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Kernkraftwerk Leibstadt: Leistungserhoehung vorlaeufig zurueckgestellt

PRESSEMITTEILUNG

Kernkraftwerk Leibstadt: Leistungserhöhung vorläufig zurückgestellt

Gestützt auf die Beurteilung der Hauptabteilung für die Sicherheit der
Kernanlagen (HSK) hat das EVED beschlossen, dem Bundesrat vorläufig keinen
Antrag auf Bewilligung einer Leistungserhöhung für das Kernkraftwerk Leibstadt
(KKL) zu unterbreiten. Nach der HSK erfüllt das KKL zur Zeit eine der
technischen Bedingungen für die Leistungserhöhung nicht.

Die KKL AG hat kürzlich eine Untersuchung von Brennstäben des Reaktorkerns
veranlasst. Dabei haben sich lokal Korrosionserscheinungen an Hüllrohren
gezeigt, die das übliche Ausmass deutlich überschreiten. Die untersuchten
Brennstäbe waren zwischen drei und fünf Jahren im Reaktorkern im Einsatz. Die
erhöhte Korrosion, die hauptsächlich die Brennstäbe mit fünf Betriebsjahren
betrifft, muss abgeklärt werden.

Bei der kommenden periodischen Revision des KKL, die Ende Juli beginnt, werden
weitere Untersuchungen durchgeführt. Es werden zudem wesentlich mehr
Brennelemente (ca. 300) ausgetauscht als ursprünglich geplant (ca. 130).

Die Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen hat in ihrem Gutachten
vom März 1996 und die Eidg. Kommission für die Sicherheit von Kernanlagen (KSA)
in ihrer Stellungnahme vom April 1996 die stufenweise Freigabe einer
Leistungserhöhung u.a. an die Bedingung einer guten Qualität der Brennelemente
geknüpft. Mit der aufgetretenen erhöhten Korrosion an Hüllrohren sind die
gestellten Anforderungen zur Zeit nicht erfüllt.

Unter diesen Umständen hat das EVED beschlossen, dem Bundesrat vorläufig keinen
Antrag auf Bewilligung einer Leistungserhöhung für das KKL zu unterbreiten, bis
die erwähnten technischen Schwierigkeiten behoben sind.

Bern, 10. Juli 1997                       Eidgenössisches Verkehrs- und
                                          Energiewirtschaftsdepartement
                                          Pressedienst

Auskunft:

Dr. Serge Prêtre, Direktor Hauptabteilung für die Sicherheit der
Kernanlagen, Tel. 056 310 39 42