Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 1997

Pressemitteilung vom 18. Juli 1997

WEITERE ABNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM JUNI 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende Juni 1997 185'320 Arbeitslose
registriert, 6'771 Personen oder 3,5% weniger als im Vormonat. Die Ar-
beitslosenquote verminderte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1%. Im
Juni 1996 war eine Abnahme um 2'413 Personen oder 1,5% gegenüber dem
Vormonat verzeichnet worden.

Rückgang der Arbeitslosigkeit ...
Ende Juni 1997 waren bei den Arbeitsämtern 185'320 Arbeitslose einge-
schrieben; dies entspricht einer Abnahme um 6'771 Personen oder 3,5%
gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen
im Berichtsmonat um 1'709 Personen oder 0,9% ab.Die Arbeitslosenquote
verminderte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf 5,1%.

Die Arbeitslosenzahlen des Monats Juni enthalten 243 vormals ausgesteu-
erte Personen, welche sich aufgrund einer Neuerung im Taggeldregime,
wonach die Aussteuerung erst am Ende der Rahmenfrist erfolgt, wiederum
als arbeitslos registrieren lassen konnten.

Es wurden 17'320 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Juni 1996 sind dies 551 Zugänge mehr. Andererseits wurden 18'997
Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 2'025 Meldungen mehr als
im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr zwei Drittel
beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden haben.

... vorwiegend bei den Männern
Die Zahl der arbeitslosen Männer verminderte sich um 5'126 auf 107'129
Personen, jene der arbeitslosen Frauen um 1'645 auf 78'191. Damit redu-
zierte sich die Arbeitslosenquote der Männer um 0,3 Prozentpunkte auf
4,8%, jene der Frauen um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5%.

Abnahme bei Schweizern und Ausländern ...
100'168 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 54,1%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 3'648 Personen oder 3,5% fest-
gestellt. 85'152 Arbeitslose oder 45,9% des Totals waren Personen aus-
ländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat einem
Rückgang um 3'123 Personen oder 3,5%. Die Arbeitslosenquote der Schwei-
zer verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6%, jene der Aus-
länder um 0,4 Prozentpunkte auf 10,5%.

... sowie in allen Landesteilen ...
Die Zahl der Arbeitslosen verminderte sich im deutschsprachigen Landes-
teil im Berichtsmonat um 3'961 auf 117'293 Personen. Die Quote reduzier-
te sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5%. In der lateinischen Schweiz
wurden 68'027 Arbeitslose registriert, was eine Abnahme um 2'810 Perso-
nen gegenüber dem Vormonat bedeutet; entsprechend verminderte sich die
Quote um 0,3 Prozentpunkte auf 6,7%.

... und Kantonen
Alle Kantone verzeichneten eine Abnahme der Arbeitslosigkeit. Am
deutlichsten fielen die Arbeitslosenzahlen in den Kantonen St. Gallen
(-1'085 / -11,4%), Waadt (-1'017 / -4,4%), Wallis (-839 / -9,8%) und
Bern (-767 / -3,5%).

Entwicklung nach Wirtschaftszweigen
Sämtliche Wirtschaftszweige - mit Ausnahme der Versicherungen (+16 Ar-
beitslose / +1,0%) - verzeichneten eine Abnahme der Arbeitslosigkeit.
Der deutlichste nominelle Rückgang entfiel dabei auf das Baugewerbe
(-1'618 / -7,1%), das Gastgewerbe (-1'043 / -4,5%) und den Bereich
Beratung, Planung, Informatik (-905 / -5,5%), gefolgt vom Handel (-732 /
-2,6%), der Branche Holz, Möbel, Papier (-258 / -6,7%) sowie der Metall-
industrie (-235 /-3,9%).

Abnahme vor allem in den Altersklassen der 20-34jährigen
Alle Altersklassen wiesen sinkende Arbeitslosenzahlen auf. Dabei entfiel
rund die Hälfte des Rückgangs auf die Altersklassen der 20-24jährigen
(-1'393 / -5,5%), der 25-29jährigen (-1'247 / -4,1%) und der
30-34jährigen (-1'079 / -3,5%).

Rückgang auch bei den Lehrlingen
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigten die
Kategorien ‘Fachfunktion' (-3'133 / -3,3%) und ‘Hilfsfunktion' (-3'193/
-4,1%) nahezu den gesamten Rückgang auf sich. Auch die Zahl der arbeits-
losen Lehrlinge verminderte sich nennenswert um 287 (-6,1%). Einzig in
den Kategorien ‘Heimarbeiter' (+5 / +1,2%) und Schüler/Studenten (+4 /
+0,1%) waren kleine Anstiege zu verzeichnen.

Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin hoch
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen verminderte sich im Vergleich zum
Vormonat um 9 auf 57'657 Personen. Damit waren 31,1% aller Arbeitslosen
langzeitarbeitslos.

Verminderte Zahl der gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen verminder-
te sich um 124 oder 1,1% auf 10'746 Einheiten.

1'937 Aussteuerungen im April 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf Arbeitslosenent-
schädigung im Verlauf des Monats April 1997 ausgeschöpft hatten, auf
1'937 Personen. Davon waren Ende Juni 1997 noch 1'195 Personen (62%) bei
einem Arbeitsamt angemeldet, und 215 Personen (11%) hatten inzwischen
eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr eingeschriebenen
527 Ausgesteuerten (27%) können verschiedene Situationen eingetreten
sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt
bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Aus-
bildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die
Dienstleistungen der Arbeitsämter zu beanspruchen.

Neue Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur Teilnahme
an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche Taggelder er-
werben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400 auf 520 Tag-
gelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang ste-
hen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der Aussteuerungen
erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64