / -5,8%), gefolgt vom Gastgewerbe (-726
/ -3,3%), dem Bereich Beratung, Planung, Informatik (-529 / -3,4%) und
dem Handel (-324 / -1,2%). Die deutlichste Zunahme entfiel auf den
Bereich Unterrichtswesen, Forschung und Entwicklung (+300 / +7,0%),
gefolgt von den Übrigen Dienstleistungen (+160 / +1,8%).

Abnahme vor allem in den Altersklassen der 25-34jährigen
Alle Altersklassen mit Ausnahme der 15-19jährigen (+151 / +3,2%) wiesen
sinkende Arbeitslosenzahlen auf. Dabei entfiel nahezu die Hälfte des
Rückgangs auf die Altersklassen der 25-29jährigen (-666 / -2,3%) und der
30-34jährigen (-623 / -2,1%).

Anstieg bei den Lehrlingen und Schülern/Studenten
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigten die
Kategorien ‘Hilfsfunktion' (-2'410 / -3,2%) und ‘Fachfunktion' (-1'496/
-1,6%) fast den gesamten Rückgang auf sich. Demgegenüber erhöhte sich
die Zahl der arbeitslosen Schüler/Studenten (+529 / +11,5%) sowie jene
der Lehrlinge (+446 / +10,0%). Dabei handelt es sich um ein Phänomen,
welches für den Berichtsmonat charakteristisch ist, denn zahlreiche
Schüler/Studenten und Lehrlinge beenden in dieser Zeit ihre Ausbildung.

Erhöhte Langzeitarbeitslosigkeit
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum
Vormonat um 918 (+1,6%) auf 58'575 Personen. Damit waren 32,1% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 31,1%).

Gestiegene Zahl der gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen erhöhte
sich um 242 oder 2,3% auf 10'988 Einheiten.

1'919 Aussteuerungen im Mai 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats Mai 1997 ausgeschöpft
hatten, auf 1'919 Personen. Davon waren Ende Juli 1997 noch 1'188
Personen (62%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 167 Personen (9%)
hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr
eingeschriebenen 564 Ausgesteuerten (29%) können verschiedene
Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit,
Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder
Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der
Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Arbeitsämter zu
beanspruchen.

Neue Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und allfälliger Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur
Teilnahme an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche
Taggelder erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400
auf 520 Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64