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Der Bundesrat unterstützt die Wissenschaft am Europäischen Laboratorium für Teilchenphysik CERN

Der Bundesrat unterstützt die Wissenschaft
am Europäischen Laboratorium für Teilchenphysik CERN
Der Bundesrat hat beschlossen, die wissenschaftliche Arbeit des CERN
sowie die schweizerische Beteiligung an Entwicklung und Bau der beiden
Detektoren CMS und ATLAS für den am CERN geplanten neuen
Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider LHC, während der Jahre 1998 -
2001 mit jährlich 3 Millionen Franken zu unterstützen.
Gegenwärtig beginnt am Europäischen Laboratorium für Teilchenphysik CERN
in Genf die Bauphase des neuen Teilchenbeschleunigers Large Hadron
Collider LHC. Diese Grossforschungseinrichtung soll im Jahre 2005 den
Betrieb aufnehmen und kostet rund 2.7 Milliarden Franken. Die zwei grosse
Experimentanlagen, die Detektoren CMS und ATLAS, werden die entstandenen
Materiebruchstücke aufzeichnen und so der Wissenschaft neue Einblicke in
den Aufbau der Materie gewähren. Die Bau- und Entwicklungskosten der
beiden Detektoren von insgesamt 950 Millionen Franken müssen durch die
beteiligten Forschergruppen - rund 2000 Wissenschafter aus der ganzen
Welt - finanziert werden.
Schweizerische HochenergiephysikerInnen sind entsprechend ihrer
spezifischen Fachkompetenzen an beiden Detektoren beteiligt: CMS mit
Schwergewicht ETH-Zürich und PSI, ATLAS mit Schwergewicht Universitäten
Bern und Genf. Während für CMS (Schweizer Kosten ca. 91 Millionen
Franken) innerhalb des ETH-Bereiches eine Teillösung gefunden werden
konnte, bestand für ATLAS (Schweizer Kosten ca. 18 Millionen Franken) die
Gefahr, dass wegen fehlender finanzieller Zusagen Arbeitspakete, die
bereits der Schweiz zugesprochen worden waren, reduziert oder gar
vollständig gestrichen worden wären. Der Beschluss des Bundesrates
sichert nun die schweizerische Beteiligung an Entwicklung und Bau der
LHC-Detektoren bis 2001.
Wegen der von Deutschland erzwungenen Reduktion des CERN-Budgets über die
gesamte Bauzeit des LHC fehlen dem CERN in den nächsten Jahren die
Mittel, um die heutigen Forschungsanlagen, darunter auch der erst
kürzlich auf höhere Leistung ausgebaute Beschleuniger LEP,
weiterzubetreiben. Die Schliessung dieser Anlagen während der Bauzeit des
LHC würde für das CERN den Verlust wissenschaftlicher Substanz bedeuten,
was seine Stellung als wissenschaftliches Spitzenlabor gefährden würde.
Zudem würde auch das Ausbildungsangebot für junge Physikerinnen und
Physiker stark reduziert. Der Entscheid des Bundesrates setzt nun einen
entsprechenden Aufruf des CERN-Rates um und stellt einen Beitrag an die
Weiterführung der wissenschaftlichen Arbeit des CERN den Weiterbetrieb
einiger seiner Anlagen dar.
Die Finanzierung der beschlossenen Unterstützung wird durch einen
Minderaufwand des regulären CERN-Budgets der Schweiz kompensiert, welcher
aus der oben erwähnten allgemeinen Budgetreduktion hervorging.
Der Schweizerische Nationalfonds verwaltet die Mittel. Die Zusprache
erfolgt nach Rücksprache mit der schweizerischen CERN-Delegation, dem
Forum der schweizerischen Hochenergiephysiker, dem ETH-Rat und dem
Bundesamt für Bildung und Wissenschafts BBW.
EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERNPresse- und Informationsdienst
Auskünfte:
Herr Jean Pierre Ruder, Bundesamt für Bildung und Wissenschaft; Tel.
031/322 96 78