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Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im April 1997

Pressemitteilung vom 20. Mai 1997

WEITERE ABNAHME DER ARBEITSLOSIGKEIT IM APRIL 1997

Gemäss den Erhebungen des Bundesamtes für Industrie, Gewerbe und Arbeit
(BIGA) wurden bei den Arbeitsämtern Ende April 1997 197'732 Arbeitslose
registriert, 4'475 Personen oder 2,2% weniger als im Vormonat. Die
Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 5,5%.
Im April 1996 war eine Abnahme um 1'154 Personen oder 0,7% gegenüber dem
Vormonat verzeichnet worden.

Rückgang der Arbeitslosigkeit ...
Ende April 1997 waren bei den Arbeitsämtern 197'732 Arbeitslose
eingeschrieben; dies entspricht einer Abnahme um 4'475 Personen oder
2,2% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der
Arbeitslosen im Berichtsmonat um 593 Personen oder 0,3% zu.

Die Arbeitslosenquote verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf
5,5%.

Die Arbeitslosenzahlen des Monats April enthalten 315 vormals
ausgesteuerte Personen, welche sich aufgrund einer Neuerung im
Taggeldregime, wonach die Aussteuerung erst am Ende der Rahmenfrist
erfolgt, wiederum als arbeitslos registrieren lassen konnten.

Es wurden 20'697 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich
zum April 1996 sind dies 1'354 Zugänge mehr. Andererseits wurden 21'004
Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 3'054 Meldungen mehr als
im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich ungefähr zwei Drittel
beim Arbeitsamt ab, weil sie eine neue Stelle gefunden haben.

... vorwiegend bei den Männern ...
Die Zahl der arbeitslosen Männer verminderte sich um 3'954 auf 116'557
Personen, jene der arbeitslosen Frauen um 521 auf 81'175. Damit
reduzierte sich die Arbeitslosenquote der Männer um 0,1 Prozentpunkte
auf 5,3%, jene der Frauen verharrte bei 5,8%.

... sowohl  bei Schweizern wie Ausländern ...
106'705 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 54,0%
des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat
wurde bei den Schweizern eine Abnahme um 2'333 Personen oder 2,1%
festgestellt. 91'027 Arbeitslose oder 46,0% des Totals waren Personen
ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat
einem Rückgang um 2'142 Personen oder 2,3%. Die Arbeitslosenquote der
Schweizer verminderte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8%, jene der
Ausländer um 0,3 Prozentpunkte auf 11,2%.

... und insbesondere in der lateinischen Schweiz
Die Zahl der Arbeitslosen verminderte sich im deutschsprachigen
Landesteil im Berichtsmonat um 1'777 auf 124'430 Personen. Die Quote
verharrte rundungsbedingt bei 4,8%. In der lateinischen Schweiz wurden
73'302 Arbeitslose registriert, was eine Abnahme um 2'698 Personen
gegenüber dem Vormonat bedeutet; die Quote reduzierte sich damit um 0,2
Prozentpunkte auf 7,3%.

Abnehmende Arbeitslosigkeit in den meisten Kantonen ...
Unter jenen 20 Kantonen, welche eine Abnahme der Arbeitslosigkeit
verzeichnen konnten, wiesen insbesondere die Kantone Waadt (-975 /
-3,9%), Tessin (-699 / -6,2%), Bern (-477 / -2,0%) und Wallis (-444 /
-4,6%) einen deutlichen Rückgang aus. In 6 Kantonen nahm die
Arbeitslosigkeit zu; die grössten nominellen Zunahmen verzeichneten
dabei die Kantone Genf (+35 / +0,2%) und Graubünden (+31 / +1,1%).

... und Wirtschaftszweigen, vor allem im Baugewerbe
Der überwiegende Teil der Wirtschaftszweige verzeichnete eine Abnahme
der Arbeitslosigkeit. Der deutlichste nominelle Rückgang entfiel dabei
auf das Baugewerbe (-1'988 Arbeitslose / -7,5%), in einigem Abstand
gefolgt vom Bereich Beratung, Planung, Informatik (-762 / -4,3%).
Augenfällig ist das Gastgewerbe mit einem äusserst geringen Rückgang (-6
/ -0,0%). In keiner Branche war dagegen ein nennenswerter Zuwachs
festzustellen.

Starke Abnahme in den Altersklassen der 20-29jährigen
Alle Altersklassen mit Ausnahme der über 60jährigen (+25 / +0,2%) wiesen
sinkende Arbeitslosenzahlen auf. Dabei entfiel nahezu die Hälfte des
Rückgangs auf die Altersklassen der 20-24jährigen (-1'324 / -4,8%) und
der 25-29jährigen (-908 / -2,8%).

Rückgang auch bei den Lehrlingen
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion untergliedert, vereinigten die
Kategorien ‘Fachfunktion' (-2'110 / -2,1%) und ‘Hilfsfunktion' (-1'817/
-2,2%) den Grossteil des Rückgangs auf sich. Auch die Zahl der
arbeitslosen Lehrlinge verminderte sich um 446 (-8,1%). In den
Kategorien 'Selbständig' (+61 / +4,1%) und ‘Heimarbeiter' (+42 / +11,8%)
waren Anstiege zu verzeichnen.

Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin hoch
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum
Vormonat um 1'111 auf 56'724 Personen. Damit waren 28,7% aller
Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 27,5%).

Positive Entwicklung bei den gemeldeten offenen Stellen
Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten offenen Stellen erhöhte
sich um 1'019 oder 11,5% auf 9'861 Einheiten.

1'690 Aussteuerungen im Februar 1997
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungskassen belief
sich die Zahl der Arbeitslosen, welche ihr Recht auf
Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats Februar 1997
ausgeschöpft hatten, auf 1'690 Personen. Davon waren Ende April 1997
noch 1'205 Personen (71%) bei einem Arbeitsamt angemeldet, und 148
Personen (9%) hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den
übrigen, nicht mehr eingeschriebenen 337 Ausgesteuerten (20%) können
verschiedene Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer
Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf
Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins
Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der
Arbeitsämter zu beanspruchen.

Neue Definition der Aussteuerung
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf
Taggelder nach Ablauf einer Rahmenfrist von 520 Werktagen erloschen ist.

Neuerungen im Taggeldregime
Der Höchstanspruch an normalen Taggeldern wird seit dem 1.1.1997 nach
Alter und Invalidität festgelegt. Durch die Bereitschaft zur Teilnahme
an arbeitsmarktlichen Massnahmen lassen sich zusätzliche Taggelder
erwerben, wodurch sich der maximale Anspruch von bisher 400 auf 520
Taggelder erhöht.

Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang
stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der
Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.

Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 29 01
Clito Roffler, Sektion Arbeitsmarktstatistik, 031/322 28 64

Neuerscheinung:
Arbeitslosigkeit in der Schweiz 1995, 102 Seiten, Fr. 16.-
Erstmals werden auch detaillierte Daten über Aussteuerungen für das Jahr
1994 veröffentlicht.
Bestell-Nr. 126-9500, Bestellungen unter Tel. 031 323 60 60