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Solidaritätsstiftung: Arbeitsgruppen startbereit

PRESSEMITTEILUNG

Solidaritätsstiftung: Arbeitsgruppen startbereit

Die Projektorganisation für die Vorbereitung der Schweizerischen
Stiftung für Solidarität ist startklar. Die Präsidenten der
Arbeitsgruppen “Stiftungsaktivitäten³ und “Finanzierung³, Hermann Fehr
und Ulrich Bremi, haben gemeinsam mit Bundesrat Villiger ausgewiesene
Persönlichkeiten aus den Fachgebieten und dem öffentlichen Leben zur
Mitarbeit gewinnen können. Damit ist der Start frei für breit
abgestützte Hearings. Die Schweizerische Stiftung für Solidarität soll
dank neuen Erträgen aus der Bewirtschaftung von Nationalbank-Reserven
künftige menschliche Not als Folge von Armut, Katastrophen und
schweren Menschenrechtsverletzungen im In- und Ausland lindern und
verhüten.

Zur Konkretisierung von Einzelheiten bezüglich Finanzierung und
Stiftungsaktivitäten hat der Bundesrat ein für eine breite Mitwirkung
offenes Vorgehen gewählt. In zwei Arbeitsgruppen werden die
Detailkonzepte für die Finanzierung einerseits und für die
Stiftungsidee anderseits erarbeitet. Dabei finden Konsultationen bei
Hilfswerken, Fürsorge- und Hilfsorganisationen, Finanz- Wirtschafts-
und Kulturkreisen, politischen Parteien und Städte- und
Kantonsvertretern statt.

Arbeitsgruppe Fehr und ...

Die vom Berner alt-Regierungsrat Hermann Fehr geleitete “Arbeitsgruppe
Stiftungsaktivitäten³ erarbeitet Konzepte und Optionen zur Verwendung
der verfügbaren Stiftungsmittel, die im Endausbau zirka 350 Mio
Franken im Jahr betragen können. Sie beantwortet die Frage, wem die
Stiftungsaktivitäten nach welchen Kriterien zugute kommen können.
Geprüft werden u.a. auch das Verhältnis zwischen Linderung und
Prävention, die Voraussetzungen für Hilfeleistungen, inhaltliche und
geographische Schwerpunkte sowie Verfahrensabläufe.

Der Gruppe gehören nebst Präsident Hermann Fehr an: Peter Arbenz
(Berater), Thomas W. Bechtler (Unternehmer), Nicolas Bouvier
(Schriftsteller), Beatrice Breitenmoser (Vizedirektorin BSV/EDI),
Walter Fust (Direktor DEZA/EDA), Francesca Gemnetti (Anwältin), Yvette
Jaggi (Stadtpräsidentin), Maud Krafft (Leiterin der
Projekt-Koordinationsstelle/EFD), Heinrich Lippuner (Novartis),
Beatrix Messmer (Geschichtsprofessorin), Adolf Muschg (Prof. ETH,
Schriftsteller), Gilles Petitpierre (Staatsrechts-Professor, alt
Ständerat), Myrta Welti (ehemalige SVP-Generalsekretärin), Urs
Ziswiler (Botschafter/Menschenrechte und humanitäre Politik).

... Arbeitsgruppe Bremi

Die vom Unternehmer und alt Nationalratspräsident Ulrich Bremi
geleitete “Arbeitsgruppe Finanzierung³ beantwortet die Frage, wie die
Stiftungsaktivitäten aus der Bewirtschaftung von Nationalbank-Reserven
ohne Marktstörungen und Auswirkungen auf die Geldpolitik finanziert
werden können. Diese Gruppe soll Optionen und Modelle für die
Organisation von Anlage und Bewirtschaftung des Vermögens sowie zur
Erhaltung des Substanzwerts vertiefen. Die Gruppe wird alle im Rahmen
der Hearings eingebrachten Vorschläge zur Finanzierung in ihre
Ueberlegungen einbeziehen.

Der Gruppe gehören nebst Präsident Ulrich Bremi an:
Silvio Borner (Wirtschaftsprofessor), Edouard Brunner (Botschafter),
Bénédict Hentsch (Bankier), Erwin Heri, (Unternehmensleitung
Winterthur-Versicherungen), Klaus Hug (Berater), Maud Krafft (Leiterin
Projekt-Koordinationsstelle/EFD), Jean-Pierre Roth (Vize-Präsident
Schweiz. Nationalbank), Urs Schwaller (Finanzdirektor Fribourg), Peter
Thomann, (Chef Bundestresorerie/EFD).

Die Stiftungsidee: Gemeinsinn neu verankern
Mit einem zukunftsgerichteten Solidaritätswerk, das für alle Formen
menschlicher Not zugänglich ist, sollen der Gemeinsinn als wichtiger
identitätsstiftender Grundwert der Schweiz sowie die Tradition der
Solidarität in neuer Form verankert werden. Vorgesehen ist, dass die
Stiftung mit Erträgen aus der Bewirtschaftung von heute brach
liegenden Goldbeständen arbeitet. Die Wertsubstanz selbst soll
erhalten bleiben. Die von der Schweiz erbrachten Leistungen sind für
Hilfe und Prävention zugunsten notleidender Menschen im In- und
Ausland bestimmt. Gedacht wird an künftige schwere menschliche Not als
Folge von Armut und Katastrophen, Genoziden und anderen schweren
Menschenrechtsverletzungen. Dabei bleiben alle Entscheide in Schweizer
Hand, denn die Solidaritätsstiftung orientiert sich an
selbstbestimmten, zukunftsorientierten und aus den Grundgedanken
schweizerischer Humanität gewachsenen Zielsetzungen.

Hearings und Detailarbeit

Es gehört zum Konzept der in offener Form lancierten Stiftungsidee,
dass nach der Konstituierung der Projektorganisation eine ausführliche
Phase der Konkretisierung folgt. Bis im Herbst sollen die Gruppen
breit angelegte Konsultationen durchführen und die Ergebnisse zu
entscheidreifen Konzepten verdichten. Im Vordergrund stehen die
Qualität der Arbeit und die Tiefe der Analyse und nicht der Zeitdruck.
Mit Rücksicht auf die unvoreingenommene Durchführung der Hearings und
deren Auswertung wird über die Ergebnisse der Arbeiten erst nach deren
Abschluss informiert.

EIDG. FINANZDEPARTEMENT
Presse- und Informationsdienst
16.5.1997