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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Mai 1997

Pressemitteilung vom 23. Juni 1997

WEITERE ABNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM MAI 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende Mai 1997 192'091 Arbeitslose
registriert, 5'641 Personen oder 2,9% weniger als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf 5,3%.
Im Mai 1996 war eine Abnahme um 1'774 Personen oder 1,1% gegenüber dem
Vormonat verzeichnet worden.

Rückgang der Arbeitslosigkeit ...
Ende Mai 1997 waren bei den Arbeitsämtern 192'091 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Abnahme um 5'641 Personen oder
2,9% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 1'414 Personen oder 0,7% ab.

Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf
5,3%.

Die Arbeitslosenzahlen des Monats Mai enthalten 240 vormals
ausgesteuerte Personen, welche sich aufgrund einer Neuerung im
Taggeldregime, wonach die Aussteuerung erst am Ende der Rahmenfrist
erfolgt, wiederum als arbeitslos registrieren lassen konnten.

Es wurden 16'155 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum Mai 1996 sind dies 2'335 Zugänge weniger. Andererseits wurden 17'887
Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 168 Meldungen mehr als im
Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr zwei Drittel
beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden haben.

... überwiegend bei den Männern ...
Die Zahl der arbeitslosen Männer verminderte sich um 4'302 auf 112'255
Personen, jene der arbeitslosen Frauen um 1'339 auf 79'836. Damit
reduzierte sich die Arbeitslosenquote der Männer um 0,2 Prozentpunkte
auf 5,1%, jene der Frauen um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7%.

... sowohl bei Schweizern und Ausländern ...
103'816 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 54,0%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 2'889 Personen oder 2,7%
festgestellt. 88'275 Arbeitslose oder 46,0% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Rückgang um 2'752 Personen oder 3,0%. Die Arbeitslosenquote der
Schweizer verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7%, jene der
Ausländer um 0,3 Prozentpunkte auf 10,9%.

... sowie in allen Landesteilen
Die Zahl der Arbeitslosen verminderte sich im deutschsprachigen
Landesteil im Berichtsmonat um 3'176 auf 121'254 Personen. Die Quote
reduzierte sich damit um 0,2 Prozentpunkte auf 4,6%. In der lateinischen
Schweiz wurden 70'837 Arbeitslose registriert, was eine Abnahme um 2'465
Personen gegenüber dem Vormonat bedeutet; entsprechend verminderte sich
die Quote um 0,3 Prozentpunkte auf 7,0%.

Entwicklung nach Kantonen
Alle Kantone - mit Ausnahme von Neuenburg (+2 Arbeitslose / +0,0%) -
verzeichneten eine Abnahme der Arbeitslosigkeit. Am deutlichsten fielen
die Arbeitslosenzahlen in den Kantonen Bern (-1'135 / -4,9%), Waadt
(-1'013 / -4,2%), Wallis (-654 / -7,1%) und Tessin (-417 / -4,0%).

Abnahme in sämtlichen Wirtschaftszweigen
Sämtliche Wirtschaftszweige verzeichneten eine Abnahme der
Arbeitslosigkeit. Der deutlichste nominelle Rückgang entfiel dabei auf
das Baugewerbe (-1'550 Arbeitslose / -6,3%), in einigem Abstand gefolgt
vom Bereich Beratung, Planung, Informatik (-600 / -3,5%), dem
Gastgewerbe (-552 / -2,3%) dem Handel (-551 /-1,9%) sowie der Land- und
Forstwirtschaft (-287 /-13,4%).

Abnahme vor allem in den Altersklassen der 20-34jährigen
Alle Altersklassen mit Ausnahme der über 60jährigen (+4 / +0,0%) wiesen
sinkende Arbeitslosenzahlen auf. Dabei entfiel etwas über die Hälfte des
Rückgangs auf die Altersklassen der 20-24jährigen (-1'226 / -4,6%), der
25-29jährigen (-1'065 / -3,4%) und der 30-34jährigen (-906 / -2,9%).

Rückgang auch bei den Lehrlingen
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigten die
Kategorien ‘Fachfunktion' (-2'667 / -2,8%) und ‘Hilfsfunktion' (-2'325/
-2,9%) nahezu den gesamten Rückgang auf sich. Auch die Zahl der
arbeitslosen Lehrlinge verminderte sich nennenswert um 299 (-5,9%).
Einzig in der Kategorie ‘Heimarbeiter' (+9 / +2,3%) war ein Anstieg zu
verzeichnen.

Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin hoch
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum
Vormonat um 942 auf 57'666 Personen. Damit waren 30,0% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 28,7%).

Positive Entwicklung bei den gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen erhöhte
sich um 1'009 oder 10,2% auf 10'870 Einheiten.

1'517 Aussteuerungen im März 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats März 1997 ausgeschöpft
hatten, auf 1'517 Personen. Davon waren Ende Mai 1997 noch 963 Personen
(63%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 130 Personen (9%) hatten
inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr
eingeschriebenen 424 Ausgesteuerten (28%) können verschiedene
Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit,
Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder
Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der
Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Arbeitsämter zu
beanspruchen.

Neue Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur Teilnahme
an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche Taggelder
erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400 auf 520
Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64